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Aus einer Vergewaltigung entstanden und aus Liebe geboren #71 Delia

Shownotes

Triggerwarnung: In dieser Folge geht es um Vergewaltigung, Trauma, psychische Belastung, Suizidgedanken und einen Suizidversuch. Hör die Folge nur, wenn du dich stabil genug fühlst. Brich ab, wenn du merkst, dass es dir zu viel wird.

Delia ist das Kind einer Vergewaltigung und spricht offen darüber, was diese Wahrheit mit ihrer Identität gemacht hat. Mit 13 erfährt sie von ihrer Mutter, wie sie entstanden ist. Erst steht der Schmerz der Mutter im Vordergrund, dann rutschen ihre eigenen Fragen hoch: Wer bin ich. Wo komme ich her. Welches Blut fließt durch meine Adern. Die Antwort auf diese Fragen lässt ihren Körper zusammenbrechen. Delia entwickelt starke Schmerzen beim Essen, Unverträglichkeiten, Panikattacken und zieht sich immer mehr zurück.

Gleichzeitig beginnen Stimmen sie zu quälen, die ihr einreden, sie sei ungeplant, ungewollt und wertlos. Es folgt ein Suizidversuch. Im Krankenhaus wird ihr zum ersten Mal bewusst, wie sehr ihre Mutter und ihre Brüder um sie kämpfen und sie lieben. Ab diesem Punkt geht Delia Schritt für Schritt in Therapie, baut ihren Körper auf, lernt ihre Ängste zu verstehen und benennt klar, was in ihr passiert.

Delia spricht über Trauma, Suizidgedanken, Stimmen hören, Identitätssuche, Vergebung und Glaube. Ihre Geschichte richtet sich an Menschen, die sich fragen, wer sie sind, sich „falsch“ in der eigenen Familie fühlen oder aus belastenden Umständen stammen und wissen wollen, wie Heilung und ein stabiles Selbstbild trotz dieser Startbedingungen möglich sind.

vergewaltigung #kindausvergewaltigung #identität #trauma #suizidgedanken #psychischegesundheit #therapie #glaube #familie #dnaTest

Zeitstempel: 0:00 - 3:15: Intro, Triggerwarnung und Delias Satz: „Ich bin das Kind einer Vergewaltigung“ 3:15 - 7:18: Mit 13 erfährt Delia die ganze Wahrheit von ihrer Mutter 7:18 - 12:01: Wut auf den Täter, Fragen nach Herkunft und Identität 12:01 - 15:18: Körper bricht zusammen: Schmerzen, Unverträglichkeiten, Panikattacken 15:18 - 15:43: Kein Wille mehr zu leben und der Weg in die Therapie 15:43 - 24:51: Delia hört Stimmen, die ihre Identität angreifen 24:51 -26:25: Suizidversuch, Krankenhaus und der Moment, in dem sie merkt, dass sie geliebt ist 26:25 - 35:52: Therapie, körperliche Heilung, Glaube – und der Tag, an dem die Stimmen verstummen 35:52 - 37:25: Was sie ihrem leiblichen Vater heute sagen würde 37:25 - Ende: Delias Identität heute und ihre Botschaft an Menschen, die sich verloren fühlen

Delias Instagram: https://www.instagram.com/delia.wtr/


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Transkript anzeigen

00:00:01: Ich habe mir diese Fragen gestellt.

00:00:03: Wer ist er?

00:00:04: Wo lebt er gerade?

00:00:06: Wie ist sein Charakter?

00:00:08: So, ich hatte natürlich auch voll die

00:00:09: Wut auf

00:00:10: ihn.

00:00:11: Und wollte gar nicht so richtig in die Verbindung zwischen ihm und mir herziehen.

00:00:14: Weil ich mir so dachte, jemand, der so eine

00:00:16: Tat macht,

00:00:17: den will ich nicht, als mein Vater haben.

00:00:20: Dass ich auf einmal akustische Stimmen außerhalb von meinem Kopf gehört habe, also

00:00:23: nicht Gedankengänge.

00:00:25: im Kopf, sondern außerhalb von meinem Kopf, wenn jemand neben

00:00:28: mir steht und mit mir redet,

00:00:29: hab ich auf einmal Stimmen gehört.

00:00:31: Und diese Stimmen haben halt immer aktiv meine Identität angegriffen.

00:00:35: Also so Sachen wie du warst ein Unfall, du hättest nicht auf dieser Welt sein sollen.

00:00:56: In dieser Episode werden wir Themen ansprechen, die für einige Hören der verstörend sein könnten.

00:01:01: Zu Beginn der Folge stellen wir das Thema vor.

00:01:04: Falls du denkst, dass das genannte Thema für dich persönlich belastend sein könnte, dann möchten wir dich bitten, die Folge direkt zu beenden.

00:01:29: Kein Name, keine Information, keine Themen.

00:01:32: Also werden meine Fragen auch deine Fragen sein.

00:01:36: Ich bin Sonja und ich suche die Gäste.

00:01:38: Hier achte ich darauf, dass

00:01:39: es Menschen

00:01:39: mit ehrlichen,

00:01:40: berührenden

00:01:41: und bewegenden Geschichten sind.

00:01:43: Und genau die wollen wir mit euch teilen.

00:01:45: Bist du bereit, gemeinsam mit Charlotte neue Geschichten kennenzulernen?

00:01:53: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge.

00:01:55: Mein Name ist Charlotte.

00:01:56: Mein Name ist Sonja.

00:01:57: Mein Name ist Delia und ich bin das Kind einer Vergewaltigung.

00:02:01: Hi, Delia.

00:02:01: Wir kennen uns schon durch deine Mama.

00:02:04: Die war in der letzten Staffel bei uns.

00:02:06: Vielen lieben Dank dir, dass du heute deine Geschichte mit uns teilst.

00:02:09: Ja, danke euch.

00:02:10: Ich kenne ja nur den Rahmen des Ganzen.

00:02:12: Aber ich kenne nicht die Ausmaße inwieweit das dein Leben beeinflusst hat.

00:02:16: Da hat deine Mama sich hier absichtlich zurückgehalten.

00:02:18: Mhm.

00:02:19: Wo würdest du sagen, wo starten wir denn dabei deine Geschichte?

00:02:23: Ich würde

00:02:23: sagen,

00:02:24: wir starten,

00:02:25: als sie mir das

00:02:26: erste

00:02:26: Mal davon erzählt

00:02:27: hat,

00:02:28: als ich acht Jahre alt war.

00:02:30: Da habe ich das

00:02:30: erste Mal erfahren,

00:02:32: dass der

00:02:33: Vater

00:02:33: meiner Brüder nicht auch mein leiblicher

00:02:35: Vater ist.

00:02:36: Sie hat mir das so in Etappen erzählt.

00:02:38: Und

00:02:39: da kam es dazu, dass sie sie einfach gefragt

00:02:41: habe,

00:02:41: warum ich anders aussehe als sie.

00:02:44: Also damals als kleines Kind war ich halt so, okay, ich habe Blocken und sie hat glatte blonde Haare, warum sie sich so anders aus, die Fragen, die man sich so stellt.

00:02:51: Und dann hat

00:02:51: sie gesagt, weil du einen anderen Vater hast.

00:02:54: Aber ich muss sagen, dass damals hat ...

00:02:57: gar nicht so viel mit mir

00:02:58: wirklich gemacht.

00:03:00: Weil ich einfach trotzdem weiter mit dem gewissen Gang bin.

00:03:03: Mein Vater ist mein Vater.

00:03:04: Mein Mama ist mein Mama.

00:03:05: Meine Brüder sind meine Brüder.

00:03:06: Alles ist gut.

00:03:07: Und ich glaube, ich konnte das noch gar nicht so richtig greifen.

00:03:10: Ja.

00:03:11: Denn du meinst, dein Vater ist dein Vater, dein Adoptivvater damit.

00:03:14: Genau.

00:03:15: Okay.

00:03:16: Das heißt, also für dich hat das gar nicht so viel ausgemacht in dem Alter.

00:03:20: Okay.

00:03:21: Ja.

00:03:21: Erst als ich dann ...

00:03:23: Dreizehn war, hat sie mir richtig erzählt, was passiert ist.

00:03:27: Also, wirklich bis ins kleinste Detail, wir saßen beide im

00:03:31: Wohnzimmer und sie

00:03:32: war am Bügeln.

00:03:33: Also, es war wirklich eine lockere Atmosphäre.

00:03:36: Und dann kam

00:03:36: er wieder auf das Thema und dann hat sie mir erzählt, dass sie vergewaltigt

00:03:39: wurde.

00:03:40: Aber in dem Gespräch selber

00:03:43: hat sie die ganze

00:03:44: Zeit mir übermittelt, ich wollte dich zur Welt bringen und ... Sie freut sich darüber, dass ich auch der Welt bin.

00:03:52: Also ich hab keine Ablehnung verspürt, ihr Gegenüber mir.

00:03:58: Und in dem Moment selber natürlich war ich komplett

00:04:00: geschockt.

00:04:01: Aber ich hab einfach

00:04:03: den Schmerz in

00:04:04: ihrem Augen gesehen, als sie es erzählt

00:04:06: hat.

00:04:07: Und es war gar nicht so, dass ich darüber nachgedacht habe, was es für Auswirkten auf mich hat, sondern wie es ihr damals ergangen sein

00:04:15: musste.

00:04:16: Das heißt, ich weiß nicht so ...

00:04:17: Was ist dir da passiert

00:04:19: und wie hast du

00:04:19: das geschafft und wie ging es

00:04:21: dir damit?

00:04:22: Also das waren so die

00:04:23: ersten Fragen,

00:04:24: die mir durch den Kopf ging.

00:04:25: Du warst ja jetzt dreizehn Jahre alt.

