#37 Norbert: 683 Lügen

Shownotes

Norbert berichtet von seinem Schicksal, das fassungslos macht: Ein Leben, geprägt von Fürsorge, Liebe und der tiefen Überzeugung, Kindern in schwierigen Lebenssituationen eine bessere Zukunft zu schenken – und einem Gerichtsurteil, das alles ins Wanken brachte und zu einer dreijährigen Haftstrafe führte.


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0:00:00Stell dir vor, du kommst in einen Raum, vor dir sitzt ein Mensch und du hast keine Ahnung, wer das ist. Das passiert mir in jeder Folge bei unserem Podcast von Bohne zu Bohne. Mein Name ist Charlotte und ich weiß vorher nichts über unsere Gäste. Kein Name, keine Information, keine Themen. Also werden meine Fragen auch deine Fragen sein.

0:00:20Ich bin Sanja und ich suche die Gäste. Hier achte ich darauf, dass es Menschen mit spannenden Persönlichkeiten und faszinierenden Erlebnissen sind. Und genau die wollen wir mit euch teilen. Bist du bereit, gemeinsam mit Charlotte neue Geschichten kennenzulernen? Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge. Mein Name ist Charlotte.

0:00:39Mein Name ist Tanja. Mein Name ist Norbert Grüss und ich wurde zu Unrecht zu drei Jahren Haft verurteilt. Oh, hi Norbert, das ist jetzt wirklich spannend. Jetzt bin ich gespannt. Was ist passiert? Was ist passiert? Wir haben einen Sohn aufgenommen, den wir ein halbes Jahr später adoptiert haben. Dann haben wir weiterhin einen Pflegesohn aufgenommen, ein Jahr später, den wir nicht adoptieren konnten. Und dann hat uns das Jugendamt Saarbrücken angeschrieben, ob wir bereit wären, noch eine professionelle Pflege durchzuführen und noch ein weiteres Kind aufzunehmen.

0:01:29mit dem Jugendamt Saarbrücken in das Kinderheim und bekamen ein Mädchen vorgestellt. Wie viele Kinder hattet ihr dann in der Summe an Pflege- und Adoptivkinder? Ein Adoptivsohn als Anfang und der Pflegesohn. Okay, das bedeutet zwei Kinder und dann kam noch das Mädchen hinzu. Und dann kam das Mädchen dazu. Norbert, in welchen zeitlichen Abstand hast du die Jungs und das Mädchen bekommen?

0:02:04Als erstes kam der Junge, den wir auch adoptieren konnten. Zwei Jahre später kam ein Pflegesohn, der nicht für Adoption freigegeben wurde. Und weitere drei Jahre noch mal ein Mädchen. Alles über das Jugendamt Saarbrücken. Okay, wie alt waren denn die Kinder jeweils, als sie zu euch kam. 11, 9 und das Mädchen war auch 11. Okay, also ich kenne mich nicht aus mit dem Verfahren, hört sich für mich schon relativ alt an. Ist

0:02:36das denn üblich, dass die Kinder in diesem Alter sind oder werden Kinder eher jünger zu Pflegekind oder zu Pflegefamilien gebracht? Das ist eigentlich üblich, dass die Kinder schon etwas älter sind, denn wir waren natürlich auch interessiert daran, nach Möglichkeit ein Baby zu bekommen, aber das war schon aufgrund unseres Alters nicht gegeben in dem Fall. Und vor allen Dingen, es werden nicht so viele Babys oder kleinere Kinder zur Pflege oder Adoption freigegeben. Das Ganze entsteht erst meistens später, wenn man feststellt, es sind in der Familie

0:03:20treten Probleme auf, dass sich dann das Jugendamt einschaltet und die Kinder aus den Familien rausnimmt. Wie alt wart ihr, als ihr die Kinder bekommen habt? Ich habe geheiratet, das war 86, da war ich 43 Jahre alt, meine Frau ist acht Jahre jünger und wir hatten schon vor unserer Eheschließung den Antrag gestellt und bekamen dann, ich glaube es war im Jahr 89 hat das begonnen mit der Pflege, musste auch zuerst noch der entsprechende Wohnraum schaffen, denn das war alles noch nebenan in dem alten Gebäude. Hier befinden wir uns im Anbau und Neubau und da musste man noch regelrecht das Dach ausbauen zu Kinderzimmern.

0:04:08Das musste nachgewiesen werden, dass das vorhanden ist. Dann erst war es möglich, überhaupt ein Kind aufzunehmen. Wie war das Gefühl, das erste Kind aufzunehmen und das Kind selbst hat sich auch entsprechend gefreut bei uns, hat sich wohl gefühlt. Es gab bei uns immer doch viele Aktivitäten. Wir haben Urlaubsfahrten gemacht, wir hatten Freizeitbeschäftigung, aber auch im Fußball längere Zeit. Ja, also wir haben eben uns bemüht, man alles so geboten, was man bieten konnte. Er war auch, der Junge war auch auf dem Gymnasium, hat leider dann ein Jahr vor Abitur abgebrochen.

0:05:00Dann lief dann einiges schief, was man leider Gottes auch häufig erlebt. Hat sich aber später dann wieder gefangen, wohnt auch jetzt hier im Haus, verheiratet mit zwei Kindern. Sehr schön. Kennst du den Hintergrund der Familien? Also warum die Kinder am Ende des Tages jeweils nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern gewohnt haben? Ja, den Hintergrund, den bekommt man mitgeteilt und da zeigt sich, dass dann doch immer wieder große Probleme vorliegen. Ich möchte im Einzelnen hier nicht schüsseln, damit man keine Rückschlüsse schließen kann.

0:05:35Es sind wirklich, es sind schon gravierende Mängel in diesen Familien. Ja, das geht also aus von, man kann sagen, von der Vernachlässigung, Mutter ist auf Tour, von Misshandlungen durch den Vater, Der Mann war Witwer, seine Frau ist an ALS verstorben. Er war noch, wie er sagt, berufstätig, was ich ein bisschen bezweifle, aber er war einfach erziehungsunfähig, was er auch selbst zugegeben hat.

