#24 Torsten: Ganz im Geheimen

Shownotes

Dieses Mal haben wir Torsten zu Gast, der aus seiner Perspektive als Samenspender erzählt.

Er gibt uns einen ehrlichen und intimen Einblick in die emotionalen und ethischen Herausforderungen, die mit der Samenspende einhergehen. Von seinen ersten Schritten als 25-Jähriger, bis hin zu den vielen Facetten und Pausen seiner Spenderzeit – Torsten lässt kein Detail aus.

Wie fühlt es sich an, zu wissen, dass irgendwo Kinder heranwachsen, die durch die eigene Spende entstanden sind? Welche Motivationen und Überlegungen stecken hinter der Entscheidung, Samenspender zu werden? Und wie beeinflussen persönliche Beziehungen diese Entscheidung? Torsten teilt seine Gedanken und Erfahrungen offen und ehrlich.


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Transkript anzeigen

0:00:00Stell dir vor, du kommst in einen Raum, vor dir sitzt ein Mensch und du hast keine Ahnung, wer das ist. Das passiert mir in jeder Folge bei unserem Podcast von Bohne zu Bohne. Mein Name ist Charlotte und ich weiß vorher nichts über unsere Gäste. Kein Name, keine Information, keine Themen. Also werden meine Fragen auch deine Fragen sein. Ich bin Sanja und ich suche die Gäste. Hier achte ich darauf, dass es Menschen mit spannenden Persönlichkeiten und faszinierenden Erlebnissen sind. Und genau die wollen wir mit euch teilen.

0:00:31Bist du bereit, gemeinsam mit Charlotte neue Geschichten kennenzulernen? Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge. Mein Name ist Charlotte. Mein Name ist Sanja. Mein Name ist Thorsten und war Samenspender. Oh, hi Thorsten! Schön, dich kennenzulernen. Ich finde es sehr cool, dass du heute hier bist,

0:00:54auch unter der Prämisse, dass wir bereits einen Gast hatten, das tatsächlich Samenspenderkind ist, oder nennt man das dann so? Also ein Kind, was entstanden ist durch eine Samenspende. Und da war mein Wunsch, auch die Gegenseite zu hören. Und dementsprechend, ja, vielen lieben Dank, ich freue mich, dass du hier bist. Wo fängt deine Geschichte an? Wo fängt die an? Ja gut, das ist schon ein paar Jahre zurück. Und habe dann natürlich auch ein paar Jahre gespendet, aber zwischendurch auch nicht pausen.

0:01:22Weil ich da auch wieder Beziehung hatte oder so, dann hat man auch automatisch, sagt man dann auch, ja es geht nicht mehr und ich mache das nicht mehr. Ja genau. Okay, und mit wie vielen Jahren hast du angefangen? Mit 25, ja. Und was war deine Intention? Ich wurde da angefragt von einem Paar und ich habe dann gesagt, ja, ich muss mir das mal überlegen.

0:01:50Habe dann aber da nicht gemacht, weil es alles zu nahe stand. Hat mich aber dann doch interessiert und habe das im Zeitteil vom Internet, habe ich da natürlich auch ein bisschen gegoogelt und mich da schlau gemacht und hab gedacht, ja gut, wieso eigentlich nicht. Und ja, so ist es dann eigentlich angefangen. Okay, waren das Freunde von dir? Weil du gesagt hast, es waren nahestehende Personen. Waren das Freunde? Ja. Okay. Und dann hast du am Ende des Tages tatsächlich bei denen nie dazu beigeholfen, dass es eine Familie wurde, aber bei anderen? Ja,

0:02:22genau. So. Spannend. Okay. Und ja, aber wie hat das für dich so angefangen? War das dann erst mal so ein Impuls, dass du gedacht hast, ich denke mal nur darüber nach oder bist du dann wirklich schon tiefer in die Thematik gegangen oder war das dann ein längerer Zeitraum, bis du dich dazu entschieden hast, wirklich das anzugehen? Ja, das war schon ein Zeitraum. Ich weiß auch nicht. Ich habe mich zwischendurch wieder auf die Seite gelegt und dann auf einmal kam das wieder hoch. Ja gut, wieso eigentlich nicht? Und wie gesagt, ich habe gegoogelt, geschaut, was sich darüber recherchiert, was es da so gibt. Und habe dann auch mal irgendwie so ein Zerat gemacht. Auf einer Seite, die gibt es heute nicht

0:03:02mehr. Wurde aber da überhaupt gar nicht angeschrieben. Eigentlich ganz komisch. Aber ich glaube, es ist überall so, wenn du mal so eine Annonce machst oder so, du musst auch ein bisschen wissen, was du schreiben musst oder wie oder was. Also das ist noch ganz tricky eigentlich. Aber das ist glaube ich auch so, wenn du schon mal so auf einer Plattform warst, wie so Beziehungen oder so. Am Anfang guckte ich kein Schwein an und ja, da habe ich dann mal das Lasiert, habe das wieder abgeklemmt und irgendwann wusste ich dann konkret,

0:03:32weil ich dann natürlich auch ein Spemiogramm haben musste und ich ging dann auf eine Samenbank und habe da die Tests und die Gespräche durchgemacht. Und so hat es dann eigentlich angefangen. Was war deine Intention dahinter? Ja, ich kann anderen Leuten helfen zu ihrem Glück. Und ich habe da aufgehört von der Samenbank, dass sie eigentlich immer zu wenig Spender haben. Also die Männer, die können eigentlich normal zeugen,

0:03:58aber wenn es dann irgendwie gefroren ist, ist das Späne kaputt oder schlechte Qualität. Und wieso eigentlich nicht? Ich habe da auch nichts zu verlieren und kann auch vielleicht spannend sein, wenn man 60 oder so ist, dass da vielleicht mal ein paar Kinder mich sehen wollen. Hast du dann mit 25 deine erste Spende abgegeben oder warst du dann schon älter? 25, 26, das weiß ich auch nicht mehr so genau.

0:04:28Okay. Und weißt du, ob die dann nur ausschließlich in der Schweiz genutzt wurden? Ich glaube schon, ja. Genau. Okay. Und bist du dann jetzt noch aktiv darin? Nö. Okay. Und was war für dich der Grund, dass du gesagt hast, das reicht jetzt? Ja, ich habe natürlich auch berufliche, viel um die Ohren und Beziehungen und sonst gewisse Dinge, wo man dann sagt, das ist ja auch genug.

0:04:55Es kribbelt dann auch nicht mehr so, weil es ja auch ein bisschen Spannung dabei ist. Wer kommt jetzt da, wer schreibt einem an und wir, wo, was. Ja, das ist natürlich die Auswahl, wenn man sich da mal so trifft, ganz umgezogen, passt es zueinander oder eben auch nicht. Und da rufen natürlich auch Leute dann, die sagen dann auch, ich bin nicht ihr Typ. Oder die sagen natürlich auch umgekehrt, ja das ist nicht so mein Ding. Ich kann mich das nicht vorstellen. Das heißt also, die Spender waren nicht anonym? Ja, ich habe natürlich die auf der Samenbank natürlich schon. Das weiß ich natürlich nicht.