00:04:28: Meinst du nicht, das war zu früh, ist dir zu erzählen?

00:04:31: Ich glaube nicht, weil ich mir diese Fragen schon gestellt

00:04:35: habe.

00:04:36: Gerade dreizehn ist ja schon so ein Alter.

00:04:38: Man kommt so in die Pubertät.

00:04:41: Identitätsbildung ist ja sowieso ... so eine ganz wichtige Frage in dem Alter.

00:04:46: Und ich hab mir diese Fragen gestellt.

00:04:48: Ich hab innerlich auch

00:04:49: schon so ein Gefühl gehabt, okay, da ist irgendwas

00:04:52: in mir, was

00:04:54: ich nicht so ganz erklären kann, was

00:04:56: von irgendwo anders ist, und ich keine richtige Antwort

00:04:59: dazu hatte.

00:05:00: Deswegen fand ich's ziemlich gut, dass sie's

00:05:01: gesagt hat.

00:05:02: Ich glaub, sie hat auch einfach gemerkt, dass ich mir diese

00:05:05: Fragen stelle.

00:05:06: Es fängt in so kleinen

00:05:07: Sachen an, zum Beispiel Locken.

00:05:09: Ich glaub, jeder, der Locken hat, weiß wie ... Schwierig, dass man mal sein kann, mit Locken umzugehen.

00:05:15: Und meine Mama wusste auch nicht, wie sie mit meinen Locken umgehen soll.

00:05:18: Dann haben wir sie mal

00:05:18: durchgekämmt.

00:05:20: Und

00:05:21: ich hab so blöd gefühlt, weil ich mir dachte, jeder andere der Locken hat, der kriegt

00:05:25: es irgendwie hin.

00:05:26: Und

00:05:26: ich bin die einzige in der Familie, die Locken hat.

00:05:29: Und warum?

00:05:30: In solchen Dingen fängt das

00:05:32: an.

00:05:32: Und dann hat sie das, glaub ich, auch wahrgenommen und hab gemerkt, okay, ich glaub, ich sollte ihr sagen, was wirklich war.

00:05:38: Und es hat mir auch wirklich

00:05:39: geholfen.

00:05:41: die

00:05:42: Beziehung zwischen

00:05:43: mir und meiner Mutter nochmal auf so ein anderes Level zu bringen, anderes Verständnis.

00:05:49: Es war schon absolut wichtig, würde ich sagen.

00:05:51: Du hast gerade eben gesagt, dass du in erster Instanz an die Gefühle deine Mama gedacht hattest.

00:05:57: Wann hast du dir den Raum genommen, um selbst zu reflektieren, wie es dir mit dieser Tatsache geht?

00:06:03: Alleine

00:06:03: in meinem

00:06:04: Zimmer.

00:06:05: ist natürlich ein unglaublich

00:06:08: sensibles Thema.

00:06:09: Und ich hab mich lange nicht getraut,

00:06:12: tiefere Fragen

00:06:13: an meine Mutter zu stellen, weil dabei ihr die Heilung

00:06:15: auch selber erst angefangen

00:06:16: hat.

00:06:17: Und ich nicht, wie so

00:06:19: Salz in die Wunde streuen

00:06:20: wollte.

00:06:21: Obwohl sie mir angeboten hat, hey, Dea, du kannst mir Fragen

00:06:23: stellen.

00:06:24: Aber ich wollte nicht diesen Schmerz wieder hochholen.

00:06:27: Das heißt, ich hab das in meinem Zimmer im Rügen einfach mit mir selber so ausgemacht.

00:06:34: Ich muss auch sagen ... Es ist nicht so, dass ich aufgewachsen bin, die ganze Zeit mit diesem Gefühl, irgendwas

00:06:42: fehlt mir.

00:06:44: Und das hat unglaublich viel ausgemacht, dass meine Mama mir trotzdem

00:06:48: ein stabiles

00:06:49: Fundament gegeben hat für mein Leben.

00:06:52: Das heißt, ich habe mich angenommen gefühlt, ich habe mich zugehörig

00:06:55: gefühlt

00:06:56: und mein Glaube hat mir von klein auf schon einen absoluten Halt gegeben.

00:07:01: Mir wurde von klein auf immer gesagt,

00:07:03: Du bist gewollt, du bist so was Besonderes.

00:07:05: Gott hat einen Plan

00:07:06: mit deinem Leben.

00:07:07: Und das waren Dinge, wenn man die natürlich von klein auf immer hört,

00:07:10: dann festigen

00:07:11: die sich voll in einem Mann.

00:07:13: Und das war bei mir definitiv

00:07:14: der Fall.

00:07:15: Das heißt, ich hab mir diese Fragen gestellt.

00:07:18: Wer ist er?

00:07:19: Wo lebt er gerade?

00:07:21: Wie ist sein

00:07:22: Charakter?

00:07:23: So, ich hab natürlich auch

00:07:24: voll die Wut auf ihn.

00:07:26: Und wollte gar nicht so richtig eine Verbindung zwischen ihm und mir

00:07:29: herziehen.

00:07:30: Weil ich mir so dachte, jemand, der so eine

00:07:31: Tat macht,

00:07:33: den will ich nicht als mein Vater haben.

00:07:36: Das heißt, ich habe da schon schnell wieder auf die Seite geschoben und gesagt, okay, er hat das gemacht.

00:07:42: Das war schrecklich.

00:07:44: Aber

00:07:45: das hat jetzt nicht viel

00:07:46: mit mir zu tun.

00:07:47: Ich wollte schon wissen, welche

00:07:48: Nationalität er hat, damit ich so ein bisschen, wenn Leute mich fragen, D, ja, wo kommst du her?

00:07:55: Will ich eine Antwort haben?

00:07:56: Weil ich wurde das oft gefragt.

00:07:58: Und ich hatte nie eine richtige Antwort.

00:08:00: Das heißt, das war mir

00:08:00: schon wichtig.

00:08:02: Aber... das Verlangen,

00:08:04: ihn jetzt irgendwie kennenzulernen

00:08:06: oder so, das war nicht da.

00:08:08: Hat sich denn deine Gefühlswelt ihm gegenüber verändert über die Jahre?

00:08:13: Ja, definitiv.

00:08:14: Aber das hat auch viel mit der Heilung meiner Mutter zu tun.

00:08:17: Also am Anfang war das einfach nur ganz viel

00:08:19: Wut.

00:08:20: Und

00:08:21: dadurch, dass meine Mama so krass geheilt ist

00:08:26: und

00:08:28: ihm vergeben konnte,

00:08:31: ist in mir so einen Frieden auch entstanden.

00:08:34: So, ich habe jetzt immer noch nicht das Verlangen, ihn großartig kennenzulernen, aber ich glaube, wenn ich ihm irgendwann mal begegnen würde, könnte ich ihm jetzt gegenüberstehen,

00:08:45: ohne ihn zu hassen.

00:08:47: Jetzt habe ich wirklich Mitleid mit so einem Menschen, weil ich mir so denke, wie grausam muss es dir gehen,

00:08:56: dass

00:08:56: du solche grausamen Taten machst.

00:08:59: Also... Ich finde es immer noch schlimmer, als meine Mama passiert

00:09:02: das.

00:09:02: Absolut.

00:09:04: Ich will das gar nicht runtersprechen.

00:09:06: Und solche Menschen, die so was tun, die gehören für mich auch forstgerichtgestellt und gesagt, du hast so eine Tat getan.

00:09:14: Weg von Menschen mit dir, weil

00:09:18: das ist schrecklich.

00:09:18: Du traumatisierst Menschen damit.

00:09:20: Aber ich weiß, wenn ich ihm jetzt gegenüberstehen würde, würde ich ihn nicht mehr

00:09:25: von Grund auf wirklich hassen und böse

00:09:27: wünschen.

00:09:28: Aber das war ein Prozess von...

00:09:30: jahrelange

00:09:31: Heilung und Therapie.

00:09:35: Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, ob du ihm vielleicht schon mal auf der Straße begegnet bist?

00:09:40: Ja, das habe ich mich schon gefragt.

00:09:42: Meine Mama kam

00:09:43: auch letzten zu

00:09:44: mir und hat so gesagt, wir können, wenn du

00:09:46: möchtest,

00:09:46: herausfinden, wo er lebt,

00:09:49: ja, der Sache

00:09:50: einfach näher auf den Grund gehen, was ja schon zeigt, wie weit sie in diesem Prozess

00:09:54: ist.

00:09:55: Da habe ich auch

00:09:55: so wertgeschätzt,

00:09:56: dass sie das gesagt hat.

00:09:57: Das heißt,

00:09:57: dass sie da eine

00:09:58: Wichtigkeit sieht.

00:10:00: Aber ich hab ehrlich gesagt keinen Verlangen danach, diesen Menschen kennenzulernen.

00:10:05: Ja.

00:10:07: Hast du in deiner Jugend deinen Freundinnen und Freunden davon erzählt, was dir widerfahren ist?

00:10:13: Ich hatte meine

00:10:14: beste Freundinnen, hab ich

00:10:15: davon

00:10:15: erzählt.

00:10:16: Dann ganz lange niemandem, weil ich war ja auch noch jung und die Leute

00:10:20: in meinem Alter können es ja auch nicht richtig greifen.

00:10:22: Das überfordert die natürlich auch.

00:10:24: Und dann, als ich

00:10:25: meine erste Beziehung hatte, immer, hab ich davon erzählt.

00:10:28: Aber sonst keine.

00:10:30: Wie war die Reaktion auf das, was du denen erzählt hast?

00:10:34: Also meine beste Freundin, die war,

00:10:37: er ist mir auch geschockt,

00:10:38: aber sie war direkt so diejenige, die gesagt hat,

00:10:41: aber wir lieben dich so wie du bist.