0:06:12Jetzt hattest du davon berichtet, dass ihr dann letztendlich zum Jugendamt hin seid. Es hieß, es gibt ein Mädchen, das könntet ihr zu euch aufnehmen. Wie ging es dann weiter? Ja, es war dann eine sogenannte professionelle Pflegestelle. Eine professionelle Pflegestelle, das setzt voraus, entweder eine pädagogische Ausbildung oder dass man im Kindergarten beschäftigt ist oder wie es bei uns war, dass man vorher schon Pflegekinder beziehungsweise Adoptionskind aufgenommen hat, dann ist man dazu geeignet. Warum unterscheidet man da

0:06:54zwischen einer professionellen Pflegestelle und einer nicht professionell? Der genaue Unterschied ist mir eigentlich auch nicht so bekannt. Also bei professionellen Pflegeeltern ist schon, dass es sich auch um noch schwierigere Kinder handelt und das war auch hier in dem dritten Pflegefall tatsächlich der Fall gewesen. Das hat auch nachher der Richter beanstandet. Professionelle Pflege wird auch höher vergütet als diese normale Pflege.

0:07:30Und der Richter hat dann damals gemeint, oh wie verwerflich. das denn vergütet? Ist das denn so viel mehr als dass man das damit mit der Argumentation rechtfertigen kann? Anfassig ja, denn speziell in dem Fall mit diesem Mädchen war viel Aufwand mit ärztlicher Behandlung. Das Kind war lernbehindert und wir haben uns schon bemüht Ursachen zu suchen. Das waren sogar Arztbesuchen in Blochingen bei Stuttgart. Und das ist alles doch schon ein wesentlich erhöhter Aufwand. Wir haben uns auch große Mühe gemacht mit der Auswahl der Schule. Sie kam von einer

0:08:19Eltschule. Was ist das? Lernbehinderte. Das Kultusministerium hat sich gewährt bis zum geht nicht mehr, wollte sie weiterhin auf einer Eltschule lassen, was nicht gerade so toll ist hier im Kreis, muss ich sagen. Wir hatten sie dann kurze Zeit in Lebach in einer Eltschule, dann mussten wir aber nachweisen, dass sie von dort eine Betreuung hat und haben es dann geschafft, dass wir sie auf der heilpädagogischen Waldorfschule in Bildstock unterbringen konnte. Und das war natürlich auch wieder nicht so einfach, denn sie musste hier aus dem Ort mit dem Bus bis St. Wendel auf den Bahnhof

0:09:02mit dem Zug nach Bildstock und dann zu Fuß in die Schule. Das hat meine Frau vorbildlich mit ihr gefahren oder dann unterwegs ausgestiegen, gewartet und es hat dann auch eigentlich nach so 14 Tagen hat das hervorragend geklappt und ich kann mich noch erinnern, der Vater, der war, man kann sagen entrüstet, dass wir sowas machen, der hat gar nicht geglaubt, dass so etwas geht. Ich habe einmal den Ausdruck geprägt, das Kind war nicht lernbehindert, das war lernverhindert. Ja, also man hat auch auf dieser Waldorfschule dann doch gemerkt, dass sie einiges ganz, ganz gut begreift, zum Beispiel handwerkliche

0:09:56Tätigkeiten und so. Da war sie wirklich hervorragend und das war ein sehr, sehr positives Bild, was wir da erreicht gesehen haben. Wie war denn eure Beziehung zu dem Kind und wie war die Beziehung vom Kind zu euch? Es hat sich von Anfang an gezeigt, dass sie verhältnismäßig distanzlos ist, dass sie Krabbschen tut. Alles anfassen und das ging so, wer hat auch bei der Tante und bei der Schwägerin an die Brust gegriffen. Also gewisse Sexualisierung war schon festzustellen. Sie war dort ziemlich hemmungslos. Ansonsten war sie schon angepasst und hat sich auch hier wohl gefühlt.

0:10:46Das hat man auch daran gemerkt, dass Bilder so gemalt hat. Die waren positiv. Wir konnte hier auch Kontakte knüpfen zum Nachbarskind. Und wir hatten ja selbst eine Verwandtschaft. Das ging an sich anfangs ganz gut. Ging auch dann mit Spazieren mit der Hunde.

0:11:04Eine hervorragende Schwimmerin. Also ich ging, obwohl wir hier damals dabei waren, einen Neubau zu erstellen, habe ich es einfach nicht versäumt, sonntags morgens mit ihr schwimmen zu gehen. Desweiteren konnte sie noch mit einer Cousine von meiner Frau, die ist behindert, hat Kinderlähmungen von Kindern, mit der konnte sie als Begleitperson dann auch noch einmal in der Woche mitgehen. Also wir haben ihr geboten, was man bieten kann. Sie bekam auch dann, haben wir den Vater bearbeitet,

0:11:45dass er für Geburtstag ein Fahrrad schenkt. Da waren wir auch Fahrradfahren. Ja, also wir haben alles gemacht. Wir haben hier im Haus mit ihr gespielt. Ich erinnere mich noch immer, die hat eins und eins an den Fingern zusammen gezählt. Das kann man sich nicht vorstellen, sowas. Und zum Beispiel beim Spiel Knüffel spielen, die war auf einmal so weit, die hat auf die fünf Würfel geschaut und hat das Ergebnis benannt. Also da war doch schon einiges an Potenzial, was man noch so aus ihr rauskitzeln konnte. von anderer Seite, von der Seite des Vaters dagegen gearbeitet wurden, von einem gewissen Zeitpunkt an,

0:12:29als er gemerkt hat, dass sich das Kind hier wohlfühlt. Und da fing es an zu kippen. Da wurde sie aggressiv, und zwar vorwiegend gegen meine Frau. so schlimm, dass wir die GISA, das heißt Gesellschaft für innovative Sozialarbeit, einschalten mussten als Hilfestellung. Aber die haben auch zu irgendeinem Zeitpunkt gepasst und geht nicht mehr. Es gab auch dann Vorfälle, dass meine Frau, also die war, hatte so zugeschlagen, dass meine Frau blaue Flecken hatte und die musste am nächsten Tag zu einem Gutachter, weil sie die Erwerbsminderung

0:13:31beantragen mussten wegen einer Krankheit, dass der Arzt gemeint hat, wurden sie misshandelt von ihrem Mann. Ja, also so sah sie aus. Ich musste selbst eingreifen, musste sie regelrecht in die Ecke drängen und abschotten, wo sie später gesagt hat, ich hätte sie beschützt. In Wirklichkeit war es umgekehrt. Ich habe meine Frau beschützt. Also das hat sich gesteigert in einem Maß, das war nicht mehr zum aushalten. Robert, weißt du, was der leibliche Vater seiner Tochter genau gesagt hat, sodass sie diese Gefühle gegenüber deiner Frau aufgebracht hat? Vor allen Dingen war ja festgelegt vom Jugendamt die Besuchszeit.