0:05:34Aber ich habe dann eben auch, wo ich es gesagt habe, auf dieser Plattform, die es jetzt nicht mehr gibt, die ist geschlossen worden, weil zu viele Fakes drin waren und so weiter. Du weißt ja, wenn es billig ist oder gar nichts kostet, tummelt sich da alles rum. Und dann war eben, wie gesagt, ich habe dann auch einen Text so formulieren können, was dann auch angeschrieben wurde. Ja, da habe ich natürlich auch private Interessenten oder Interessentinnen gefunden.

0:06:06Das sind ja von Frauenpaaren bis Heteropaaren oder auch Single-Frauen, die sich da interessiert haben für eine Samenspende. Und ging das dann immer über den privaten Weg bei dir oder war das tatsächlich dann auch so, dass es über den Arzt eingepflanzt wurde? Den Arzt, das weiß ich dann nicht mehr. Ich habe da, war glaube ich drei oder vier Mal, habe ich da gespendet und da weiß ich jetzt nicht,

0:06:30was daraus entstanden ist und wie viele Kinder es gegeben hat. Also ich glaube die kommt aufs Landlauf an, also ich glaube es sind zwischen acht und zehn Kinder. Ich meine auch, also unser Gast hatte gemeint, ich glaube die Obergrenze waren zehn, wenn ich mich richtig erinnere. Zehn, ja, und es gibt zum Beispiel in Dänemark, habe ich da gelesen, die Kreios Bank, die machen glaube ich 50 da auf der Samenbank um die Drehung.

0:06:54Das ist schon eine ordentliche Menge. Aber man liest das auch, man weiß ja auch nie so ganz genau, was da stimmt und was nicht. Also das ist immer Vorsicht zu genießen, das ist so meine Meinung. Okay, du hast jetzt also in einer Samenbank gespendet, aber auch private Samenspenden angeboten. Genau.

0:07:11Wie lief das ab? Ja, man schreibt mal ein paar mal hin und her und man trifft sich dann irgendwie in einem Restaurant oder Kaffee und ja, sitze ich so gegenüber wie wir jetzt sind und da werden natürlich die Fragen gestellt, wieso, was und dann sagen die ihre Standpunkte, was sie von mir erwarten oder was auch nicht und ich sage meine Dinge, was ich jetzt mache, oder sonst auch nicht. Also das ist, wie soll ich das sagen, ja, sobald dann auch die Chemie stimmen und das nicht stimmt,

0:07:47dann ist es sowieso nichts. Also von dem her, ich habe natürlich viele Interessenten gehabt eigentlich, ziemlich am Anfang, aber das ist dann natürlich auch, viele wollen sich auch nur mal sondieren, sind noch nicht ganz sicher, ob sie das machen wollen und die sind natürlich auch andere Samenspender. Also das ist natürlich klar, also wenn ich habe meinen Standpunkt, ich will eben keinen Unterhalt zum Beispiel bezahlen, das Kind kann mich aber mit 16 kennenlernen, wenn sie das möchten,

0:08:14eventuell auch früher und das sind so meine Standpunkte. Manchmal wollen natürlich auch gar kein, was ich gar kenne, vor allem Heteropaare, da ist der Mann eigentlich der offizielle Vater und die wissen es zum Teil auch noch nicht, ob sie dem Kind mal sagen und so weiter und so fort, aber wären vielleicht auch froh, wenn sie dann vielleicht an mir Kontakt aufnehmen können, wenn das Kind da vielleicht mal fragt, ob sie dem Kind das sagen würden. Aber das lässt sich alles in einem Gespräch klären oder ist es dann wirklich ein intensiveres Kennenlernen? Ja, das ist, das ist, es kommt darauf an, es ist, manchmal geht es auch über einen längeren Prozess.

0:09:00Ja, also das kommt auch darauf an, ob die Frauen unter mich mal, die schreiben natürlich ein paar Männer an, wenn sie vielleicht einmal gestartet sind, selber eine Annonce drin haben zum Beispiel, Und dann schreiben sich vielleicht ein paar an und wollen sich auch mal so entdehnen, was tummelt sich da überhaupt rum. Also ich denke, wenn du vielleicht am Anfang da bist, geht es vielleicht ein bisschen länger, wenn du vielleicht, wenn sie schon Erfahrung gesammelt haben und Männer getroffen haben,

0:09:26können sie sich vielleicht auch besser entscheiden. Ich weiß, da musst du eine Empfängerin oder Empfängerpaare hier die Fragen oder so. Weil es ist, glaube ich, auch sehr individuell. Also ich habe da verschiedene Dinge erlebt. Also von dem her. Die Samenbanken, also du hast es ja über den anonymen, also über den privaten Weg gemacht und diese Webseiten, hast du das dann nur über diese eine Plattform versucht, die es jetzt nicht

0:09:50mehr gibt oder gibt es da offizielle Seiten, wo man weiß, dass es seriöser abgeht? Mittlerweile gibt es ein paar so Seiten, glaube ich. Was ist das da? Ich glaube Familien-Jip. Also sowas heißt es, gibt es jetzt auch. Und da gibt es, glaube ich, Samenspender4U, gibt es auch jetzt. Es gibt da schon ein paar Plattformen. Ja, also, aber da musst du selber auch bezahlen zum Beispiel. Ja. Und da ist natürlich auch kein Fake mehr drin, wenn du, ja, sobald du nur 10 Euro bezahlen musst,

0:10:21ist natürlich der Fake schon mal weg. Also, ja, ich gebe nicht Geld aus, für die Leute zu verarschen. Wenn es billig ist oder gar nichts kostet, ist natürlich die Verarschung schon da. Da denke ich schon, als Besseres. Und ich denke auch, was billig ist, ist auch nichts wert. Das hat so ein bisschen auch so ein Dings dahinter, wo ich denke, ja, wenn man das machen will, kann man auch was ausgeben und das auch seriös macht oder so. Wo du jetzt schon beim Preis warst, darf ich fragen, wie viel du in einer Samenspende pro Probe bekommen hast? Das ist, ja da habe ich 2000 Euro gekriegt damals. Pro Spende? Das ist einfach, ne, für das Ganze drumherum. Aber da sind die

0:11:12ganzen Untersuchungen drin, du hast natürlich auch Gespräche, da werden Bluttests gemacht und so weiter. Also von dem her, die gehen natürlich kein Risiko ein. Der Samen wird erst freigegeben nach einem halben Jahr oder einem Jahr musst du da nochmal hin. Ich glaube ich war nach einem halben Jahr da wieder und musst den ganzen Check nochmal machen, so HIV-Test, ob du Bakterien und so Zeugs einfach, das ganze Zeug wird nochmal durchgecheckt und dann erst wieder alles freigegeben. Sonst ja, die wollen natürlich niemanden Krankheiten anstecken und so weiter und so fort. Also ist ja logisch. Also das kann sich auch

0:11:44keine Klinik leisten, denke ich mal. Hast du das dann dreimal in der Summe bekommen, die 2000 Euro oder wirklich nur diese 2000 und dann hast du es aber dreimal gemacht? Das ist erst natürlich freigeben, was es dann auch freigegeben wurde. Also am Schluss einfach, ja. Aber es ist eigentlich nicht ein... Es ist einfach mehr für Spesenaufwand. Weil irgendwie bezahlen offiziell ist das ein bisschen... Ja, ein bisschen schummlig auch, ne? So eine...