00:10:44: Du hast eine Familie in uns und

00:10:46: es ist alles gut, also es war richtig

00:10:48: süß.

00:10:48: Ihre Reaktion war wirklich süß,

00:10:50: aber wir haben darüber auch nicht mehr richtig geredet.

00:10:53: Aber sie war auch so diejenige, die dann meinte.

00:10:56: Der hier interessiert es nicht,

00:10:57: wie er aussieht, wer er ist.

00:10:59: Also eigentlich voll die reife,

00:11:02: sehr reife

00:11:03: Reaktion da drauf.

00:11:04: Mein erster Freund war ein bisschen überfordert damit.

00:11:07: Aber er hat auch direkt so gesagt, da hat das Schrecken, was deine Mama passiert

00:11:12: ist, aber wow, wie

00:11:12: stark deine Mama ist, dass sie dich zur Welt gebracht hat.

00:11:16: Also die Resonanz war eigentlich schon gut,

00:11:19: würde ich sagen,

00:11:19: schon sehr positiv.

00:11:22: Hattest du das Gefühl, dass du dadurch schneller erwachsen werden musstest durch deine Geschichte?

00:11:27: Ich glaube, dass es

00:11:29: mich dazu gebracht hat, Dinge zu hinterfragen oder mich mehr mit mir selber auseinanderzusetzen, als man es

00:11:35: vielleicht macht in dem

00:11:37: Alter schon.

00:11:38: Also ich habe doch, würde schon sagen, dass es, dass dadurch so meine

00:11:43: Identität, diese Fragen, die

00:11:44: man hat, dass die viel schneller in Gang kam, als man es vielleicht macht.

00:11:49: Nachdem du mit zwölf Jahren das Gespräch mit deiner Mutter hattest, wie hat sich der Inhalt und diese Erkenntnis, dass du aufgrund einer Vergewaltigung entstanden bist, wie hat sich das auf dein Körper ausgewirkt?

00:12:00: Ah, ja, so mein Körper, das ist ja so eine Sache.

00:12:06: Das wirkt sich wirklich nochmal ganz anders auf meinen Körper.

00:12:08: Auf meinen Körper wurde ziemlich krank danach.

00:12:10: Also vielleicht auch,

00:12:12: weil ich es ein bisschen

00:12:13: weggedrängt habe, gerade unterdrückte Emotionen, Gefühle.

00:12:18: sag ich jetzt im Nachhinein, die setzen sich irgendwo im Körper fest und bei mir hat das dann angefangen

00:12:26: ein Jahr später,

00:12:28: ein halb Jahre später, dass ich auf einmal Essen nicht mehr vertragen hab,

00:12:32: dass die Schmerzen beim

00:12:33: Essen hatte, mir ständig

00:12:34: schlecht wurde und es

00:12:35: wurde auch wirklich immer schlimmer.

00:12:38: und dann sind wir zu

00:12:39: Ärzten gegangen.

00:12:41: Dann wurde natürlich Blutest gemacht, hast vielleicht

00:12:44: Unverträglichkeiten.

00:12:45: Dann

00:12:45: war da diese ganze Liste

00:12:47: auf einmal rot.

00:12:48: Auf einmal vertrag ich nichts mehr.

00:12:49: So von

00:12:50: heute auf morgen.

00:12:51: Das

00:12:51: war total komisch.

00:12:53: Und das hat sich richtig lange gezogen.

00:12:55: Jahrelang haben wir nach Lösungen gesucht.

00:12:59: Mein Zustand wurde immer schlimmer.

00:13:01: Wenn man auf Dauer nichts essen kann, wird der Körper natürlich schwach.

00:13:04: Und wenn man dann was ist, was man irgendwann muss und man direkt

00:13:07: Schmerzen hat,

00:13:09: dann

00:13:09: passiert das sofort,

00:13:10: dass man ein absolut schlechtes Verhältnis

00:13:13: zu essen bekommt, weil ich mit Essen

00:13:15: nur noch Schmerz verbunden hab.

00:13:17: Und ich hab Essen geliebt, aber irgendwann natürlich nicht mehr.

00:13:21: Und

00:13:22: dann haben Panikattacken

00:13:24: auch angefangen, in der Schule immer.

00:13:26: Und dadurch wurde mein

00:13:27: körperlicher Zustand

00:13:29: und mein

00:13:29: mentaler Zustand immer schlimmer,

00:13:32: sodass ich irgendwann nicht mehr in die Schule gegangen bin, eigentlich fast nur noch im Bett liegen konnte.

00:13:36: Weil Ärzten

00:13:37: war, in Krankenhäusern war, irgendwelche Therapien

00:13:40: ausprobiert

00:13:40: habe, die

00:13:41: leider nichts

00:13:42: gebracht haben oder sogar meinen Körper noch mehr angetriggert haben.

00:13:46: Also, gerade ständig Ausschlag, irgendwo angeschwollene Glieder.

00:13:52: Und das macht

00:13:52: auch

00:13:52: echt viel mit dem Selbstbild, weil

00:13:54: ich war auch

00:13:54: noch, vierzehn, fünfzehn.

00:13:57: Und wenn man da dann die ganze Zeit so einen

00:13:59: veränderten Körper hat, das

00:14:01: macht echt was mit einem.

00:14:02: Und es hat mich sehr an mir selber zweifeln lassen.

00:14:05: Ich habe

00:14:06: mich auch im Spiegel angeschaut und einfach nicht mal schön gefunden.

00:14:08: Hab mir natürlich auch gewünscht,

00:14:10: dass dieser Zustand irgendwie aufhört.

00:14:12: Bei dem nächsten Arzt neue Hoffnung gehabt.

00:14:15: Und jedes Mal war dieser

00:14:15: Enttäuschen

00:14:16: wieder da.

00:14:16: Oh, es bringt wieder nichts.

00:14:19: Und das hat mich echt auch in der Isolation gebracht.

00:14:22: Hattest du da schon verstanden, dass das eigentlich aufgrund deiner mentalen Situation alles kam?

00:14:28: Nee,

00:14:28: überhaupt nicht.

00:14:29: Also meine Mama auch nicht richtig.

00:14:32: Das sind Dinge, die wir erst dadurch, dass

00:14:34: mir das passiert, das gelernt haben.

00:14:37: Also wir haben da keine wirklich Verbindung gesehen.

00:14:40: Erst als ich in Therapie

00:14:41: gegangen bin, ich bin mit... ...sechzehn,

00:14:46: bin ich in Therapie gegangen,

00:14:47: da kam so... Zum ersten Mal diese Verbindung auf,

00:14:50: hey, wann bist

00:14:51: du krank geworden?

00:14:52: Und dann hab ich sie gemerkt, oh, okay,

00:14:55: krass, das kann wirklich was damit zu tun haben.

00:14:57: Das ist auch krass lang, ne?

00:14:58: Also, wenn du mit sechzehn anfängst, Therapie zu machen und du hast es mit dreizehn bekommen, vierzehn, das ist schon krass.

00:15:05: Also, das

00:15:05: war eigentlich als gar nichts mehr ging, bin ich erst in Therapie gegangen.

00:15:09: Crazy.

00:15:10: Ja, und ich wollte es davor

00:15:11: nicht.

00:15:11: Ich hab mich richtig davor gedrückt.

00:15:14: Wenn du sagst, es ging gar nichts mehr, damit meinst du das Essen?

00:15:18: Nicht nur das Essen

00:15:19: auch mein Wille zum Leben.

00:15:21: Also ich hab komplett

00:15:23: nur noch schwarz gesehen.

00:15:25: Ich hab gar keine Freude mehr am Leben

00:15:27: gehabt, keine Kraft mehr

00:15:28: zum Leben gehabt und keine Lust mehr aufs Leben gehabt.

00:15:31: Und das war dann so meine Mama gesagt, entweder gehst du zur Therapie oder

00:15:36: du stirbst

00:15:37: wahrscheinlich.

00:15:39: Du hattest mir im Vorgespräch erzählt, dass du auch Stimmen gehört hast.

00:15:44: Ja, das hat ... auch recht früh angefangen.

00:15:48: Also erst wurde ich körperlich krank und dann mit dem Panikattacken hat es angefangen, dass ich auf einmal akustische Stimmen außerhalb von meinem Kopf gehört habe.

00:15:55: Also nicht Gedankengänge

00:15:58: im Kopf,

00:15:58: sondern außerhalb von meinem Kopf.

00:15:59: Wie wenn jemand

00:16:00: neben mir steht und mit mir redet, habe

00:16:02: ich auf

00:16:02: einmal Stimmen gehört.

00:16:03: Und diese Stimmen

00:16:04: haben halt immer aktiv meine Identität angegriffen.

00:16:07: Also so Sachen wie du warst ein

00:16:10: Unfall, du hättest

00:16:11: nicht auf dieser Welt sein sollen, du hast kein Recht hier zu sein.

00:16:15: Also immer auf meine Identität

00:16:18: und da noch irgendwann auf mein Aussehen.

00:16:20: Du bist nicht schön,

00:16:22: du bist nicht

00:16:23: dünn genug, so Sachen immer, also schon aktive Sätze, um mich runterzumachen, mich zu zerstören.

00:16:31: Und am Anfang konnte ich das noch so

00:16:34: weghauen,

00:16:35: weil ich hatte natürlich eine Wahrheit in meinem Herzen.

00:16:38: Ich habe geglaubt,

00:16:40: es hat einen Sinn,

00:16:41: warum ich hier auf der Welt bin.

00:16:43: Ich bin wunderschön und einzigartig geschaffen, ich bin geliebt.

00:16:46: So, das sind Sachen, die waren fest in meinem Herzen,

00:16:48: aber irgendwann,

00:16:51: wenn man das dauerhaft diesen Eiltlust bekommt

00:16:53: und dann selber noch so schwach ist,

00:16:55: dann hatte ich wie keine Kraft,

00:16:57: einfach gegen diese Sachen anzukämpfen.