0:14:13Das heißt, alle zwei Wochen am Wochenende, Samstag, Sonntag, ansonsten bei uns. Was hat er gemacht? Er hat sich ins Auto gesetzt, er war ja dann nämlich berufstätig und so hat er sich ins Auto gesetzt und ist sieben Tag nach Bildstock an die hellpädagogischen Waldorfschule gefahren. Und angeblich hätte sie ihm laut einer Aussage von der Tante oder einer Patin, wie sie sich nannte, dort alles erzählt, was in der Familie Kuss abgeht. Unter anderem vermute mir, dass er sie auch mit Zigaretten versorgt hat, denn sie hat geraucht. Und das hat auch im Endeffekt dazu geführt, dass das ganze dann gekippt ist. Sie hat nämlich dann hier, das ging dann so in Richtung des Endes der Pflege, behauptet, sie dürfte in der Schule rauchen. Und dann hat meine Frau in der Schule angerufen und hat nachgefragt.

0:15:28Und dann ist natürlich von ihrer Klassenlehrerin, dass ist Quatsch. In der Schule ist Rauchen verboten. den Fehler gemacht, hat das vor der Klasse gesagt und hat den Namen von meiner Frau genannt, woraufhin das Mädchen aufgesprungen ist, ich gehe jetzt nach Hause, ich werde die Lieder massakrieren. Das war der Ausdruck. Sie ist dann auch wutentbrannt nach Hause gekommen, allerdings hat die Lehrerin direkt hier angerufen und hat das meiner Frau mitgeteilt. Und wir hatten hier in der Nachbarschaft einen Mann mittleren Alters, der arbeitslos war.

0:16:12Und das Jugendamt hat genehmigt, dass sie den regelrecht als Bodyguard holen kann, wenn irgendwas ist. Und da hat sie den auch gleich angerufen und dann kam der hierher und als das Mädchen von der Schule kam und sie den war natürlich, konnte sie nichts machen, musste sie ihr Wut unterdrücken. Allerdings war an diesem Tag auch noch ein Termin bei einem Jugendpsychiater im Nachbarort und dort war sie immer allein, nur hin und wieder war entweder ich oder meine Frau bei einem Gespräch dabei und diesen Termin hat sie an diesem Tag auch verweigert und dann habe ich zu meiner Frau gesagt, fahr mal bitte alleine hin und rede mit dem Doktor, mit dem

0:17:19Jugendpsychiater. Und in dieser Zeit hat sich hier etwas ereignet. Hier war Rohbau, Fliesenleger war hier, das Mädchen saß hier am Tisch, ich war nebenan und auch dabei. Und da fing sie an so mit einem Löffel zu spielen, schlägt so drauf, der fliegt durch die Luft, trifft eins von der Tiere, einen Hund. Ich habe sie gebeten, das zu unterlassen, bin aufgestanden, in dem Moment greift sie mir von hinten in den Schritt. Und das war wieder, ich muss da noch einschieben, so etwas, was ich vorher dann auch schon erlebt habe. Wir saßen zum Beispiel auf der Couch, das war noch im Altbau, hier war Rohbau und die Küche war aber schon fertig. Meine Frau

0:18:12arbeitete in der Küche, wir saßen dort, sahen Fernsehen und dann haben wir so ein bisschen Handgemengel gemacht und die Hand rutscht ja aus, greift mir in den Schritt und da sagt sie, Drecksau. Und da habe ich nachgehakt, was soll denn das? Und dann war Sperre. Da kam nichts mehr. Das ähnliches habe ich im Schwimmbad erlebt. Ich war ein bisschen voraus, stand schon an der Mauer im Schwimmbad, im Becke, und dann kommt sie und stößt mir mit dem Knie in den Schritt. Und da kam auch wieder, hast den Stracken. Ich hatte direkt wieder, was soll das endet kam nichts mehr und da gab es so häufiger diese ereignisse wie alt war sie da ungefähr da war sie

0:19:00so 12 und weil sie 11 und 12 war hat sich zu einem späteren Zeitpunkt, da war sie aber schon aus der Familie raus, ich werde das nachher nochmal erwähnen, wo, rausgestellt, sie hatte mit zehn, zehneinhalb Jahren den ersten Geschlechtsverkehr in der Wohngruppe. Und das hinterher wahrscheinlich regelmäßig. Wussten wir aber zu diesem Zeitpunkt nicht, man hat uns damals bei dem Gespräch, bei dem Vorgespräch in der Wohngruppe erklärt, ja sie schaut schon mal nach Jungs. Gut, das kann man in dem Alter machen. Von Sexualität in dem Sinn war keine Rede, das hat man uns unterschlagen. War Jugendamtsvertreter ja auch noch dabei. Man hat nachher, hat man behauptet, man hätte es uns mitgeteilt und es war nicht wahr. Aber es war eigentlich offiziell bekannt. Inwieweit es bekannt war, weiß ich

0:20:19nicht. Es war in der Wohngruppe bekannt. Sie wurde nämlich überrascht. Dort war es bekannt. Ob man das weitergegeben hat, das weiß ich nicht. Ob man es weitergegeben hat, ans Jugendamt, das weiß ich nicht. Ja, die Sache ist dann eben so hier eskaliert. Sie ist dann, ich habe sie dann wirklich mal ein bisschen zusammengestaucht hier. Der Fliesenleger hat ja dann alles noch mitbekommen und da ist sie wutentbrannt hoch in ihr Zimmer. Ich habe dann etwas gewartet und dann bin ich mal hoch, habe mal vorsichtig die Tür geöffnet. Sie saß dann auf ihrem Bett. Ich habe mich dann so zu ihr gesetzt und habe sie mit Namen angesprochen und habe gesagt

0:21:10Da kam eigentlich nichts mehr, da war wieder diese Blockade. Und ich hab dann gesagt, so kann das nicht weitergehen. Morgenmittag um 12 Uhr bist du hier draus. Es war wirklich nicht mehr zum aushalten. Er hatte den Vorschlag gemacht, eine Woche, wenn Schule ist, bei uns und am Wochenende bei ihrem Vater. Da hat natürlich meine Frau gesagt, also sowas kommt schon mal gar nicht in Frage.