0:12:15Grauzone. Grauzone, ja, genau. Vielleicht ist es heute auch ein bisschen anders, das weiß ich natürlich nur von denen, wo ich privat gespendet habe. Auf der Samenbank weiß ich natürlich nichts. Okay, wie viele sind da? Da sind wahrscheinlich ein bisschen mehr, als der Durchschnittsmann zeigt. Ich bin mir nicht Ja, mein Vater hat auch ein paar Kinder gezeigt.

0:12:49Ich denke, das ist so ein Ding, das ich jetzt nicht unbedingt sagen möchte, weil das ganze Gespräch wird dann nur an dem aufgehängt. Aber es sind da Fälle für weniger, als man vielleicht denkt. Es sind schon ein paar, aber es ist alles noch im Rahmen. Okay, also mein Vater hat neun Kinder. Na gut, es sind ein bisschen mehr.

0:13:12Das ist ja schon mal ein Anhaltspunkt. Ja, genau. Mit wie vielen hast du denn aktiv Kontakt? Im Moment habe ich mit, ja, habe allen ein bisschen Kontakt, muss ich ehrlich sagen. Gerade auf, wenn das Kind Geburtstag hat oder so, kriege ich mal eine Mail oder so. Und ja, und mal ein Foto zum Teil.

0:13:37Und ja, so ein Zwischenbericht, was alles so abgeht. Das ist immer ganz spannend. Aber das geht für mich dann auch regelrein und dann wieder raus. Ich finde es dann okay, ist alles gut. Da bin ich auch froh und glücklich dabei. Und ja, es ist gut so, wie es ist. Ich mache mir da auch nicht mehr ganz viele Gedanken. Das wird dann vielleicht erst in ein paar Jahren kommen, wenn dann vielleicht die Kinder mal ein bisschen älter sind.

0:14:04Aber ja, da bin ich. Ich wollte sagen, also die müssten ja die Ältesten so um die 17 sein, oder? Wenn du 2006 gespendet hast. Ja, das einzige, was ich privat gespendet habe, wird dieses Jahr 17. Genau. Ah ja, okay.

0:14:19Ja, spannend. Würdest du sagen, du hättest gerne bei dem einen oder anderen Kind mehr Kontakt, als dir zusteht oder als dir gerecht wird? Nein, eigentlich nicht. Warum? Weil wir am ehesten das so abgemacht haben. Weil die haben ja ihr Leben, die Familien, und ich habe mein Leben.

0:14:46Das ist so ein bisschen strikt getrennt. weil ich auch nicht großen Kontakt möchte, aber das kann vielleicht mal das Kind selber entscheiden, wenn es eben dann mal älter ist, ob es dann vielleicht mal mehr wissen will oder weniger, denke ich. Das sind sehr... aber da bin ich dann auch offen. Ich denke, das bin ich dem Kind auch schuldig. Und wenn es das dann mehr über mich erfahren möchte, was ich mache und wer ich bin und so. Ich denke, das ist auch für das Kind vielleicht mal wichtig, zu wissen, wer die andere Seite ist. Suchen denn teilweise die Eltern den Kontakt zu dir

0:15:23oder immer nur die Kinder? Also die Kinder sind ja noch klein oder noch nicht so, sage ich mal, im Schulalter. Dann lass es mich anders fragen. Suchen die Kinder durch die Eltern den Kontakt oder die Eltern von sich aus den Kontakt zu dir? Ja, die Eltern wahrscheinlich. Manchmal kriegt man eine Mail oder SMS, manchmal habe ich auch SMS-Kontakt oder WhatsApp. Aber meistens Smalltalk oder so. Hast du das auch mal gehabt? Hast du mal die Krankheit gehabt oder sowas? Also von dem her kommen da auch schon mal Fragen. Wie bist du als Typ? Ich habe gestern gerade eine Mail gekriegt von einer Frau,

0:16:06die hat mich gefragt, wie groß ich eigentlich wirklich bin, weil das Kind ist eigentlich schon ziemlich groß. Und das habe ich aber noch nicht beantwortet und werde ich die Tage mal beantworten. Weißt du, ob die Kinder auch von dir wissen? Oder wirst du als Onkel oder ähnliches vorgestellt? Ich habe mal jemanden getroffen und die haben dann mir gesagt, ich sei ein Freund von ihnen, aber das Kind war dann vielleicht im Kindergartenalter und das hat mich dann irgendwie, wenn ich zu Hause war, habe ich gesagt, ja man hat das Kind eigentlich angelogen.

0:16:41Das mache ich nicht mehr, weil das finde ich nicht gut. Entweder sagt man, dass ich bin der Erzeuger oder wie auch immer, aber nicht so irgendwie auf die Chromatur, weil ich denke, irgendwann kommt das Kind dann, ja, ich habe mich angelogen oder so, das glaube ich nicht unbedingt gut. Dann lieber nicht sagen. Wäre nicht eine kindgerechte Hinweisung dessen der richtige Weg?

0:17:03Also ich glaube, dass gerade zu Beginn das ja auch ein Kind auch einfach überfordern kann, wenn man sagt, ja, das ist der Spender. Und ich glaube, dass es ein Kind ja nicht direkt greifen kann. Meinst du nicht, dass es ein Hindernis sein könnte? Da bin ich jetzt überfragt. Also wenn man es ja sagen würde, dass ist der Spender, ein Kind glaube ich kann das

0:17:25nicht so gut greifen. Ich glaube, wenn ich jetzt das behaupten würde, würde ich vermuten so ab zehn kann ein Kind recht gut verstehen, was damit gemeint ist. Aber davor und du lernst die Kinder doch in der Regel etwas früher kennen, oder? Ja, zum Teil. Also ich habe gewisse noch gar nicht gesehen und gewisse habe ich schon auch schon getroffen. Ja, genau. Aber da bin ich dann einfach der Thorsten und ja, das geht dann.