00:16:59: Weil das

00:17:00: war schon ein aktiver

00:17:01: Kampf.

00:17:02: Wenn man die ganze Zeit die Sachen gehört

00:17:04: bekommt,

00:17:05: muss man sich aktiv dazu entscheiden, es nicht zu glauben.

00:17:08: Und irgendwann

00:17:09: hatte ich diese

00:17:09: Kraft nicht mehr.

00:17:10: und dann habe ich angefangen, diese Dinge wirklich... wie einfach auf mich rauf prasseln zu lassen und zu glauben.

00:17:15: Und dann wurde das irgendwann wie zu einer neuen

00:17:17: Wahrheit.

00:17:18: Dann habe ich

00:17:18: nicht mehr gedacht, okay,

00:17:20: ich habe einen Recht und einen Sinn auf dieser Welt,

00:17:22: sondern dann habe ich wie ich diesen Stimmen geglaubt.

00:17:25: Ja.

00:17:26: Hatte dieser komplette Prozess auch einen Einfluss auf die Beziehung zu deinen Geschwistern?

00:17:31: Weil du ja wusstest, dass sie ja nicht diese Einflüsterungen haben.

00:17:34: im Sinne von du bist nicht gewollt, nicht geliebt, was auch immer.

00:17:37: Definitiv.

00:17:38: Also

00:17:39: zu dem Zeitpunkt wussten meine

00:17:40: Geschwister auch gar nichts von meiner Geschichte.

00:17:43: Also das war so eine Sache zwischen meiner Mama und mir.

00:17:47: Meine Geschwister sind ja auch jünger als ich, also sie waren auch noch sehr jung.

00:17:51: Und wir sind richtig auseinander gedriftet.

00:17:55: Also meine Brüder und ich waren so in unserer Kindheit immer.

00:17:59: Und das sind wir jetzt auch wieder.

00:18:01: Aber zu dieser Zeit sind wir richtig auseinander gedriftet.

00:18:04: Ich war richtig gereizt immer.

00:18:06: Ich wollte auch gar nicht richtig reden.

00:18:09: Die haben dann ihr Zeug gemacht.

00:18:10: Ich war fast

00:18:11: nun mein Zimmer

00:18:12: und

00:18:12: unter Geschwistern merkt man das

00:18:14: ja, wenn zwischen der Mutter und einem

00:18:17: Kind etwas steht

00:18:18: und die

00:18:18: anderen wissen das nicht.

00:18:20: Die haben das natürlich nicht ausgesprochen, aber sie wussten es.

00:18:23: Sie wussten, da ist was, was die wissen und wir wissen es nicht.

00:18:26: Und es macht auch was mit

00:18:27: einem.

00:18:29: Und meine Brüder haben

00:18:30: auch

00:18:31: definitiv, würde ich jetzt sagen, Schaden sozusagen, sie

00:18:38: hätten sich vielleicht

00:18:39: auch gewünscht, okay,

00:18:40: wir werden damit reingenommen.

00:18:42: Und deswegen haben die sich auch

00:18:43: so ein bisschen

00:18:44: natürlich distanziert.

00:18:46: Also wir hatten alle nicht so eine leichte

00:18:47: Zeit damit.

00:18:49: Würdest du sagen, heute haben sie es verarbeitet, deine Brüder zumindest?

00:18:52: Weil die Jüngeren wissen es, glaube ich, noch nicht, ne?

00:18:55: Doch, jetzt wissen

00:18:56: sie es alle.

00:18:56: Ja, also vor... Bevor wir mit dieser Geschichte rausgehen, haben wir natürlich die ganze Familie darauf vorbereitet.

00:19:03: Wir reden nicht öffentlich darüber, wenn jemand von meinen Geschwistern sagen würde, wollen wir nicht.

00:19:09: Meine Mama hat sich

00:19:10: irgendwann mit uns allen an den Tisch gesetzt und hat

00:19:12: gesagt,

00:19:12: was Sache ist.

00:19:14: Hat es uns allen erzählt.

00:19:16: Und es hat natürlich

00:19:17: eine Weile gedauert, bis es bei jedem wirklich Sacken konnte und wir das verarbeiten konnte.

00:19:23: Aber uns hat das als Familie richtig

00:19:25: zusammengeschweißt.

00:19:27: Und ich glaube, das ist auch ganz wichtig, wenn man

00:19:30: über so ein Thema spricht,

00:19:32: dass man sich als Familie hat, weil da auch sehr viel negative Resonanz zurückkommen kann und ich das unglaublich wertvoll finde, dass ich Brüder habe, die sagen, es ändert

00:19:43: gar nichts

00:19:43: daran, wie du entstanden bist, du bist trotzdem unsere Schwester und wir lieben dich über alles

00:19:47: und es ändert

00:19:48: nichts so.

00:19:49: Das ist unglaublich wertvoll und es hat doch in mir sehr viel Gehalt, weil ich hatte schon ...

00:19:54: Bisschen Angst, okay,

00:19:55: wie reagieren wir jetzt meine Brüder darauf, wenn die wissen, ah, wir haben nicht den selben Vater.

00:20:00: Aber die waren einfach so, wir

00:20:02: lieben dich trotzdem.

00:20:03: Und das

00:20:04: hat sehr viel in ihrem Gehalt.

00:20:06: Hattest du das Gefühl, dass so ein Unterschied wahrnehmen konntest zwischen der Vaterposition, die dein Adoptivvater mit dir hatte und deinen Geschwistern?

00:20:16: Nee, tatsächlich nicht.

00:20:20: Also,

00:20:20: unser Vater hat uns immer als

00:20:22: Dreier gespannt.

00:20:23: komplett

00:20:25: mit einbezogen.

00:20:26: Also ich habe mit meinem Vater erst vor vielleicht einem Jahr

00:20:33: oder so

00:20:34: darüber kurz geredet.

00:20:36: Also wir hatten kein aufklären Gespräch, wo wir

00:20:38: am Tisch saßen

00:20:39: und er hat gesagt, hier so das war Sache, sondern meine Brüder

00:20:43: und ich, wir saßen

00:20:45: mit unserem Papa im Wohnzimmer und unser Vater hatte in unserer Kindheit mit so einer Videokamera.

00:20:51: unsere ganze Kindheit aufgenommen.

00:20:52: Das ist richtig süß.

00:20:53: Und dann saßen

00:20:54: wir da und haben am Fernseher Videos von damals geschaut.

00:20:57: Und dann war da ganz so eine Szene.

00:20:59: Meine Brüder und ich spielen im Garten, im Sommer.

00:21:02: Und ich hab irgendwas Lustiges

00:21:03: gemacht.

00:21:04: Und dann sagt mein Vater aus

00:21:05: dem Nichts

00:21:05: auf einmal,

00:21:06: deswegen war es für mich so leicht, dich anzunehmen,

00:21:09: weil du einfach so

00:21:09: ein süßes Baby

00:21:10: warst.

00:21:11: Und

00:21:11: ich war so geschockt,

00:21:14: weil mein Vater ist auch so jemand, also wenn er Emotionen ausspricht.

00:21:19: Das ist Graz.

00:21:20: Weil er zeigt seine Liebe anders durch Taten.

00:21:23: Und Worte kommen da nicht so.

00:21:26: Deswegen war ich sehr geschockt, als er das gesagt hat.

00:21:30: Und ich war richtig perplex.

00:21:31: Und dann so, dann hat mir einen richtig intensiven Augenkontakt.

00:21:35: Ich hab ihn so angeschaut und er hat mich angeschaut.

00:21:37: Und da war so viel,

00:21:40: so viel Liebe in diesem Blick.

00:21:42: Also

00:21:42: dieser Blick hat so viel gesagt, ohne dass irgendwas gesagt wurde.

00:21:47: Und das war so herzerwärmend.

00:21:50: Und danach sind meine Brüder ins Bett und dann saßen wir noch auf dem Sofa und ich hab das kurz angesprochen.

00:21:56: Aber seitdem haben wir mehr und noch nicht darüber geredet.

00:22:00: Aber das war fand ich stark, dass er das angegangen ist.

00:22:04: Weil ich glaub, das ist für ihn auch nicht so leicht.

00:22:07: Deine Mama hatte davon berichtet, dass sie ein paar herausfordernde Jahre mit ihren Eltern hatte.

00:22:12: Haben deine Großeltern aktiv mit dir mal darüber gesprochen?

00:22:17: Mhm.

00:22:18: Bis heute nicht.

00:22:19: Nee, also

00:22:22: bei uns

00:22:23: in der Familie ist es halt,

00:22:28: Dinge werden nicht so leicht ausgesprochen.

00:22:30: Also es dauert wirklich, was man diese Sachen auf den

00:22:34: Tisch legt.

00:22:35: Jetzt so meine Mama

00:22:36: hat

00:22:36: das geändert, sie hat

00:22:38: damit angefangen, offen

00:22:39: mit uns über Dinge zu reden,

00:22:40: hat halt

00:22:40: gemerkt, wie wichtig das ist.

00:22:42: Aber ich glaub, auch gerade die Generation vor meiner Mutter, ich glaub, die kennt das auch noch nicht so, Dinge wirklich offen auf den Tisch zu legen.

00:22:49: Ich glaub,

00:22:50: Sie kennt es selber nicht,

00:22:52: deswegen haben sie das auch nie gemacht.

00:22:54: Aber

00:22:56: ich weiß,

00:22:58: sie wissens, ich weiß, ich weiß es und wir leben uns und...

00:23:02: Würdest du dir das wünschen, dass ihr noch mal darüber sprecht?

00:23:05: Gibt es da etwas, wo du dich gern mit ihnen austauschen würdest?