0:21:42Wir haben die Probleme und er hat den Spaß mit den Mädchen, hat eine Freude. Wenn sie beim Vater war, was hat ein Mädchen von 11, 12 Jahren am Angeln. Oder wir waren da bei älteren Leuten, da haben wir Schwenkbrate gemacht. Also das war eigentlich gar nichts für so ein Kind. Der hat überhaupt kein richtiges Programm gehabt für so ein Kind. Erziehungsunfähig, damit ist eigentlich alles gesagt. Ja und ich habe dann mit ihr geredet, dass das so nicht weitergehen kann, und dann gesagt, morgen Mittag um zwölf bist du hier draus. Und dann kam der Ausspruch, dann sage ich zur ***, du hättest gefummelt.

0:22:37Ja. Ja, es war mir dann schon auch gesagt, ach. Ich bin dann runter, setze ich drüben noch in dem alten Wohnzimmer in der Sessel, ganz ruhig. Meine Frau kam, habe ich ihr das gesagt und da sagt sie, nein, also dann ist Schluss. Hat auch dann am nächsten Tag, das war am Donnerstag und dann war am nächsten Tag, freitags, hat sie direkt das das Jugendamt angerufen und gebeten, dass man das Mädchen für drei Tage in einer Wohngruppe

0:23:21oder in einem Kinderheim unterbringt. Das ist gesetzlich möglich. Die hat dann gemeint, nein, dann reden wir mit dem Vater, dann kann sie zurück zum Vater. Hatte deine Frau geschildert, jawohl, hat gesagt was vorgefallen ist und dann kam am nächsten Tag, Samstag, ich war ja freitags noch arbeiten, man hat mich dann aber auch vorzeitig von der Arbeit abgerufen, dass ich da bin, meine Frau muss noch weg und dann kam samstags der Vater für sie abzuholen, hat die Hand ausgestreckt, hat mich begrüßt. Ei, guten Morgen, Herr Kuss, was ist denn da passiert? Also das ganze Verhalten vom

0:24:15Vater hat darauf schließen lassen, er hat es gar nicht geglaubt. Jetzt kam das Kind zum Vater. Wie ging es denn in eurem haus weiter? ich habe eigentlich so geglaubt, dass es einfach mal so im sande verläuft, weil ich den eindruck hatte, der vater glaubt das auch nicht, hatte ich mich Verbindung zum Jugendamt aufgenommen und war dann, ich glaube das war Anfang Januar, dann vorher hat er noch, da muss ich dazwischen schieben, einen Anruf gemacht, ob das Mädchen noch für die letzte Schulwoche zu uns kommen könnte.

0:25:04Dann zwar eine Woche vor den Weihnachtsferien, das haben wir natürlich abgelehnt, aber macht ein Vater so etwas, wenn er hier tatsächlich an sexuellen Missbrauch glaubt? Also deswegen waren wir der Meinung, die Sache verläuft eigentlich so im Sande. Ja, er hat aber dann zuerst den Kontakt zu der Patin aufgenommen. Ich weiß nicht, inwieweit da ein Gespräch geführt wurde. Dann ging es im Januar zum Jugendamt zu einer Mitarbeiterin, die eigentlich die Familienbetreuung gemacht hat. Und dort hat sie erzählt, der Norbert kam jede hat sich zu mir ins Bett gelegt und dann eben entsprechende sexuelle Handlungen.

0:26:04Das muss man sich vorstellen. Damals hat noch die Mutter meiner Frau gelebt, im Schlafzimmer nebenan. Demenz beginnende, Tag-Nacht-Rhythmus verwechselt in der Zeit. Wenn ich aufgestanden wäre und hätte mich aus dem Zimmer geschlichen, meine Frau wäre direkt wach gewesen. Es ist also Schilderung, die einfach nicht möglich sind. Das ist das war eine Aussage, die auch spätere Zeitpunkt noch eine größere Rolle spielt. Ja, dann ging's zur Polizeidienststelle hat sich aber

0:26:58außerstande gefühlt das aufzunehmen. Sie hat eine sogenannte Anhörung gemacht und hat es verwiesen an die Polizeiinspektion Neunkirchen. Dort war eine Kriminalbeamtin, die als Fachkraft für solche Sachen ausgebildet war. Die hat mich auch, nachdem sie eine Vernehmung gemacht hatte mit dem Kind, angerufen und hat mir ins Ohr gesäuselt. Ich ermittle auch für sie. Sie hat gebeten, dass ich dann bei ihr vorbeispreche für einen Termin. Ich habe das abgelehnt, weil sie sagten, sie können es auch ablehnen. Ich wollte das nicht. Das hat sich auch nachher bestätigt, in den Büchern, die ich so nacheinander gelesen habe, Vertrauen schaffen, Weichgloppen und Gefälligkeitsgeständnis machen. Und hinterher sagen, ja, wie sie verurteilt werden weiß ich ja nicht.

0:28:04Das heißt dir ging es, du hast vermutet, dass sie das Vertrauen, was sie zu dir aufbauen wollte, gegen dich verwendet. Ja. Okay. Das kann man, ich habe drüber Bücher von Richtern geschrieben, da kann man das nachlesen. Ich kenne es aus anderen Fällen, es ist erschreckend, wie die Kripo vorgeht. Es ist wirklich erschreckend, wenn man das alles liest, und das sind Fachkräfte, die das geschrieben haben. Ja, ich habe das also abgelehnt, wobei meine Frau dann angerufen hat und hatten einen Termin gebeten und war auch hin und hat ihr geschildert, was hier in der Familie abging.

0:28:48Es kam dann halt, wie es kommen sollte, zu einer Anzeige. Es war dann im April 2003. Und das hat sich dann natürlich hingezogen, weil die Staatsanwaltschaft ein Gutachten der Uniklinik Homburg in der Forensik gemacht. Das Gutachten hatte, ich glaube, 230 Seiten umfasst, einseitig beschriftet, mit dem Schlusssatz, Missbrauch hat stattgefunden. Somit war ich in dieser Mühle drin und wusste jetzt, was auf mich zukommt.