0:17:53Aber die nehmen mich wahr, aber ich glaube, ich kriege das natürlich auch nicht so mit. Also letztes Jahr habe ich jemanden getroffen, der eine wollte dann wissen, das ist ein Frauenpaar, der wollte wissen, wer ich bin und wir waren dann nicht Bowling spielen mit ihm, aber der andere wollte zum Beispiel nichts wissen, der ist eben nicht gekommen, es war nur ein Kind mitgekommen. Das ist eben sehr individuell, manchmal sind sie neugierig, vielleicht haben sie später auch ein gewissen Respekt oder was auch immer. Also und wollen sich vielleicht auch ein bisschen schützen, schon im gewissen Alter.

0:18:31So, du nicht zu viel wissen, was ich weiß, ja, mach mich dann auch nicht irgendwie heiß oder mach mich gedanklich da, beschäftige mich damit. Genau. Gibt es auch Geschwister, die du im Prinzip dann bekommen hast? Also im Prinzip, da wo nicht nur eine Spende von dir genutzt wurde, sondern zwei und dadurch sind dann Geschwister entstanden? Ja, es gibt schon Geschwister. Wie war denn der erste Kontakt oder das erste Mal, im Prinzip, es ist ja dein Kind,

0:19:01als du im Prinzip das erste Mal ein Kind von dir gesehen hast, dein Fleisch und Blut, was hat das in dir ausgelöst? Hat es was in dir ausgelöst? Es war eigentlich schon ziemlich spannend, wie sieht das Kind aus, was macht es und so weiter. Ich bin da schon auch neugierig. Also von dem her ganz gefühllos bin ich eigentlich nicht. Also ich kann es gut eigentlich trennen, aber ich kriege ja immer noch in der Zwischenzeit mal so Informationen mit und da weiß ich eigentlich schon wahrscheinlich ein bisschen mehr über das Kind, als das Kind über mich weiß, denke ich mal.

0:19:31Also von dem her, ja, aber das ist eigentlich bis jetzt war das immer sehr entspannt, das habe ich das erlebt. Hattest du schon mal die Situation, dass Gefühle entstanden sind? Also tiefergehende Gefühle für ein Kind? Ne, nicht unbedingt. Ich denke, es ist ein normales Verhältnis.

0:19:47Das ist so wie, wie soll ich das sagen, wie vielleicht zu einem Cousin oder zu einem... Weil man ist sich ja auch ein bisschen fremd. Also, beide Seiten natürlich, oder? Das ist auch ein Antasten. Und du vielleicht jemanden, wo du einmal im Jahr siehst oder alle zwei Jahre,

0:20:04du weißt zwar wie der aussieht, aber eigentlich keine Ahnung. Du hast ja viel im Geschäft, mit gewissen hast du mehr Kontakt, du weißt ja, der wohnt vielleicht da und da, macht das und das, aber mehr weißt du auch nicht. Vielleicht noch den Namen, aber gewissen Things auch nicht unbedingt. Aber es kann sich eben auch ändern, wenn das Kind natürlich dann älter ist. Was es dann eben mehr wissen will, aber da bin ich dann auch offen. Und ich messe mich da auch nicht ein in die Familien.

0:20:33Gewisse sind ja auch geschieden oder getrennt. Und das geht mich auch nicht so an. Aber wenn das Kind ja vielleicht mit mir Kontakt aufnehmen will, wenn es 18 ist, oder vielleicht auch im Moment, vielleicht sag ich so mit 18, ja, du mit dem, ja, das ist ein doofer Typ. Ab 4, 25 will ich es dann wissen, wer ist es eigentlich. Da bin ich dem Kind dann auch schuldig, dass ich da mit ihm mal einen Kaffee trinke und

0:20:59wir uns dann halt mal aussprechen und wie es dann weitergeht. Ich denke, es wird mehr so eine Art Cousin, beziehungsweise man weiß, man ist verwandt, aber irgendwie, sie haben ja auch ist noch gar nicht sagen hast du eigene kinder wo du dich als vater bezeichnen würdest also ich habe eine eigene tochter genau wie alt ist sie acht okay und siehst du manchmal vergleiche zwischen deinem kind was du groß ziehst und zwischen den anderen Kinder? Im Sinne von Entwicklungsstufen oder das kann sie

0:21:41besonders gut oder sie hat Charaktereigenschaften von dir genau wie ein anderes Kind? Ne, also gut, ich sehe noch, ich mache mal Bilder von den Kindern, da sieht es gleich aus oder so vergleiche, aber sonst, ich weiß es auch nicht so viel, was es macht. Ich weiß vielleicht, kriegt mit, ja es ist gut in der Schule oder macht das gut oder das ist da, das ist auch ziemlich schwierig. Ich glaube es kommt ja auch auf die Erziehung auf, wie du aufwachst in deinem Elternhaus. Vielleicht sind die Eltern musikalisch, dann spielt das halt irgendwie Geige oder weiß auch nicht was und die anderen sind vielleicht

0:22:13mehr sportlich oder kulturell interessiert. Also ich glaube, das Spektrum ist sehr weit, was ich da so mitkriege. Hast du deine Tochter oder möchtest du deiner Tochter davon erzählen? Ja, der wird es sicher mal sagen, ganz klar, der kriegt es mit. Hast du dir schon einen Plan überlegt, wie du das machen möchtest und in welchem Alter? Plan habe ich eigentlich keinen, ich glaube das muss man auch vom Bauchgefühl her entscheiden, wann ist der richtige Zeitpunkt. Gut, ich glaube, rein theoretisch gibt es nicht einen richtigen Zeitpunkt, das ist immer falsch, aber ich glaube, ich würde es sicher nicht sagen, wenn es jetzt gerade vielleicht im Tief drin ist oder so. Also man ist ja nie richtig, wenn man reagiert,

0:22:53dass ich sage, dann du hast noch ein, zwei Geschwister oder Halbgeschwister. Und würdest du es vielleicht an der Entwicklungsstufe davon abhängig machen, dass du sagst, okay, ab 14, ab 16 oder ähnliches, es ist tendenziell dafür eher bereit, das greifen zu können? Ja, ich denke schon eher ein bisschen älter. Vielleicht, wenn man da, geht das vielleicht auch, vielleicht nimmt man das gar nicht so wahr. Also ich habe auch mal Beziehungen gehabt, wenn es dann länger geht, sage ich dann auch,

0:23:21ja ich habe Samen gespendet und ich habe auch mal eine Beziehung gehabt, die ist eigentlich gar nicht richtig gefasst. Ich habe das mal so erwähnt und dann hat sich eigentlich gar nichts mehr geändert. Der vielleicht gedacht, der spinnt oder hat sich gar nicht groß Gedanken darüber gemacht, kann auch sein. Aber ich war dann froh, dass ich es mal gesagt habe. Vielleicht drei, vier Jahre später, wenn da mal jemand klingelt, da war jemand vor der Tür. Was ist das für jemand? Ja, du weißt,

0:23:47das kann ein Problem sein. Das muss man nach gewissen Zeiten, glaube ich, schon mit offenen Karten spielen. Gerade wenn man eine Beziehung, will ich sagen, länger anhält. Wie hat denn die Mutter eines Kindes das aufgefasst, als du es ihr gesagt hattest? Ja, eigentlich sehr positiv, ja. Und von dem her war das eigentlich auch nie ein Thema. Aber vielleicht hat sich das auch verdrängt.