00:23:10: Ich glaube tatsächlich nicht.

00:23:13: Ich weiß, wie sie über diese Dinge fühlen.

00:23:15: Ich weiß, dass sie viele Dinge bereuen.

00:23:17: Ich weiß,

00:23:18: dass es

00:23:19: für sie auch ein großer Schmerz war.

00:23:22: Mein Opa hat mir

00:23:23: einmal an meiner Taufe kam jetzt zu mir und hat gesagt, Delia, du warst für mich ein richtiger Sonnenschein, als er selber durch eine sehr schwere Zeit durchgegangen ist.

00:23:35: Und das war so die Zeit, weil sich zwei, drei Jahre alt war und hat gesagt,

00:23:39: du warst mein Sonnenschein.

00:23:41: Und das hat mir auch wieder so gezeigt, okay,

00:23:46: er weiß, Dinge sind passiert

00:23:47: und er

00:23:47: weiß, Dinge liefen

00:23:48: nicht gut, aber ... Er liebt mich trotzdem.

00:23:52: Und das ist ein Fakt, das

00:23:54: ist ein Punkt.

00:23:55: Und das sind so kleine Dinge,

00:23:56: die meine Großeltern

00:23:58: mir sagen,

00:23:59: wo ich weiß, okay, ich weiß, sie wollen mir mehr damit sagen als das, was sie gerade sagen.

00:24:03: Und das

00:24:03: sehe

00:24:04: ich und das nehme ich wahr und das schätze ich absolut wert.

00:24:06: Weil ich kann nicht von jedem Mensch erwarten, dass

00:24:10: sie diese Offenheit

00:24:10: haben und dass sie schon über diese Dinge so reflektiert

00:24:13: haben oder verarbeitet haben, wie ich es getan

00:24:16: habe.

00:24:16: Und das erwarte ich auch nicht.

00:24:19: Ich hatte das Privileg und die Möglichkeit, dass meine Mama damit angefangen hat.

00:24:23: Und das

00:24:23: finde ich auch absolut wichtig.

00:24:25: Aber ich lasse sie

00:24:26: in ihrem Tempo machen

00:24:28: und ich nehme diese Dinge wahr.

00:24:30: Ich schätze die Wert.

00:24:31: Meine Mama hat die Sache mit ihm geklärt.

00:24:34: Das finde ich gut, das finde ich wichtig und deswegen setze ich da so einen Punkt hinter.

00:24:38: Und wenn sie irgendwann bereit sind, dann bin ich es auch.

00:24:41: Lass uns noch mal zu dem Zeitpunkt zurückgehen, wo du in Therapie gegangen bist.

00:24:45: War es eine stationäre Therapie?

00:24:48: Das war eine Verhaltenstherapie.

00:24:50: Also die Therapie, die ist daraus resultiert, dass ich einen Suizidversuch hatte.

00:24:58: Und danach saßen wir von der Psychologin und sie hat gesagt, entweder, das war ja noch minderjährig, entweder kommst du in die Psychiatrie oder deine Mama sagt jetzt, was Sache ist.

00:25:14: Und dann hab ich zu meiner Mama gesagt, Mama,

00:25:15: ich mach nicht

00:25:16: in die Psychiatrie, weil ich einfach Angst davor hatte und ich wollte nicht von

00:25:19: zu Hause raus.

00:25:21: Ich werd in Therapie gehen, ich wollte alles machen, was du sagst, damit mein Zustand besser wird.

00:25:25: Und dann hat meine Mama mich

00:25:28: für die Falztherapie angemeldet.

00:25:30: Und

00:25:32: das war richtig gut.

00:25:33: Das waren richtig sympathische Frauen, die kann

00:25:35: ich mich

00:25:35: jetzt noch erinnern.

00:25:36: Die war unglaublich.

00:25:39: Und

00:25:40: wie lange war ich in Therapie?

00:25:41: Ich glaub, ich war ... eineinhalb Jahre, circa weiche Therapie.

00:25:47: Und das war eine absolut wertvolle Zeit, weil sie mir geholfen hat, mit meinen

00:25:50: Ängsten umzugehen.

00:25:52: Also, die Therapie alleine hat nicht

00:25:55: meine komplette Heilung ausgemacht.

00:25:57: Da waren noch unglaublich viele andere Dinge.

00:25:59: Aber die Therapie hat mir geholfen,

00:26:01: meine Ängste

00:26:02: zu überwinden.

00:26:03: Weil ich durch die

00:26:03: Panikattacken und durch mein

00:26:05: wirklich kaputtes Selbstwertgefühl

00:26:07: kaum irgendwie noch mit dem Alltag klarkam.

00:26:09: Und sie hat mir

00:26:10: unglaublich geholfen, zu verstehen, Was ich wahrnehme, ist das wirklich wahr oder ist es einfach nur meine Wahrnehmung?

00:26:18: Und so wieder in den Alltag reinzukommen.

00:26:20: Das war unglaublich wertvoll.

00:26:21: Aber es waren noch ganz viele andere Sachen, die gleichzeitig

00:26:24: liefen.

00:26:25: Wenn

00:26:26: mein mentaler Zustand besser

00:26:27: wird, dann haben wir auf einmal angefangen, die Therapien anzuschlagen für mein Körper.

00:26:32: So, wir haben meinen Daumen aufgebaut.

00:26:34: Das war unglaublich wichtig.

00:26:37: Plus, ich glaube an ein Gott

00:26:40: und ich glaube an

00:26:41: das... gute und anders böse.

00:26:44: Und das mit

00:26:45: den Stimmen,

00:26:46: das war so eine Sache, die ging

00:26:47: durch die Therapie

00:26:48: nicht weg.

00:26:49: Das war immer noch da.

00:26:51: Sie hat mir zwar

00:26:52: geholfen,

00:26:53: damit besser

00:26:54: umzugehen, aber diese Stimme war

00:26:56: nicht weg.

00:26:57: Und dann war ich irgendwann so,

00:27:00: ich glaube

00:27:01: an einen Gott, der über natürliche Dinge

00:27:03: tun kann, dann

00:27:04: kann er mich doch davon noch befreien.

00:27:06: Und irgendwann ist meine Mama zu den... Passtoren aus unserer Gemeinde gegangen haben gesagt, hey, schaut mal, meine Tochter hat das Problem.

00:27:15: Und dann kamen die zu uns nach Hause.

00:27:17: Die haben für mich gebetet

00:27:19: und übers Haus gebetet.

00:27:22: Und die stimmen mal weg.

00:27:24: Wir waren nie wieder da.

00:27:27: Und da

00:27:27: war ich so krass.

00:27:30: Und das hat mir

00:27:31: absolut geholfen in der Heilung, weil ich mich mit diesen

00:27:33: ständigen Kämpfen

00:27:35: hatte.

00:27:35: Dieses

00:27:37: ständige Ankämpfen

00:27:38: gegen irgendwelche Lügen.

00:27:39: Und meine Mama hat

00:27:42: überall im

00:27:43: Haus, in jeder Wand, wie ich hier auch, wie viele Pferse hingeklatscht, aber

00:27:48: noch viel, viel, viel

00:27:49: mehr.

00:27:50: Das heißt, ich hab überall

00:27:53: Zuspruch

00:27:54: gelesen, egal ob

00:27:56: aktiv oder pastiv.

00:27:58: Ich hab gelesen, du bist wertvoll, du bist gewollt, ich werde dich retten.

00:28:04: Und diese ... Zusprüche kam in mein Kopf und irgendwann

00:28:08: in mein Herz und das hat mich so

00:28:10: unglaublich aufgebaut und wieder

00:28:12: wieder eine Identität aufgebaut.

00:28:14: Das heißt

00:28:14: Therapie war absolut

00:28:16: wichtig.

00:28:17: Mein Körper

00:28:18: wieder

00:28:18: fit zu

00:28:18: machen war absolut wichtig.

00:28:21: Aber mich

00:28:22: befreit

00:28:23: hat mein Glaube.

00:28:25: Hätte ich den nicht

00:28:25: gehabt, dann

00:28:28: weiß ich nicht,

00:28:30: ob ich da wäre, wo ich jetzt bin.

00:28:32: Weil so wirklich diese

00:28:33: Tiefe, tiefe, tiefe

00:28:35: diese Annahme, die habe ich durch Jesus bekommen.

00:28:39: Und ich habe auch ganz viele

00:28:41: Freunde damals

00:28:42: gehabt, die

00:28:43: ähnliche Kämpfe hatten, denen es auch richtig schlecht ging.

00:28:47: Und die waren so lange, lange

00:28:50: in Therapie.

00:28:51: Und das hat denen auch viel geholfen.

00:28:52: Aber die haben auch gesagt,

00:28:54: ich werde nicht frei.

00:28:56: Wie hast du das hingekriegt?

00:28:57: Ich habe gesagt, mein Gott hat mich befreit.

00:29:01: Und deswegen finde ich es so

00:29:02: wichtig, dass ... Heile zu sagen, dass Heilung bei mir auf verschiedenen Ebenen passiert ist.

00:29:07: In welchem Alter kam dein Wendepunkt?

00:29:09: für dich persönlich?

00:29:11: Mit

00:29:11: sechzehn, würde ich sagen.

00:29:13: Mein Wendepunkt war nach meinem Soizidversuch.

00:29:16: Weil

00:29:18: das mir das Leben zu nehmen, ich dachte,

00:29:20: das wäre die Lösung.

00:29:21: Ich dachte, das wäre

00:29:22: der letzte

00:29:22: Weg.

00:29:23: Wenn gar nichts mehr geht, dann ist der letzte Weg,

00:29:27: damit ich von meinem Leid

00:29:29: erlöst werde.

00:29:30: Und ich

00:29:31: dachte, okay, wenn ... Wenn es wirklich einen Gott gibt, dann wird er mir schon retten.