0:29:43Ich war zu dem Zeitpunkt auch noch teilberufstätig. Ich hatte Altersteilzeit beantragt, konnte dann mit dem 60, also etwas älter als 60 das Lebensjahr aufhören. Ja, es wurden dann für 2004 im Mai drei Verhandlungstage angesetzt. Ich habe Zeuge benannt, die für mich aussagen konnte. Es war auch viel private Personen dabei aus meinem Umfeld, damit ich nicht alleine bin. Ja, da kam dann zuerst die Anhörung. die anhörung personalie von mir sollte den fall dann kurz schildern und kam aber eigentlich gar nicht so richtig so wortet hat man gar kein wert drauf gelegt

0:30:41dass ich da großartig aussage machen also im großen ganze hat sich eigentlich nur meine personalie gehandelt und das missbrauch eben nicht stattgefunden hat. Ja und dann kam eben die Gegenseite dran, also es wurden ja zuerst auch die die Anklageschrift verlesen von der Staatsanwältin und ich muss Ihnen das sagen, wenn ich dann schon Frauenname gelesen habe, dann fuhr es mir schon in die Glieder, da habe ich nur fand in ihrer Kindheit kein Missbrauch statt. Man hat mir auch nachträglich mal bestätigt, dass ich da genau richtig lag mit dieser Vermutung. Ja, wir waren anfangs ja noch der Meinung,

0:31:26wir brauchen überhaupt keinen Rechtsanwalt, aber beim Landgericht ist es ja Vorschrift, dass man durch einen Rechtsanwalt vertreten wird. Ja, wir haben da aus dem Bekanntenkreis eine junge Frau, die Anwältin bei einem Anwalt war, als zweite Anwältin. Ja, da haben wir den einfach geholt und er macht alles. Ein Einzelkämpfer, der alles macht. Und die Worten, am Ende steht ein Freispruch. Vernehmungen, die Gegenseite, wenn da jemand ausgesagt hatte, die wurden richtig hofiert. Es wurde ja vorher noch ein Gutachten gemacht, oder sollte gemacht werden, über den Verbleib des Mädchens, weil der Vater auf Rückführung geklagt hatte.

0:32:21Und da wurde ein Gutachten gemacht, das nie fertig wurde. Und als diese Gutachterin dann gehört hat, was vorgefallen ist, hat sie eine Anhörung gemacht, obwohl sie keine Fachkraft ist auf diesem Gebiet. Der Norbert muss wahrscheinlich ins Gefängnis und dir steht ein hoher Schadenersatz zu. Das war auch wahrscheinlich damals der Hauptauslöser für die Anklage. Man hat Geld gesehen. Du hast eben gesagt, dass der Vater um Rückführung gebeten hat.

0:32:54Bedeutet das, dass das Kind zurück oder wieder wohnt bei dem Vater? Bei dem Vater sollte, denn er hatte immer noch das Auf- und Haltbestimmungsrecht. Ok, verstehe. Das Jugendamt hat sich natürlich dagegen gesträubt, aber es hat nichts genutzt. Ich habe auch gefragt, wie ist das Jugendamt bei dieser Verhandlung vor dem Amtsgericht St. Wendel vertreten. Wir brauchen keinen Anwalt, wir vertreten

0:33:18uns selbst. Und das war die totale Pleite, denn die kam mit einer Superanwältin von Saarbrücken. Ja, aus einer namhaften Anwaltskanzlei. Ja und aber wie gesagt da kam es ja zu keinem Beschluss mehr, weil das ja vorher alles gekippt ist. Aber diese Gutachterin, die dieses Familiengutachten machen sollte, die musste auch vor Gericht aussagen und die brauchte gar nicht zu reden. Die hat nur müssen nicken, die war total eingeschüchtert, kam sogar in Begleitung ihres Mannes. Die hat nur zu ihrer Person ja und am

0:34:17Schluss sie können gehen. Verschwunden war sie wieder. Aber hatte man ihr keine Detailfragen oder ähnliches gestellt, wie sie am ende des tages auf dieses gutachten kam? Nein. Kamen keine detaillierten Fragen mehr. Das kam aber auch nachher zum schluss am dritten verhandlungstag gegenüber der gutachterin von Homburg nicht. ich habe schon gemerkt woher der wind weht

0:34:44ich war verurteilt vom ersten tag und ich habe es einmal gewagt, etwas dazwischen zu sagen in dieser Verhandlung. Da hat der Richter mich zusammengeschissen durch das Mikrofon, da hat der Saal vibriert. Was hast du denn gesagt? Es hat sich um ein Telefongespräch gehandelt. Sie hatte zu Hause beim Vater, der war bei der Nachbarin, bei der Patin, warum auch immer, und da hatte sie zu Hause auch wieder so einen Wutanfall bekommen, weil der Vater weg ist und hat dort eine Scheibe von

0:35:16einer Zimmertür eingeschlagen und als er zurückkam hat er gesagt, der Norbert hat angerufen. Und da ging es drum, da habe ich gesagt, dass das nicht stimmt und da hat der mich... Und ich habe sogar mit Mühe und Not einen Telefon, einen Auszug von der Telekom bekommen, wo ich nachweisen konnte. Zu dieser Zeit war kein Anruf. Hat alles nichts genutzt. Sie hat auch mir immer noch mal Nachricht geschickt auf dem Handy, das war ja noch das alte System für Weihnachten zum Geburtstag und alles so gemacht. Das ist, habe ich nachgewiesen. Hat alles nichts genutzt. Also alles, was von uns kam, wurde abgewürgt.

0:36:07Und die Schule hat ausgesagt, wie sie sich in der Schule verhält, dass sie vortäuscht, Blut zu spucken. Das heißt, sie lutscht rote Bonbons und spuckt Blut. All solche Dinge, was sie dann immer wieder und immer wieder vorgetäuscht hat. Zwei Lehrer, eine Lehrerin hat ausgesagt und ein Lehrer. Nichts. Ich habe mal das Urteil nochmal durchgelesen.

0:36:40Da steht immer wieder, festgestellt wurde, glaubwürdig, also was gegen mich war, fraglich, was für mich war. Ich hatte gar keine Chance. Ich war so tief unten, dass ich gar nicht mehr so alles wirklich in Erinnerung behalten kann. Also von Anfang an gegen mich gearbeitet.

0:37:10Warst du in Untersuchungshaft während dieser Zeit? Nein, es gab keine Untersuchungshaft. Das heißt, du konntest jeden Tag nach Hause gehen während der Verhandlung? Immer klar. Ich war während der ganzen Zeit der Anklage bis auch nach der Verurteilung, ich wurde auch nicht direkt inhaftiert. Okay. Wie war das denn zu Hause, das Gefühl? Wie war das auch mit den anderen Kindern? zu dem Zeitpunkt nicht im Hause.