0:24:12Ich weiß es nicht, ich spreche natürlich auch nicht darüber. Ich will natürlich nicht Öl ins Feuer gießen, wie man auch immer sagt. Wenn da nichts kommt, sage ich auch nichts. Ich habe auch nicht das Benef, ich denke ja nicht 24 7 an die Kinder da. Also und ich weiß, dass es den Kindern eigentlich gut geht und das ist für mich wichtig. Das ist natürlich eben auch nicht spenden, zum Beispiel wenn es ja nicht

0:24:38stimmt für mich, dann mache ich das auch nicht. Ich habe noch eine Frage in Bezug auf das Rechtliche, was wir vorhin hatten. Nehmen wir jetzt mal an, ein Kind würde ein Organ oder ähnliches brauchen. Habt ihr euch da rechtlich abgesichert oder dass du dann am Ende des Tages vielleicht auch gar nicht der Spender wärst oder überhaupt in Frage kämst? Ich glaube, wenn jetzt David Glotermann wäre oder so, würde ich da wahrscheinlich schon einen Lokal spenden, wenn ich angefragt würde. Aber das habt ihr nicht vorher rechtlich abgesichert? Nein, ich habe auch nie Verträge sind im Prinzip, wenn es hart auf hart geht, sind die nichtig.

0:25:17Also vielleicht ist es heute auch ein bisschen anders, aber ich sage, die sind eigentlich aus Vertrauensbasis und eben wie gesagt, das ist eine riesen Vertrauenssache, wenn man das macht. Auf die Gegenseite, ich kann ja auch kommen und sagen, ich möchte das Kind alle zwei Wochen sehen oder so. Aber ich will ja nicht Probleme mit Behörden und mit Polizei oder was auch immer. Also eben, die haben ihr Leben, ich habe meins und wir lassen uns leben. Das ist, glaube ich, sehr positiv dabei.

0:25:48Hast du schon mal negative Erfahrungen gemacht? Bis jetzt nie. Nicht. Nein. Wir hatten, also unser Gast war sehr negativ konnotiert, was das Thema anging, einfach weil sie gesagt hat, mein Vater lässt mich im Stich. Sie kannte ihren Vater nicht, sie hat sich bei Datenbank registriert und hat ihn bisher nie gefunden. Sie ist sogar in die Öffentlichkeit gegangen, in die Zeitung, um ihn so zu finden und er hat sich nie

0:26:11gemeldet und für sie war klar, also entweder er hat es fürs Geld gemacht oder er hat moralisch, ja sagen wir es mal so, er hat ein etwas großes Ego, männlich gesehen, oder am Ende des Tages hat er eine Familie und ich bin auch ein Kind, aber ich bin nicht Teil dieser Familie und ich werde es auch nie sein. Hast du Angst davor oder hast du das Gefühl, dass das Thema mal aufkommen könnte bei dir? Ja, also gut, ich glaube, im ersten Sinn machst du es sicher auch ein bisschen wegen Geld, das ist ganz klar. Ja, gut, du weißt ja nicht, ob du dann die Kriterien füllst für den Samenspender oder nicht vorher. Aber mich interessiert ja schon mal, was die Kinder,

0:26:55also die auf der Samenbank, wo ich gespendet habe, da kann das Kind, wenn es weiß, wenn es von den Eltern informiert wird, kann es mit 18 mich anfragen oder ich weiß nicht, wie das funktioniert, über die Samenbank, wer ich bin. Und da kann es mit mir Kontakt aufnehmen. Ich finde es eben schon auch wichtig vielleicht auch für mich wenn ich vielleicht einmal mal auf mich werde 80 steht und dann weiß es da ist noch was rum wo ich nie gesehen habe ich denke schon schon schon wichtig aber ich glaube schon der vater wird der vater bleiben wo sie aufgewachsen ist ich bin einfach vielleicht der zweite oder einfach der bio vater wie man

0:27:35Also ich denke, weil ich glaube auch die, vielleicht sind ja die Kinder auch ganz anders als aufgewachsen, also ganz anderen Lebensstil als ich habe. Es kommt gerade voran, vielleicht sind sie sehr alternativ oder sehr sportlich oder musikalisch oder und so weiter. Ich glaube, aber ich glaube es ist auch wichtig für das Kind seine Identität zu wissen und ich glaube es ist auch wichtig für die Sammenspende auch ein bisschen ins richtige Licht zu rücken.

0:28:05Ich glaube, sehr viel wird da schmutzbetrieben. Aber ich glaube, es ist auch wichtig, dass es Samenspende oder auch Eizerspende gibt, weil Unfruchtbarkeit gibt es in der Menschheit offiziell nicht. Ich glaube, da nehmen sehr viele die Samenbanken wahr oder Eizerspende oder was auch immer. Ich denke, das ist ein Ding, das immer mehr aufkommt. Bevor wir da weiterreden, darf ich dich fragen, wie viel du pro private Samenspende bekommen hast als Vergütung? Ja, das ist verschieden,

0:28:35je nachdem, wo ich hinfahren muss auf Kilometer und so. Also zwischen 200 und 500. Das ist jetzt, wenn man Arbeitnehmer ist, nicht besonders viel, ehrlicherweise. Also der Aufwand, der dahinter steckt und das, was am Ende des Tages was bei rumkommt. Ja gut, es ist ja nicht, manchmal trifft sich man sich auch in der Mitte oder irgendwo auch immer, das geht dann einfach so nebenbei. Also das ist ja nicht mein, oder war nicht mein Job oder so irgendwie. In unserem Vorgespräch hast du gesagt, dass das schon recht wichtig ist, dass es auch sowas wie Eizellenspenden gibt oder auch Samenspenden, weil diese Unfruchtbarkeit einfach immer mehr im Kommen ist. Und ich meine auch

0:29:21mal gelesen zu haben, dass die Samen heutzutage von den jungen Männern deutlich weniger Aktivität aufweisen, wie die von einem jetzt 80-Jährigen. Ja, da kann ich jetzt nicht mitreden. Ich glaube schon, dass die Unfrachtbarkeit sehr schnell abgenommen hat. Ich denke, das kommt natürlich auch vielleicht durch die Ernährung oder durch Umwelteinflüsse, was auch immer. Und ich glaube auch, die Leute werden auch immer älter, um sich Gedanken zu machen, mit 40 oder vielleicht auch eher später, ob sie ein Kind wollen, ob Mann oder Frau.