00:29:36: Also wenn es wirklich

00:29:37: einen Gott gibt, der mich heilt, dann wird der Versuch, mir das Leben zu nehmen,

00:29:42: nichts funktionieren.

00:29:45: Und dann hat das nicht geklappt und ich bin aufgewacht und ich war noch am Leben.

00:29:50: Und das war ein Wendepunkt, weil

00:29:52: ich gemerkt habe, okay, irgendwas musste ich hier auf dieser Erde verändern und es wird sich irgendwas verändern, ansonsten wäre ich nicht immer noch am Leben.

00:30:00: Was hast du gefühlt, als du aufgewacht bist?

00:30:02: Es war ...

00:30:05: Boah, es war viel.

00:30:06: Es war viel,

00:30:07: weil

00:30:08: ich war erst mal alleine

00:30:09: im

00:30:09: Krankenhauszimmer und ich bin aufgewacht

00:30:11: und ich war so erst mal

00:30:13: wie ich bin noch hier.

00:30:16: Und

00:30:17: dann kam

00:30:18: meine Mama.

00:30:19: Und meine Mama hatte

00:30:21: so viel Schmerz in

00:30:24: ihren Augen.

00:30:26: Also das war eine richtige

00:30:28: Angst, mich

00:30:29: zu verlieren.

00:30:30: Und sie war so

00:30:31: fertig, und es hat mich so fertig gemacht,

00:30:33: weil ich

00:30:34: gecheckt habe, das, was ich die ganze Zeit geglaubt habe, dass ich nicht geliebt bin, das ist so eine Lüde.

00:30:40: Weil da steht gerade ein Mensch von mir, dem es

00:30:43: das Herz zerbricht, die Vorstellung daran,

00:30:45: dass ich nicht mehr hier bin.

00:30:47: Und dann kam auch meine Brüder mir in den Kopf, die haben ja auch, die waren ja auch geschoppt.

00:30:54: Und dann habe ich das erste Mal seit Langem wieder gespürt, dass

00:30:58: ich geliebt bin.

00:31:00: weil ich durch die letzten

00:31:01: Jahre

00:31:02: mich komplett isoliert

00:31:03: hab und die ganze

00:31:04: Zeit geglaubt hab, ich bin nicht geliebt.

00:31:07: Es war so fest

00:31:08: in mir drin, ich bin nicht geliebt.

00:31:11: Und dann meine Mutter zu sehen, die komplett am Ende war, die grad fast ein Kind verloren hat.

00:31:16: Es hat mich so getroffen.

00:31:18: Und da ...

00:31:19: das ging durch jede Lüge

00:31:20: durch.

00:31:21: Ich war so, okay, ich bin geliebt.

00:31:23: Nicht nur ich leide, sondern meine ganze Familie

00:31:26: leidet mit.

00:31:27: Und ich

00:31:29: gehe.

00:31:30: Du hattest ja jetzt grad schon gesagt, dass du vier Heilungen gefunden hast.

00:31:34: Wie waren dann die nächsten Wochen nach deinem Krankenhausaufenthalt?

00:31:38: Ähm,

00:31:40: verrückt.

00:31:41: Weil

00:31:44: es

00:31:44: kam, das ist so Paradox, aber es kam so

00:31:48: eine

00:31:49: krasse

00:31:50: Freude in meinen Körper

00:31:51: rein.

00:31:52: Ich erinnere mich noch ganz genau.

00:31:53: Ich bin nach Hause gekommen und ich war erst mal so

00:31:56: echt ein bisschen charm behaftet.

00:31:58: Ich

00:31:58: bin so ... reingelaufen.

00:32:01: Jeder hat mitbekommen, wie ich vom

00:32:03: Krankenwagen abgeholt wurde.

00:32:04: Jeder weiß

00:32:05: jetzt, wie schlecht es mir wirklich geht.

00:32:08: Ich kann es nicht

00:32:08: mehr verstecken.

00:32:12: Aber

00:32:13: ich wurde mit so viel Liebe überhäuft.

00:32:16: Es war so, wow,

00:32:18: was geht

00:32:18: gerade ab?

00:32:19: Und es war so verrückt.

00:32:20: Meine Mama hat niemandem davon erzählt oder so.

00:32:24: Das war eine Sache

00:32:26: intern

00:32:26: in unserer Familie drin.

00:32:29: Und es kam auf einmal

00:32:32: Freunde auf mich

00:32:33: zu, ohne dass ich

00:32:34: irgendwas gesagt habe, die ich eigentlich ständig von mir abgestoßen habe.

00:32:38: Die kamen einfach an mein Haus und haben gesagt,

00:32:42: wir wollen was mit dir machen,

00:32:43: komm

00:32:43: raus.

00:32:44: Ständig kamen Leute

00:32:45: und haben mich wieder so ein Stück, wirklich Stück für Stück ins Leben zurückgeholt.

00:32:49: Und ich kam mich noch so intensiv an diese

00:32:51: Zeit erinnern, weil die mit so viel Freude

00:32:54: erfüllt war.

00:32:55: Das heißt, ich kam nicht nach Hause.

00:32:57: und war direkt wieder in diesen ekelhaften Loch drin, sondern

00:33:02: ich hatte ständig

00:33:03: einen Grund mich zu freuen.

00:33:04: Und ich habe auf einmal, das finde ich auch so verrückt,

00:33:07: ich habe auf einmal wieder

00:33:08: angefangen zu backen

00:33:11: und habe wieder angefangen Essen

00:33:12: zu genießen.

00:33:13: Und das war so ein krasser Schritt, weil ich

00:33:15: liebe Backen und ich habe das so lange nicht gemacht.

00:33:19: Und dann habe ich auf einmal wieder angefangen und

00:33:22: wir saßen als Familie wieder zusammen am Tisch, was wir auch so lange

00:33:25: nicht gemacht haben.

00:33:26: Also in diesen

00:33:27: Wochen ist so viel

00:33:29: Positives passiert,

00:33:31: was ich als ein absolutes Wunder ansehe, weil das war

00:33:34: eigentlich wirklich ein Tiefpunkt.

00:33:36: Und ich dachte erst, wenn ich jetzt nach Hause komme, bin ich

00:33:38: noch schlimmer.

00:33:39: Aber es wurde wirklich besser, auch dann in die Therapie zu gehen.

00:33:44: Ich habe dann Schule

00:33:45: gewechselt,

00:33:46: also ich habe ... Schule definitiv

00:33:48: gewechselt, weil das war zu komisch, die Leute haben geredet.

00:33:52: Ich bin nur auf eine Privatschule gegangen.

00:33:55: Und das hat mir absolut gut getan.

00:33:58: Was würdest du sagen, wie lange war dieser Prozess, wo du wirklich gesagt hast, ich hab das Gefühl, jetzt bin ich geheilt?

00:34:04: Ähm ... Heilung ist ja so eine Sache.

00:34:08: Es läuft lange

00:34:09: gut, und dann kommt so ein kleiner Rückschlag,

00:34:12: was ich

00:34:13: nicht so richtig als Rückschlag sehe, sondern einfach so eine Sache, die dir einfach aufzeigt, wo du ... wo du noch mehr

00:34:18: hinschauen darfst.

00:34:20: Und

00:34:21: mit

00:34:22: achtzehn, das heißt so ein halb Jahre später, bin ich nach München bezogen.

00:34:28: Das heißt, mir ging schon sehr, sehr gut.

00:34:30: Dass ich gesagt

00:34:31: habe, hey, ich möchte eine Stadt sehen.

00:34:34: Ich sehe mich in der Verfassung selber leben zu können, stabil zu sein.

00:34:40: Aber in diesem

00:34:41: Jahr in München habe ich

00:34:42: noch mal so viel mehr

00:34:43: über mich selber gelernt,

00:34:44: konnte noch mal so viel tiefer

00:34:47: in Gefühlen, Emotionen reingehen.

00:34:50: Also das ist

00:34:51: definitiv

00:34:52: ein längerer Prozess

00:34:53: gewesen.

00:34:54: Und jetzt stehe ich natürlich hier und kann

00:34:57: sagen, ich bin absolut geheilt,

00:35:00: mir geht es so gut,

00:35:01: ich habe keinen Schmerz mehr davon.

00:35:05: Und wenn jetzt diese

00:35:07: Emotionen wieder

00:35:08: hochkommen sollten, Dann sehe ich das nicht als Rückschlag, sondern ich weiß einfach, ich kann

00:35:14: da drauf schauen.

00:35:15: Ich kann sagen, hey,

00:35:17: das ist die Wahrheit.

00:35:18: So geht es mir wirklich

00:35:19: und einfach einfach weiterleben.

00:35:23: Also

00:35:24: jetzt kann

00:35:25: ich sagen eigentlich

00:35:25: nichts, was jetzt noch passieren sollte.

00:35:28: Kann mir meine Identität

00:35:29: nehmen, kann mir meine Freude

00:35:30: nehmen, kann mir mein

00:35:33: Willen zum Leben nehmen.

00:35:34: Also...

00:35:36: Es hat lange gedauert,

00:35:36: in diesem Punkt

00:35:37: zu kommen, aber jetzt bin ich an diesem Punkt und ich

00:35:39: weiß, das kann mir auch wirklich gar nichts mehr nehmen.

00:35:43: Gibt es Worte, die du gerne an deinen leiblichen Vater richten wollen würdest?

00:35:48: Was würde ich sagen?

00:35:48: Das ist wirklich eine gute Frage.

00:35:52: Ich würde ihm

00:35:53: einfach

00:35:53: sagen, schau,

00:35:54: was

00:35:54: aus dem entstanden

00:35:55: ist, was du

00:35:56: getan hast.

00:36:01: Du hast nicht geschafft, meine Mutter zu zerstören.