0:37:35Konnte ja nur in mir hier wohnen, weil das hier war ja noch alles Rohbau. Der Pflegesohn hat oben, der hat ja das Zimmer neben dem Mädchen gehabt. Das war ja oben zwei Kinderzimmer. Ja, also da war eigentlich gar nichts. Und als es im Ort bekannt wurde und die kam als erstes und hat gesagt, ich wurde in der Bäckerei gefragt und da habe ich gesagt, ich weiß nicht. Und da haben wir die Erlaubnis erteilt, du kannst ganz offen darüber reden

0:38:11und wer Fragen hat, darf sich direkt an uns wenden. Und das hat man dann auch tatsächlich hier im Ort so nach und nach gemerkt, wir wurden angesprochen. Es gab noch nicht einen einzigen negativen Telefonanruf, keine Anfeindung, nichts. Natürlich hat der eine oder andere gedacht, kann sein, kann nicht sein. Das kann man niemandem verbieten. Aber wir hatten hier im Ort selbst keine Schwierigkeiten.

0:38:47Wie lange hat es gedauert vom Zeitpunkt der Anklage bis zu deinem tatsächlichen Haftantritt? Wie gesagt, diese Anzeige war 2003, ich weiß, Februar oder März, so der Zeitpunkt. Und die Verhandlung war 2004, im Mai, drei Verhandlungstage. Wann solltest du denn deine Haftantritt machen sollte. Am dritten Tag, die Gutachterin saß ja an drei Tagen dabei, hatte ich alles angehört. Mein Anwalt, der war, jo, nicht geeignet für diesen Fall.

0:39:45Die Gegenseite bestens vertreten. der Wohngruppe mit zehn, zehneinhalb Jahren den ersten Geschlechtsverkehr hatte. Da hat der Richter an die Gutachterin die Frage gestellt, wirkt sich das auf ihr Gutachten aus? Da kam von der Gutachterin die Antwort, wenn das Mädchen das freiwillig mitgemacht hat, wirkt sich das auf mein Gutachten nicht aus. Unglaublich. Totaler Quatsch. Das ist ja ein Kind. auf so ein Mädchen aus. Daran hat sich dann aber auch gezeigt, dass sie doch eine große sexuelle

0:40:38Erfahrung hatte und mehr wusste als wir je geahnt haben. Das ist schon mal klar. Nach der Verurteilung und nach der Zustellung des Urteils haben wir natürlich einen Revisionsantrag gestellt an Bundesgerichtshof in Karlsruhe, auch mit einem anderen Anwalt, der uns empfohlen wurde, aber vom Regen in die Traube. Der hat damals, zuerst hieß es mal 6000 Euro, ohne Geld, kein Revisionsantrag. Dann hat er geschildert, ich dachte der schreibt ein Buch. Als ich es nachher gelesen habe, er hat auch mein etwas verwundertes Gesicht gesehen und da sagte er, der Bundesgerichtshof liest nicht gern. Toll. Und naja, ich habe mir das zu Hause durchgelesen. Der hat im Prinzip wahrscheinlich von der Schreibkraft das abschreiben lassen, was mein erster Anwalt geschrieben hat für die Gerichtsverhandlung sein Plädoyer. Mehr war das nicht. 6000 Euro. Also das gleiche.

0:42:071 zu 1. Ich habe es verglichen mit Konzern. Abgetippt. Der hat sich nicht bemüht. Er hat mir auch den Vorschlag gemacht, wenn ich dann ins Gefängnis komme, soll ich ein Geständnis ablegen, dann dann bekomme ich zwei Drittel Haft. Da habe ich aber gesagt, ich glaube Ihnen geht es nicht gut. Ich kann doch nicht ein Geständnis machen über eine Tat, die ich nicht begangen habe. Ja, das Problem ist, wenn man nämlich das Geständnis abgibt,

0:42:38dann ist Feierabend und dann kommt man zwar früher raus, aber dann ist Feierabend und dann wirst du diese Schuld nie wieder los. Das ist das Problem. Dann hat er mir noch bestätigt, ja, es gibt Völkergruppen, die denken wie Sie, wenn die unschuldig sind und dann bleiben sie auch auf dem Standpunkt. Ich weiß nicht, welche Völkergruppe er gemeint hat, also ich gehöre als Deutscher zu dieser Völkergruppe. Norbert, wie oft hast du Revision eingelegt? Das geht nur, im Prinzip nur einmal.

0:43:07Aber? Dritter Anwaltswechsel. dann den antrag gestellt für eine wiederaufnahme abgelehnt landgericht antrag auf wiederaufnahme ans oberlandesgericht mit einem neuen fakt nämlich es gab einen tag hat sie behauptet hätte ich sexueller missbrauch gemacht das war ein tag vor unserem neuen nationalfeiertag war Donnerstag. Mittwochs hätte ich Missbrauch

0:43:45gemacht. Donnerstag war bei uns Brücke-Tag. Es war Monatsanfang. Ich musste Abrechnung machen. Ich sagte, das ist schon geschafft. Meine Frau hat sich den Finger gequetscht, als die Musiklehrerin von ihr bezahlen wollte. Sie hat nämlich Flöte gelernt. Und ist dann, die Bank war direkt in dem gleichen Haus, quäkt sich dort der Finger, geht direkt zum Arzt, lässt sich behandeln. Es war Mittwochmorgen. Und da hätte ich Missbrauch gemacht. Mittwochsmittag, die Praxis zu, macht dann nur Hausbesuche. Monatsanfang, Quartalsanfang.

0:44:20Er kann keine Karte einlesen, mache seine Kräfte. Es war nachweislich, meine Frau war beim Arzt, ich war arbeiten und die Mädchen hat behauptet, ich hätte sexuellen Missbrauch gemacht. Überprüfung auf der Arbeit. Norbert hat sich eingeloggt, Norbert hat sich ausgeloggt. Norbert ist es Werkerin, Norbert ist es Werkerau. Es ging alles per Schikade. Ich habe gearbeitet. Wurde als Argument angeführt, dann hat sich das Mädchen halt im Datum geirrt.

0:44:49Somit ist das verwirkt. bom aus. jo verfassungsklage abgewiesen wurde nicht aufgenommen. dann kam halt dann hat er ständig haft verschiebung beantragt weil mir der pflegefall hier hatte von meiner schwiegermutter. das ging dann aber auch nur bis zum 2. Januar 2006 da musste ich endgültig die Haft antreten. 8 Quadratmeter, Brütze, so dünne Schaumstoffmatratze, den Karo-Bezug, den Bekannten, offene Toilette, ja Fenster unter der Decke, wenn man rausschauen

0:45:35da musste man auf den Stuhl steigen, dass man überhaupt was gesehen hat. Und da sitzt man da. Ich hab mir dann für 18 Euro ein Radio gekauft, ein kleines, hab ich auch noch. Mach ich dann an. Jo, da singt Marcel Adam von guten Mächten, wunderbar geborgen. Das geht heute noch unter die Haut.