0:29:58Und das hat man halt auch nicht mehr 20. 20 Jahre ist doch eine Zeit, wo dann halt auch vorbeigeht. Also meine Eltern waren noch jünger, als ich geboren wurde und heute glaube ich, das weiß ich jetzt auch nicht, da muss man vielleicht in ein Statistikamt oder ich glaube, sind, wenn die Kinder auf die Welt kommen, schon, der Schnitt ist wahrscheinlich schon ein bisschen gestiegen. Du hattest erzählt, dass Eltern sich auch teilweise schon getrennt haben. Inwieweit hast du da den Streit oder die letztendliche Scheidung mitbekommen und in welchen Einfluss hatte das auf die Erziehung des Kindes?

0:30:29Weißt du das? Das weiß ich nicht, keine Ahnung. Okay. Weißt du, ob es den Kindern heute gut geht, auch emotional gut geht? Ich denke schon, ja. Das, was ich mitkriege, ist immer, glaube ich, geht es den Kindern gut. Hast du Sorge, dass wenn es einem Kind nicht gut gehen würde, dass du nicht eingreifen kannst, dass dir da einfach die Macht fehlt und die Kontrolle? Ja, ich möchte natürlich schon, dass den Kindern gut geht und die

0:30:53gesund bleiben. Ich glaube, das ist schon auch wichtig für mich. Aber ich habe da keinen großen Einfluss darauf. Also ich habe mit der Erziehung und mit dem ganzen Umfeld nichts zu tun. Also ja, gar nichts. Ich bin ja da voll raus. Aber so, was ich so mitkriege, ich glaube, das sind ja auch Wunschkinder von den beiden. Und ich glaube, bevor man sich auf eine Samenbank oder eine private Samenspende beansprucht, macht man sich da auch schon viele Gedanken. Ich glaube, es ist einfach so, dass man da einen Klacks macht und dann, ja,

0:31:27wie suchen wir eine Samenspende, wenn es nicht geht oder so. Bei den privaten Samenspenden muss man ja dazu sagen, dass die ganzen genetischen Tests vorher ja nicht gemacht werden, richtig? Also ich habe mich natürlich auch regelmäßig untersuchen lassen. Gut, ich weiß nicht, ob sich die Gene verändern im Alter, keine Ahnung. Aber die Gentests haben sie auch gemacht, sonst wäre ich ja gar nicht auf Zoom, auf die Sambank, hätte sie mich gar nicht genommen. Die gewissen Tests gemacht, was alles genau drin war, kenne ich jetzt auch nicht.

0:31:59Genau, aber du weißt ja nicht, ob die Dame, die Frau, die das eben letztendlich bekommt, ob die sich hat testen lassen, sodass es vielleicht zu Schwierigkeiten kommen könnte, weil ihr eben ähnliche Diskrepanzen in eurem Gen habt. Das kann ja in einer privaten Samenbank doch nicht geprüft werden. Ja, klar. Also das weiß man natürlich auch, aber das weißt du ja wahrscheinlich auch nicht, ob du, wenn du auf die Samenbank, ich weiß nicht, wie weit die Frauen da untersucht werden oder nicht. Das kann ich jetzt so nicht beantworten. Also habe ich jetzt keine Ahnung.

0:32:28Ich würde auch nichts sagen. Aber gut, ein gewisses Risiko ist immer drin. Aber die Frage kommt natürlich auch beim Treffen auf. Hast du irgendwie bei deinen Großeltern, Eltern oder irgendwelchen Verwandtschaften irgendwelche Krankheiten oder so. Das wird schon auch gesprochen. Gewisse Dinge. Also von dem her, ja. Hast du deine Entscheidung schon mal bereut? Vielleicht einmal habe ich mir gesagt, hätte ich lieber nicht gemacht, aber es hat sich dann

0:32:56eigentlich zum Positiven gewendet, ja. Und würdest du sagen, dass du vielleicht zu jung warst, um zu greifen, die Konsequenzen, die da mit einhergingen? Ja, gut, vielleicht macht man sich mal schon nicht so viele Gedanken, aber

0:33:08ich war mir natürlich schon bewusst, was ein Leben entstehen kann und deshalb interessiert mich das ja auch, was das aus dem aus dem lebenswunsch würde ich ja nur gespendet gesagt du hat alles gelöscht und wäre unaufwendbar ich denke das bin ich im kind auch schuld dass es mich mal sehen kann oder auch mal ja genau das ist glaube ich schon schon wichtig

0:33:30für das kind werden ja auch für mich denke ich mal also es bruch sich ein bisschen auf gegenseitigkeit Umfeld davon? Möchtest du es sagen? Vielleicht später mal, aber wenn es nicht sein muss, eigentlich nicht. Und deine Familie, weiß die das? Ne. Und da möchtest du es auch nicht sagen? Ne, weil ich denke, das ist ja, ja das ist natürlich, wie gesagt, es gibt das ist sehr kritisch, wenn Samenspenden da ist oder eben auch Eizer-Spenden. Ich glaube, es wird wahrscheinlich einmal auskommen, das ist unumgänglich, aber du weißt, wenn du vielleicht 60 bist oder so,

0:34:14sind die Leute auch ein bisschen gelassener. Aber meinst du nicht, dass es für deine Freunde oder auch deine Familie dann nochmal ein Extrem sein könnte, wenn sie das durch Zufall zum Beispiel erfahren. Nehmen wir mal an, ein Kind, einer der Ältesten, würde in zwei, drei Jahren Kontakt suchen und sucht aber nicht nur den Kontakt zu dir, sondern auch zu weiteren Familienangehörigen. Die sind ja auch mit da drin. Ja klar, aber ich glaube jetzt nicht unbedingt, dass da groß gesucht wird. Ich denke, das kann sich dann vielleicht mal ergeben, bei Gelegenheit. Aber nicht, dass ich jetzt einfach hier eingeladen bin zum Beispiel,

0:34:52und dann sage, ans Glas klopfen und sage, du, Silenz bitte. Und ich stehe da mal auf und habe da mal kurz und rede, ja, ich war Samenspender. Und es gibt da ein paar Kinder noch, ja, genau. Ich habe noch halb Geschwister. Bist du dann auf so einer Finder, ich weiß nicht, wie man das nennt, auf einer Finderbank, also da das man einfach nachgucken kann, so das sind potenziell Geschwister, das ist potenziell der Vater, whatever. Bist du auf so einem Portal auch zu finden? Ja, ich habe DNA-Tests gemacht, ja. Genau.