00:36:05: Ich bin hier, wir leben ein richtig schönes Leben und ich hoffe,

00:36:09: Ich hoffe deinem

00:36:10: Herz geht's gut.

00:36:13: Ich glaube,

00:36:14: ich würde Vergebung

00:36:17: aussprechen, weil ich selber erlebt habe,

00:36:20: wie Vergebung

00:36:20: andere Menschen frei machen kann.

00:36:23: Ich weiß nicht, ob er gerade

00:36:26: Dinge bereut

00:36:28: oder selber noch in den selben Mustern drin ist.

00:36:30: Das weiß ich nicht.

00:36:32: Aber ich glaube, ich würde Vergebung aussprechen in der Hoffnung, dass er sich ändert.

00:36:37: Ja,

00:36:38: würde ich sagen.

00:36:40: Hier übrigens.

00:36:42: Ich bin da.

00:36:43: Ja, ich glaube, viel mehr würde ich gar nicht sagen.

00:36:57: Der Erzeuger selber spielt

00:36:59: gar nicht so eine große

00:37:00: Rolle dabei.

00:37:01: Also,

00:37:03: meine Identität

00:37:04: bedeutet für

00:37:05: mich, dass,

00:37:06: egal wie

00:37:07: ich

00:37:07: entstanden bin, egal wie mein Leben begonnen

00:37:09: hat

00:37:09: und... Egal wie mein Leben danach

00:37:12: lief.

00:37:13: Mein Leben ist wertvoll und mein Leben ist gewollt.

00:37:16: Und ich glaube daran, dass mein Leben schon ein Plan war,

00:37:22: bevor es entstanden ist.

00:37:25: Und das finde ich so das krasseren Identität.

00:37:29: Egal

00:37:31: wie

00:37:32: bröckelich deine Identität ausschaut, egal wie

00:37:35: schmerzhaft das

00:37:36: deine Geschichte

00:37:37: ist.

00:37:38: Deine Identität ist nicht

00:37:41: an deine...

00:37:43: Umgebungen

00:37:44: gebunden.

00:37:44: Sie ist nicht an die Bedingungen, die dir gegeben wurden auf dieser Welt gebunden.

00:37:49: Weil

00:37:50: meine Identität

00:37:51: eigentlich steht auf ziemlich brücheligen Boden.

00:37:57: Also, ich kenne meinen Erzeuger nicht.

00:38:00: Ich bin aus einer Vergewaltigung entstanden.

00:38:03: Und trotzdem bin ich mir so sicher in dem Menschen, in dem ich vielleicht bin.

00:38:09: Ich weiß, mein Leben hat einen Sinn und ich sehe... Ich sehe mein Leben

00:38:14: nicht als

00:38:15: das Ergebnis

00:38:16: einer

00:38:17: Vergewaltigung,

00:38:18: das Ergebnis einer traumatischen Tat, sondern ich sehe mein Leben als ein

00:38:26: Zeugnis,

00:38:27: das aus dem schlimmsten Dreck,

00:38:31: welcher aus dem schlimmsten Dreck,

00:38:32: aus der größten Erniedrigung, aus dem größten

00:38:34: Schmerz, trotzdem

00:38:37: etwas richtig Schönes entstehen kann.

00:38:40: Nicht etwas so... Ja, was halt gerade so irgendwie überlebt

00:38:43: hat, sondern wirklich Schönheit.

00:38:47: Und eine Identität,

00:38:49: die Identität, die ich jetzt habe, das wissen,

00:38:52: ich bin ein Kind Gottes, ich bin

00:38:53: gewollt, das kann mir nichts

00:38:55: nehmen.

00:38:56: Also selbst, obwohl ich meine Erzeuger nicht kenne, ich weiß trotzdem, ich habe einen Vater, der mich gewollt hat.

00:39:04: Und das ist, egal welche Umstände

00:39:06: jetzt kommen,

00:39:07: das kann mir keiner nehmen.

00:39:07: Und das finde ich wichtig an der Identität.

00:39:10: dass sie fest ist, dass

00:39:11: egal was

00:39:12: kommt, dass du trotzdem weißt, wer du bist

00:39:15: und warum du da

00:39:15: bist.

00:39:16: Weil wenn wir diese Identität haben,

00:39:20: dann können uns diese

00:39:20: Herausforderungen im Leben nicht so schnell umhauen.

00:39:23: Weil wir einfach ganz genau wissen, weil wir sind und das ist so wichtig.

00:39:28: Während unseres Vorgesprächs hast du gesagt, du möchtest gern noch einen DNA-Test machen.

00:39:33: Was haben diese Ergebnisse mit dir gemacht?

00:39:35: Ja, mein DNA, das kam gestern

00:39:37: an.

00:39:38: Und ich weiß noch, ich hab die Benachrichtigungen bekommen und ich war erst mal so ein bisschen überfordert.

00:39:45: Also, okay, was kommt jetzt raus?

00:39:48: Und

00:39:48: dann hab ich das

00:39:49: angeschaut und erst war

00:39:52: ich so ein bisschen überfordert mit meinen Emotionen.

00:39:56: Es war voll die Erleichterung, weil

00:39:58: endlich hab ich eine Antwort auf diese Frage.

00:40:04: Welches Blut fließt durch meine Ardern?

00:40:06: Das sind

00:40:07: wir.

00:40:08: Wir sind ein Körper, wir haben ein gewisses Erscheinungsbild und das ist einfach,

00:40:14: finde ich,

00:40:14: macht es viel mit einem zu wissen, okay,

00:40:16: wo kommt das her?

00:40:17: Das ist auch völlig

00:40:17: legitim, völlig normal.

00:40:19: Und das hat mir definitiv einen Frieden gegeben, zu wissen, okay, ich habe jetzt eine Antwort darauf, weil Leute mich fragen, hey, Delia, woher kommen deine Locken?

00:40:27: So, jetzt kann ich was sagen.

00:40:29: Danke, endlich.

00:40:31: Und auf der anderen Seite war ich dann so, ja, okay,

00:40:35: das ist jetzt ... Es war ein DNA-Test und

00:40:38: es war echt gut, dass

00:40:39: ich das jetzt

00:40:39: gesehen habe.

00:40:41: Aber das macht jetzt keinen so

00:40:43: großen

00:40:44: Unterschied in meiner Identität

00:40:47: selber.

00:40:48: Du bist eine sehr erwachsen und reflektierte Frau heute.

00:40:52: Und wenn du an deine Mama denkst und an den Prozess, den sie da durchgemacht hat, was kommen dir da für Gefühle in den Kopf?

00:41:01: Meinst du den Prozess,

00:41:02: als sie mich zur Welt gebracht hat oder so?

00:41:05: den ganzen Weg, den sie gegangen ist.

00:41:08: Was hast du dafür Empfindung deiner Mutter gegenüber?

00:41:11: Eine Löwe-Mutter.

00:41:16: Ich find's einfach nur krass.

00:41:17: Ich find's einfach nur so bemerkenswert,

00:41:23: weil sie so viel

00:41:24: Ablehnung

00:41:25: erlebt

00:41:25: hat.

00:41:27: Auch von mir,

00:41:29: weil ich, als es

00:41:30: mir so schlecht ging, sie ...

00:41:31: ich echt von mir abgestoßen hab.

00:41:33: Ich hab sie richtig von mir abgestoßen und gesagt, ich will

00:41:35: nicht zeugen von dem, was du sagst.

00:41:37: Und es muss für eine Mutter so

00:41:38: schwer sein.

00:41:40: Also erst mal mich zur Welt bringen, trotzdem was ihr erfahren

00:41:45: ist, dann mich großziehen und ständig von Leuten verspottet

00:41:50: zu werden.

00:41:52: Dann zu sehen, wie die Tochter

00:41:54: ...

00:41:55: voll leidet und du kannst nicht wirklich was tun.

00:41:58: Sie konnte definitiv was tun,

00:41:59: aber es hat sich sicherlich oft so

00:42:01: angefühlt,

00:42:02: als würde

00:42:02: das, was sie tut, nichts bringen.

00:42:05: Das ist so krass.

00:42:08: Also ihr Glaube, ihr

00:42:10: Durchhalten, das

00:42:11: ist mir

00:42:12: so, so, so ein Vorbild.

00:42:14: Also, ich weiß noch damals, als es mir richtig schlecht ging, habe ich einen richtig fiesen Satz zu meiner Mama gesagt, da hab ich zu ihr gesagt, ich will niemals werden wie du.

00:42:25: Und jetzt denke ich mir so, wenn ich auch nur ein Prozent von dem habe, was du in dir trägst, also da bin ich glücklich.

00:42:36: Also meine Mama ist mir so ein krasses Vorbild und ich bin ihr so

00:42:40: dankbar.

00:42:41: Die Frau ist einfach krass.

00:42:43: Was kann ich dazu sagen?

00:42:45: Find ich auch, hab ich ihr auch gesagt.

00:42:48: Ja, absolut,

00:42:49: absolut.

00:42:51: Hast du dich mal gefragt?

00:42:53: wie dein Leben verlaufen wäre, wenn du nicht herausgefunden hättest, dass du aus einer Vergewaltigung entstanden bist?

00:43:00: Ähm, ja.

00:43:02: Also es gibt auch viele Menschen, die schon zu meiner Mama gesagt haben, warum hast du ihr gesagt, dass sie aus einer Vergewaltigung entstanden ist?

00:43:08: Du hättest sie auch einfach sagen können, ähm, sie hätten einen anderen Vater oder so, oder, keine Ahnung, es war ein Monite-Stand oder so.

00:43:17: Und ich denk mir so,

00:43:19: erstens

00:43:19: wir Menschen haben ein

00:43:20: Unterbewusstsein.

00:43:22: Und die Dinge sind abgespeichert.

00:43:24: Und irgendwann kommt es

00:43:26: hoch.