0:45:59Ja, das war so der Hammer, das trifft einem dann natürlich gleich knallhart sowas. Wie lange warst du insgesamt in Haft? Ich war in diesem Haus 1, in dem sogenannten, war ich 6 Wochen. Und dann wurde ich verlegt in das sogenannte Haus 2. Und das war ein Umzug von einer Kellerwohnung in ein 3-Sterne-Hotel. Denn dort hatte ich eine Zelle, die war über 20 Quadratmeter, geschlossene Toilette.

0:46:32Es ist ja auch das Unangenehme, wenn man sitzt auf Toilette und weibliche Beamte kommen. Ist auch nicht so angenehm, wenn man in dem Alter ist und 60 aufwärts. Und die zwei Fenster ebenerdig drin. Wunderbare Zelle. Also das war Komfort. Und die Tür stand den ganzen Tag offen. Man konnte über den Flur gehen. Natürlich immer auf Distanz mit den Mitgefangenen.

0:47:02Und dann hat mich der Anwalt aus dem Fahrstuhl angerufen. Ich hatte es kaum verstanden. Er sagte, Herr Kuss, Sie haben den Sechser im Lotto. Wieso, sagte ich. Sie haben die Wiederaufnahme. Robert, wie hast du dich dabei gefühlt, als dein Anwalt dir gesagt hat, du hast den Sechser im Lotto? Das war ein Lottogewinn. Ich wusste den Ausgang noch nicht, von einer Wiederaufnahme. Aber man kann eigentlich sagen, in einem solchen Fall, Wiederaufnahme ist so gut wie Freispruch schon drin. Das kann man wirklich sagen.

0:47:36wirklich sahen. Wie lange hat es denn gedauert zwischen Aufnahme und letztendlich dann bis zur Verhandlung? Das waren wieder einige Monate durch diese ganze Verzögerung einmal und weil sich dieser Richter ja noch mal über alles was vorher war einarbeiten musste. Das sind wieder ich glaube drei Monate vergangen. Das war schon lange Zeit wieder von dem gesamten, wie sich das zerbrücke und so, das hat wieder gedauert. Okay, also es sind drei Monate vergangen, es wurden einige Zeugen nun tatsächlich eingeladen.

0:48:10Wie ging es dann weiter? Ich habe da meine Aussage gemacht, die konnte ich sehr ausführlich machen in dem Fall. Der hat mich in Rede lassen, der war, muss man wirklich sagen, auch die anderen Zeugen. Als ich geschildert habe, er hat gefragt, wie die Büros bei uns angelegt sind, sagte ich, ich sitze jetzt in dem Büro unserer ehemaligen Schreibkraft männlich, Gott haben siehlich, sagte ich, gestern beerdigt, und mein Abteilungsleiter musste durch mein Zimmer.

0:48:42Dass wir es vorstellen, ach, sagt er, war das ihr Gefangener, die Aussagen auch der Herr Kuss kann es Werk nicht verlassen ständig gebraucht entweder von den Leuten es besteht ständiger Kontakt also und ich kann es ja auch nur verlasse indem ich mich mit der Karte ausschicke später wieder einschicke. Also das war so nachdrücklich gefragt. Ich habe nur noch gewartet dass es heißt kann man mit dem Hubschrauber ausfliegen oder so. Und auch der Doktor hat ganz klar die Aussage gemacht,

0:49:18ich bin mittwochs mittags nicht da. Es hat sich alles morgens abgespielt und ich kann keine Karte fürs neue Quartal einlesen. Das machen meine Beschäftigten. Und das war alles so klar aus. Und dann kam die Polizistin von Brebach. Das Mädchen stand so aufrecht vor mir, jedes Wort glaubwürdig. Ich habe keine Sekunde dran gezweifelt, dass diese Aussage den Tatsachen entspricht. Hat die dort abgezogen. Und es sagte der Richter zu ihr, sie war mittlerweile von Polizeiobermeisterin zur Kommissarin aufgestiegen, war aber geheiratet, und sie sind ja als Fachkraft ausgebildet. Nein, das bin ich nicht. Deswegen, es war ja keine Vernehmung, es war eine Anhörung.

0:50:08Ach so. Und Sie machen das heute noch? Aber selbstverständlich. Und sind auch ausgebildet? Nein. Na, na, na, hat er gesagt. Sie hat dann kurz Platz genommen und dann kam die Kriminalbeamtin von Neunkirchen. Die saß vorher draußen neben meiner Frau und hat Akten gewälzt. Und er wurde befragt, können Sie sich an denen den Namen erinnern?

0:50:36Nein. Und an den Namen vom Herr Kusch? Nein. Frau Kusch war nur bei mir. Und Unterlagen über die Vernehmung gibt nichts. Sie haben doch eine Videovernehmung gemacht. Weiß ich nicht. Nichts vorhanden.

0:51:03Und Sie kennen sich sonst nicht nur noch an den Namen von der Frau Kuss? Ja, da war irgendwas. Ansonsten kann ich mich nichts mehr erinnern. Die Zeugen bleibt unverehrt durch die Kelle gehen. Sagt man sie draus? War ja ein Vorteil für mich. Klar, die hat alles gewusst. Gar kein Zweifel, ich gehe davon aus, dass auch noch die Unterlagen da waren. Ja, und dann kamen die Plädoyer von ihrem Anwalt und er hat das dann so ausgedrückt er geht nicht davon

0:51:42aus dass sie von sich aus vorsätzlich gelogen hat sondern es geht mehr auf manipuliert oder vorhergehende Erlebnisse, Übertragungshypothese und und und. Hätten sie letztendlich also ihre Erfahrung, hätten sie beeinflusst in der Wahrnehmung der Situation? Das ist, wir wissen ja nicht, was sich vorher alles abgespielt hat. Das hat sich im Endeffekt alles so verinnerlicht. Wann hast du dann erfahren, dass er nicht mehr Richter Schelte bekam. Gut, er konnte ja nichts dafür. vor allem die ihren Rufe. Die saß ja draußen, die durfte ja gar nicht beißen, weil die evtl. als

0:52:47Zeuge gebraucht wurde. Ja, das war dann ein ganz ganz tolles Ereignis. Das war hervorragend. Man muss dazu sagen, wenn man ja letztendlich dann doch freigesprochen wird, besteht ja auch die Möglichkeit eine Klage einzureichen, um am Ende des Tages Schadensersatz zu bekommen. Hast du das gemacht? Aber natürlich. Als erstes kam Haftentschädigung. Und dann haben wir mit unserer Justizministerin gesprochen und ich habe gesagt, also ich hätte meine Haftentschädigung, die mittlerweile von, ich weiß nicht mehr,

0:53:288 auf 25 Euro angehoben, auf 17 Euro angehoben war. Wie ist das denn? Heute ist es 100. Pro Tag? Pro Tag. Erst war es 8, bei mir war es 17, jetzt sind es glaube ich 100. Das ist ja ein Witz, ne? Und ich hätte sie gern

0:53:45vor meinem ersten Herzinfarkt, habe ich gesagt, und ich hätte sie gerne brutto ohne dass man Verpflegung und Unterbringung abzieht. Das ist nämlich üblich. Da wird von dem bisschen Geld, wird noch die Unterbringung abgezogen. Ich habe gesagt, ich hätte gern zu Hause geflafen und zu Hause gegessen.