0:35:26Das heißt also, wenn ich jetzt auch auf so einer Datenbank wäre, könnte man dich sozusagen finden, aber dann anonym? Das ist ja, du kannst mich aber, du kannst mich anschreiben und ich kann immer noch sagen, ob ich antworten will oder nicht. Also man sieht dann natürlich, der bin ich oder so. Das ist ganz klar. Aber nur, wenn der Kontakt entsteht? Nee, du kriegst das auch mit. Du kriegst natürlich dann, was du, ich soll das sagen, was du...

0:35:52Dein Profil. So ein Profil, ja gut. Du musst dein Foto reinmachen oder natürlich auch nicht, aber du hast dein Profil da drin. Und da ist ja auch kein Name drin, wo ich wohne und so weiter. Aber du weißt dann natürlich, du siehst dann zum Beispiel Cousin zweiten Grades und so weiter und so fort oder eben Tochter oder Sohn oder Mutter oder wie auch immer. Also das ist dann schon so abgegrenzt. Also wenn du da mal drin bist, du kannst gut, kannst das auch wieder löschen, aber es ist ja auch nicht der Sinn und

0:36:24Zweck davon. Bist du bei einer Profibank oder bist du bei mehreren angemeldet? Bei dreien, genau. Und dann wahrscheinlich die größten? Ja, die bekanntesten, die es gibt, wenn ich die sagen soll, MyHeritage zum Beispiel oder 2, 3 & Me, glaube ich. Und noch Amnesty, das amerikanische.

0:36:46Das sind, glaube ich, die größten, aber so drei, das ist, glaube ich, schon nicht schlecht. In wie vielen Ländern reicht ein Stammbau? Das ist sehr viel. Gut, ich forsche da nicht nach, weil mich interessiert es nicht, was jemand da um 17. Jahrhundert ist. Das ist mir da zu weit weg. Tatsächlich, also wenn du jetzt bei MyHeritage bist und auch siehst, die aktiv Lebenden,

0:37:10von wie vielen Kontinenten oder von wie vielen Ländern sprechen wir da, wo du tatsächlich schon gefunden wurdest oder eine Verbindung zu dir geschaffen wurde? Das sind ja meistens so Cousins. Also eine von meiner Cousine, der Sohn, der hat einen DNA-Test zum Beispiel auch gemacht. Oder zwei, die sind natürlich auch drauf. Das ist der Cousin zweiten Grades, glaube ich. Und dann sind natürlich viele dritten Grades. Also zum Beispiel von meiner Großmutter sind sehr viele nach Amerika ausgewandt.

0:37:40Ich habe sehr viele amerikanische, aber das ist sehr weit weg. Das sind dann auch nicht mehr viel, das sind vielleicht 0,8 Prozent oder so. Also das ist ein Faden. Lass mich die Frage anders stellen. Wie viele der Kinder leben außerhalb der Schweiz? Weißt du das?

0:37:56Was von mir? Ja. Also das, wo ich private sind, ja, sie sind da auch. Es gibt auch in Deutschland und in Österreich Kinder von mir, weil ich da auch gespendet habe. War es dir wichtig, dass sie relativ erreichbar sind für dich? Ja gut, wenn man es privat macht, kann ich ja nicht nach Amerika reisen zum Beispiel.

0:38:15Aber du könntest ja zum Beispiel Einfluss darauf nehmen, wenn du wüsstest, die Familie hat vor, irgendwann auszuwandern oder die hat eine große Familie in Amerika und da bestünde dann die Tendenz, dass sie dorthin wandern, dann könnte man es ja für sich ausschließen. Hast du diese Gedanken gehabt? Ne, also ja es gibt ja schon immer das dritte, vierte Grad, aber ich weiß gar nicht, dass ich da, das ist ja Jahre zurück oder Generationen zurück, also das ist ja irgendwie vom Cousin, Cousin, irgendwie wieder das Kind, also bei mir das Kind ist es etwa viermal, also ich kann mich das auch gar nicht mehr richtig vorstellen dann.

0:38:51Also aber in dem Auswand, da ist ja auch nichts, ja das ist 0,1. Ich könnte es vielleicht danach mal zeigen, wenn es dich interessiert. Ja, sehr gerne. Und das ist dann sehr weit weg, dass du irgendwie, wie viel das zusammenkommt, sind glaube ich, wo alles auf der Liste ist, sind glaube ich so 2000 oder so. Aber das sind natürlich viele, wo vielleicht stimmt das auch gar nicht überein. Das ist dann irgendwie so 0,8 von einem

0:39:18Menschen. Das kann auch der Nachbar sein oder so. Also ich denke, ja, da muss man wahrscheinlich einen Genetiker fragen, wie viele Prozent oder was das eigentlich ausmacht. Also da kann ich nicht beantworten. Du hast vorhin gesagt, heute spendest du nicht mehr. Warum? Ja, weil ich habe eben wie gesagt, ich habe glaube ich eingangs schon erwähnt, vom Job her bin ich jetzt ziemlich engagiert und auch sonst, ja, irgendwann ist auch Schluss. Und ja, das ist, ich sage es einfach so, geben, ja, ist dann halt einfach, ist gut so wie es ist. Ja, genau. Wünschst du dir noch Kinder? würde ich auch nicht nein sehen. Also natürlich eigene Damen. Aber das muss auch immer stimmen.

0:40:07Das ist ja auch schwierig. Das sieht man jetzt bei meiner Tochter. Wir waren nie verheiratet, aber es ist alles okay. Wir sehen uns regelmäßig und das passt. Wie ist deine Meinung zur Eizellspende? Das ist die gleiche wie zur Zusammenspende. Ich glaube, es muss jede Frau oder jeder Mann selber wissen, ob er das machen will. Man muss sich aber auch bewusst sein, eben das kann ein Leben entstehen. Man macht sich vielleicht auch später Gedanken, es kann ja sehr aussehen, dass man zum Beispiel eine Samenspende ein Paar kriegt, wo ich vielleicht gar nicht sympathisch finde.

0:40:43Das ist so der Krux vielleicht dabei. Oder vielleicht sagen, ja das sind ganz komische Leute, gut, das denken sie vielleicht auch von mir, aber das ist ein Risiko. Das ist, denke ich, natürlich die die Befragte, der Samenspender, ist eine gewisse Chemie da und das war natürlich dann bei, wenn das so ist, man weiß es dann nicht und ich denke auch natürlich, bei der Frau ist es ja auch ein operativer Eingriff, ist natürlich auch ein bisschen schwieriger und so weiter und so fort, da fehlt man wahrscheinlich einen Tag und muss frei nehmen, wie auch immer, Urlaub nehmen, das ist so ein Ding.