00:43:28: Man merkt,

00:43:28: irgendwas ist da, was man nicht erklären kann.

00:43:30: Auch jetzt, wenn ich diese

00:43:33: psychologische

00:43:33: Brille an habe, der ich mir so irgendwann wärst hochgekommen.

00:43:37: Es gibt so viele

00:43:38: Kinder, die haben Dinge in ihrem Unterbewusstsein, die Eltern

00:43:43: haben das nie gesagt.

00:43:44: Und irgendwann träumen sie davon.

00:43:46: Irgendwann gehen sie in Therapie und es kommt auf einmal hoch.

00:43:48: Und sie wissen es, ohne dass sie niemand gesagt hat.

00:43:51: Und ich glaube, es war

00:43:55: absolut wichtig, dass

00:43:56: sie mir gesagt hat,

00:43:57: wie das passiert ist, weil ich erstens gelernt habe, wie liebenswert ich bin, obwohl sowas Schlimmes passiert ist.

00:44:07: Ich habe

00:44:08: auch gelernt, dass meine Mama ein absolut stärker Mensch ist und dass es Situationen

00:44:15: gibt, selbst wenn die unglaublich,

00:44:19: wenn die aussehen, als würde es keinen Ausweg geben, gibt

00:44:21: es einen Ausweg.

00:44:24: Ich durfte

00:44:24: in Frieden schließen.

00:44:25: Wenn

00:44:27: ich das nicht erfahren hätte,

00:44:28: ich hätte, bin ich mir hundertprozent sicher, mir ständig Fragen stellt, auf die ich keine Antwort habe.

00:44:33: Und diese Sachen begleiten uns.

00:44:35: Ich meine, es gibt

00:44:35: Menschen, die tragen

00:44:36: fünfzig

00:44:37: Jahre lang

00:44:38: unterbewusst was mit und auf

00:44:39: einmal kommt's hoch und es schmeißt ihr ganzes Leben um.

00:44:43: Deswegen fand ich das

00:44:45: sehr, sehr

00:44:45: bemerkensweit, dass sie mir die ganze Wahrheit gesagt

00:44:47: hat.

00:44:48: Und ich glaube, das hat doch

00:44:49: viel

00:44:49: in unserer

00:44:49: Beziehung

00:44:50: ausgemacht.

00:44:52: weil ich einfach weiß, mein Mama ist unglaublich ehrlich.

00:44:54: Und das ist ein

00:44:57: gutes Wundermenn für eine

00:44:58: Beziehung,

00:44:58: würde ich jetzt mal sagen.

00:45:00: Ich fände es blöd, wenn sie mir gesagt hätte, es war ein One-Eyed Stand oder so.

00:45:03: Ich glaube, weiß nicht.

00:45:07: Sie hat mir damit auch vorgezeigt,

00:45:10: was Liebe ist, was Liebe bedeutet.

00:45:13: Fand ich absolut richtig,

00:45:14: wie sie es gemacht hat.

00:45:15: Du hast ja jetzt beschrieben... dass du zu Beginn oft das Gefühl hattest, dass du nicht weißt, wer du bist.

00:45:23: Was würdest du Menschen empfehlen, die dieses Gefühl immer noch

00:45:25: haben oder

00:45:27: die gerade selbst in einer Situation sind, wo sie sich und ihre Identität hinterfragen oder sich selbst vielleicht sogar verloren haben?

00:45:33: Was würdest du dir empfehlen?

00:45:38: Sich auf die Suche

00:45:38: zu machen.

00:45:40: Fakt ist, jeder

00:45:41: von

00:45:41: uns hat eine Identität.

00:45:44: Jeder von uns ... hat ein Grund, warum er hier ist und jeder von uns hat einen Sinn, warum er hier ist.

00:45:50: Und

00:45:50: ich meine, das sind die größten Fragen, die man sich stellt, die man sich

00:45:54: auch wirklich stellen sollte.

00:45:55: Ich

00:45:55: finde es gut, diese Dinge zu hinterfragen.

00:45:57: Wo komme ich her?

00:45:58: Warum bin ich hier?

00:46:00: Weil du kannst nur stärker daraus werden, auch wenn es einen vielleicht erstmal richtig, richtig runterhaut.

00:46:06: Vielleicht ist man erstmal von

00:46:07: dem Riesenfragezeichen.

00:46:09: Aber

00:46:10: Fakt ist, da ist jemand, der dich erschaffen hat.

00:46:14: Ansonsten wären wir nicht hier.

00:46:15: Das ist meine

00:46:16: Überzeugung.

00:46:17: Und wenn man wirklich gar keinen Ausweg mehr sieht, also wenn du die Person, die das sieht,

00:46:23: an deinem Punkt bist, du sagst,

00:46:24: ich hab schon alles

00:46:25: ausprobiert, da ist gefühlt nix, dann sag ich,

00:46:31: schrei

00:46:32: einfach

00:46:33: hoch.

00:46:34: Schrei einfach hoch, weil ich glaube, dass da jemand ist, der dich hört und ich glaube, da ist jemand, der die Antworten geben kann

00:46:41: und

00:46:43: sich absolut daraus retten kann.

00:46:44: Also, mir hat ... Mir hat die Bibel geholfen, weil da Verse drin stehen, wie, bevor du im Mutterleib geformt wurdest, habe ich deine Tage gezählt, habe ich deine Tage aufgeschrieben.

00:46:57: Und es hat

00:46:57: mir so

00:46:58: einen Frieden

00:46:59: gegeben, den ich gar nicht erklären

00:47:00: kann,

00:47:01: wo ich es sagen kann, das ist nicht von dieser Welt.

00:47:04: Aber ich würde sagen, mach dich auf den Weg, vertraue dich Menschen an.

00:47:10: die diesen Weg mit dir gehen.

00:47:11: Das hat mir unglaublich auch geholfen, diesen Weg nicht alleine

00:47:14: zu gehen.

00:47:15: Irgendwann,

00:47:15: als ich mich dann getraut habe, anderen Leuten davon zu erzählen,

00:47:19: die größte

00:47:19: Stärke liegt darin zu wissen, wer man ist.

00:47:22: wo man herkommt und was der Sinn des Lebens ist.

00:47:24: Und wenn man den

00:47:25: wirst du finden, den kann

00:47:26: jeder Mensch finden.

00:47:27: Definitiv.

00:47:28: Ich würde auch mal

00:47:29: führen, ich sage, bitte gib niemals auf, such nach der Wahrheit, weil da draußen ist

00:47:33: eine Wahrheit.

00:47:34: Und manchmal suchen wir so, so, so lange und wir denken uns, ach, das ist überhaupt ein Ende hier.

00:47:38: Da ist eine Wahrheit und wir

00:47:39: dürfen niemals,

00:47:40: niemals auf, wenn sie zu suchen, wir werden sie finden.

00:47:43: Und da glaube ich ganz, ganz

00:47:44: fest daran, dass wir sie finden werden.

00:47:47: Weil wenn wir keine Identität... hätten, wenn das so was gar nicht

00:47:50: geben würde, wenn es keinen Sinn geben

00:47:52: würde, dann wird die ganze Welt gar keinen Sinn machen.

00:47:56: Also es gibt

00:47:56: einen Sinn.

00:47:57: Weil ohne einen Sinn hätte gar nichts Sinn, dann wären wir nicht hier.

00:48:00: Das macht keinen Sinn.

00:48:01: Deswegen, da gibt es einen Sinn.

00:48:03: Und mach nicht auf die Suche und gebt nicht auf, weil ich glaube, in dir liegt ein absolut großer Wert.

00:48:09: Ein absolut großer Wert.

00:48:10: Ja.

00:48:11: Lelia, was wünscht du dir für deine persönliche Zukunft?

00:48:14: Ich wünsche mir,

00:48:16: dass

00:48:16: ich anderen Menschen helfen kann.

00:48:18: Also, das ist schon ein sehr

00:48:19: großer Rutsch.

00:48:21: Weil ...

00:48:22: wenn ich so in

00:48:23: die Welt schaue, dann ...

00:48:24: seh ich so viele Menschen,

00:48:26: die

00:48:28: am Leiden sind.

00:48:29: Und die an ähnlichen oder selben Punkten waren, an denen ich war.

00:48:34: Und

00:48:34: ich bin so dankbar, dass ich diese Dinge durchgegangen bin, weil ich jetzt weiß, wie ich anderen Menschen helfen kann.

00:48:40: Und das sehe ich.

00:48:41: mein größter Wunsch, Menschen da draußen helfen

00:48:44: zu können.

00:48:45: Und ihnen einfach zeigen zu können, dass man das Leben genießen kann.

00:48:48: Ja.

00:48:49: Vielen, vielen Dank, vielen, vielen Dank, dass du deine Geschichte geteilt hast, dich geöffnet hast.

00:48:52: Und ich finde, du bist wirklich eine wunderungswerte Frau mit ganz viel Stärke und sehr viel Reife für deinen Alter.

00:49:00: Danke schön.

00:49:02: Danke und wir wünschen dir und deiner Familie ganz viel Liebe, ganz viel Glück und Gesundheit für eure Zukunft.

00:49:08: Dankeschön.

00:49:10: Du willst

00:49:10: selbst bei uns dabei sein oder hast einen Teamvorschlag?

00:49:14: Denn melde dich auf unserer Website oder unserer Social Media.

00:49:16: Wenn du von den besprochenen Themen betroffen bist oder Unterstützung benötigst, dann zögere nicht Hilfe in Anspruch zu nehmen.

00:49:26: Hol dir Unterstützung bei professionellen Hilfeinrichtungen oder dir vertrauten Personen.

00:49:31: Bis

00:49:31: zum nächsten

00:49:32: Mal bei Von Bohne

00:49:34: zu Bohne.

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