0:54:07Und ich habe es dann auch tatsächlich kurzfristig bekommen. Brutto. Das lief sich dann. Ja, das war, was ich noch erwähnen muss von meiner Haft mit der Zweidrittelhaft. Ich bekam tatsächlich die Zweidrittelhaft. die zwei drittel haft und da ich am zweiten januar die haft angetreten habe bekam ich auch noch sechs wochen weihnachtsamnestie von denen drei jahren

0:54:38musste ich 683 tagen in anführungsstrichen nur absetzen welches verhältnis hast du zum heutigen staat hast du noch vertrauen in die regierung die frage kriege ich immer wieder gestellt, hast du noch Vertrauen in die Justiz? Natürlich habe ich Vertrauen in die Justiz, sonst hätte ich ja kein Wiederaufnahmeverfahren bekommen und sonst hätte ich auch mehr Zivilverfahren ja nicht gewonnen. Ich habe immer gesagt, wenn ich alles zusammenzähle steht es mindestens 5 zu 1 für mich. Der Richter ist ja wieder eine Einzelperson. Das heißt ja dann nicht,

0:55:20dass jeder Richter so ist, wie der jetzt war. Deswegen kann man nicht sagen, ich habe jetzt das Vertrauen in den Staat, das Vertrauen in die Justiz verloren. Es gibt einiges zu beanstanden. Wie gesagt, das kann man mit der Haftenschädigung anfangen oder das ist einfach beim Landgericht und Oberlandesgericht keine Protokollführung gibt. Das ist eine Schande sowas. Man hat ja sogar jetzt versucht mit Videoaufnahmen. Das lehnt die Justiz ab.

0:55:53Das erste was die lernen ist, ein Jurastudent, geben sie niemals einen Fehler zu. dazu. Das ist so. Die Justiz darf sich nicht irren. Und es gibt mehr Fehlurteile, als wir nur vermuten können. Ich habe drüber die Bücher. Hat das Mädchen oder der Vater sich jemals bei dir entschuldigt? Nein. Hat sich überhaupt niemand entschuldigt, außer der Richter, der mich freigesprochen hat, der am allerwenigsten dafür konnte. Das gab ja das Film Team Exit, die waren sogar bei der Gutachterin. Die waren beim Richter. Nichts, da bleiben die Türen geschlossen.

0:56:34Kein Kommentar. Hattest du noch mal Kontakt mit beiden? Mit dem Mädchen? Hattest du noch mal Kontakt zum Mädchen oder dem Vater? Nein, nein, nein. Der letzte sichtbare Kontakt war bei dieser Gerichtsverhandlung. Gottes Willen, das kommt nicht in Frage. Das war schon so, das hieß dann Hass oder Wut. Ich habe immer gesagt, am Anfang, wenn es mir auf der Saarbrück begegnet wäre, würde ich so drin liegen. Eher wie ehes. Nur die Wut oder Hass, die würde mich ja auffressen.

0:57:06Das geht nicht. Ich habe Schäden genug, zum Beispiel der Tinnitus 40% gehöre, das reicht mir gerade oder die schlaflose Nächte, die ich immer wieder habe, kommt immer wieder vor, dass ich nachts aufstrecke, rasender Puls, zittere, da setze ich mich auf die Bettkante, da ist das eine Sache von ein, zwei Minuten und dann ist alles gut. Nur wenn ich mich dann ins Bett lege, schlafe ich nicht mehr ein. Das ist der Haken. Und es hat tatsächlich, ich war auch vom saarländischen Rundfunk, wurde Interview hier gemacht, da kam sonntags mittags immer die Sendung und die hatte auch noch einen Gutachter, Psychologe in Neunkirchen gefragt und dann hat er wortwörtlich gesagt, von wegen die Zeit heilt Wunden.

0:57:54Der Herr Kuss muss nicht meinen, dass es sich mit dem älter werden bessert. Er kann sich freuen, wenn es nicht schlimmer wird. Das ist tatsächlich so. Das ist gestern Abend, kurzer Blick ins Nachtcafé, Dr. Edgar war da, genau desselbe Satz. Das bleibt. Und mir war schon vor meiner Verurteilung, psychologischer Behandlung, das war von der Caritas Tria aus, konnte man immer hin. Sie hat mir von Anfang an gesagt, Herr Kuss, Sie können machen, was Sie wollen.

0:58:33Es ist Bestandteil Ihres Lebens und es vergeht kein Tag, wo nicht dieser Gedanke immer wieder da ist. Das bleibt. Konntest Du Deinen Ruf vollständig wiederherstellen? Ich kann so sagen, mein Ruf war nicht geschädigt. War hier im Ort nichts. Im Beamtentum allerdings schon. Ja, ich bin aus dem Beamtenverhältnis rausgeflogen, aber ich bin wieder eingesetzt worden. Okay, das heißt, das konntest du alles wieder ganz normal... Ja, ich habe immer noch Kontakt, vor

0:59:06allen Dingen noch einmal Beamtenbund hat mich nochmal aufgenommen, als wäre die Zeit nie unerbrochen gewesen. Die machen sich schon Gedanken, wie sie mal die nächste Ehren laden. Wenn ich so lange Beamte bin, die müssen sich extra prägen lassen. Was wünschst du dir für deine Zukunft? Dass mir sowas nie wieder passiert. Dann wünschen wir dir alles, alles Liebe und alles Gute für dich, deine Katzen, deine Familien und deine Zukunft.

0:59:33Danke dir. Danke dir, dass du deine wirklich spannende Geschichte mit uns geteilt hast. Du willst selbst bei uns dabei sein? Dann melde dich auf unserer Website oder unser Social Media.

Transcribed with Cockatoo

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