0:41:17Das ist natürlich auch schon ein bisschen schwieriger, aber ich denke, das muss jede Frau für sich entscheiden, was richtig und falsch ist. Ich glaube, man kann nicht alles einfach in einen Garten halten, das ist sehr schlecht. Ich glaube, wie gesagt, die Nachfrage ist da und ich denke, es ist ja auch gut, dass es das gibt, sag ich mal. Also man kann ja, wenn jemand einen großen Kinderwunsch hat, kann man sich auch entscheiden, wenn sie manchmal unfruchtbar ist oder fast unfruchtbar ist oder wie auch immer oder was oder hauptälter ist, dass dann halt das IWI noch geht, ein Kind zu kriegen. Würdest du einen Unterschied machen zu einem homosexuellen Paar? Denn in diesem Fall würde das Kind ja bei einer Leihmutter auf, also würde ja im

0:42:04Erstsextanz bei einer Leihmutter entstehen und würde ja dann der Mutter entrissen werden. Hast du da eine andere Einstellung zu? Ich weiß fast das gleiche wie ein Samenspender, es braucht ja beides. Also schon was anderes. Du musst dir ja vorstellen, du hast ja einen Mann und Frau, eine intakte Beziehung im besten Fall oder eben zwei Frauen die auch eine Beziehung miteinander führen und das Kind ist ja permanent in der Beziehung und ist neun

0:42:35Monate im Mutterleib und bekommt alles mit. Und bei einer Leihmutterschaft ist es ja nicht der Fall. Da ist sie ja gesondert davon und nach der Geburt wird das Kind ja der Mutter entrissen und wächst dann oder wird dann zu zwei Männern übergeben? Ah, sorry, hab ich falsch verstanden. Ja gut, also das ist natürlich schon, psychologisch muss man da wahrscheinlich schon stark sein, wenn man das Kind dann austrägt, neun Monate im Bauch hat, ist, glaube ich, schon noch eine heftige Runde.

0:43:02Da muss man schon auch stabil sein. Also ich glaube, es könnte, glaube ich, nicht gut zusammenspenden. Das ist ein bisschen einfacher und da macht man sich vielleicht auch nicht so viele Gedanken darüber. Also geht auch ein bisschen dringender. Aber neun Monate dann irgendwie so einen Bauch zu haben, ich denke das ist schon heftig. Also auch die Konsequenzen für das Kind. Also man muss sich ja überlegen, das Kind war ja neun Monate lang mit dem Herzschlag verbunden der Mutter. Und man hört es die ganze Zeit klopfen und du hörst die Stimme der Mutter.

0:43:31Und du hörst, das Blut der Mutter fließt durch dein Blut. Und wenn man sich jetzt vorstellt, dass dann das Kind entrissen wird. Klar ist es ganz klein und es kriegt es nicht mit, aber wir wissen ja nicht, was die psychologischen Folgen vielleicht Jahrzehnte danach davon sind. Dessen können wir uns auch gar nicht jetzt aneignen, weil dieser Prozess ist noch so jung, dass wir gar nicht sagen können, was vielleicht die langfristigen Schäden davon sind. Ja gut, das kann durchaus natürlich ein Problem sein. Das ist ja auch mit Adoptivkinder ja auch so, die ziemlich klein gekommen sind. Also wenn man da so die Foren liest, dass die Kinder dann auch irgendwann mal merken,

0:44:08dass die Eltern halt nicht ihre Eltern sind. Was sagen wir, irgendwie eine gewisse Wand oder was auch immer dazwischen ist. Ich weiß es nicht. Ich denke schon, für das Kind ist es wahrscheinlich schon auch nicht einfach. Weil eben das lebt ja schon da drin irgendwie. Und natürlich auch für die Frau, die das Kind austrägt.

0:44:28Das ist ja schon noch eine Nummer. Und das Problem ist ja auch da, wenn das Kind dann vielleicht behindert ist, ja gut, dann benehmen wir das gar nicht. Dann bleibt es ja auf dem Kind vielleicht sitzen oder so. Ich weiß nicht, wie das geregelt ist. Und das ist sehr schwierig. Ich möchte mich da jetzt nicht so, ja ich denke es ist sicher etwas anders als eine Samenspende, eine Leihmutterschaft, glaube ich schon, das ist ganz was anderes. Da muss die Frau schon sehr stabil sein.

0:45:01Aber es gibt ja auch den Fall bei einer Leihmutterschaft, dass die Eizelle einer ein Frau genutzt wird und in eine anderen eingeführt wird, weil sie selber biologisch Schwierigkeiten hat oder anatomisch sagen wir es mal so, Schwierigkeiten hat, um es selbst nicht austragen zu können. Aber rein theoretisch ist das ja ihr Kind, aber nichtsdestotrotz wächst es nicht in ihrem Körper auf. Dann hätten wir das gleiche Szenario. Es ist eine andere Frau, die eben das Kind austrägt, auch wenn es

0:45:32biologisch gesehen das eigene Kind ist. Ja, das ist sehr schwierig. Also ich denke, ich habe da auch schon ein bisschen das auch schon verfolgt, wenn man gibt auch noch mal so Sendungen oder so, ich bin auf den verschiedenen Kanälen da. Das ist sehr schwierig. Ich möchte mich da nicht eigentlich zu viel sagen, weil es wäre nicht so weit weg, schon auch nah, aber das ist sehr schwierig. Also wenn es für beide Seiten stimmt, wieso soll man das nicht machen? Aber trotzdem denke ich, dass das Kind wieder auch wissen wird, wer... Ja, und was für einen Schaden das Kind tragen kann. Das kann man ja gar nicht ermessen.

0:46:11Ich glaube natürlich schon, das kriegt ja schon mit, wenn man vielleicht in der Schwangerschaft raucht oder eben nicht. Das sind gewisse Dinge, die dann natürlich schon auch ins Gewicht fallen. Oder wie lebt dieser Mensch, wo lebt der Stress und so weiter. Also ich denke, das kann das Kind schon auch sehr beeinflussen. Würdest du einen Unterschied ausmachen, darin eine Eizelle zu spenden oder eine Samenspende abzugeben? Nö, eigentlich nicht. Also es geht ja beides um Leben. Das andere ist einfach das Ei, das andere ist der Samen.

0:46:41Ja, es ist natürlich dann eigentlich eben, das Kind. Aber wenn ich es mit Samen spende, ist das Kind ja dann auch anders als nicht vom Ehepartner oder so. Ich glaube, es wäre für deinen Paar auch sehr schwierig, das zu handeln. Ich glaube nicht, wenn ich jetzt unfruchtbar wäre, ich möchte kein Kind. Aber man kann ja das auch nicht sammeln, wenn man gar nicht in der Situation ist. Wenn der Partner das Kind vielleicht unbedingt will, dann geht man vielleicht auch Kompromisse ein.

0:47:20Aber das ist dann vielleicht eben auch das, wenn das Kind dann vielleicht mehr zwischen dem Vater, zum Beispiel, halt eine gewisse Distanz da ist. Ich weiß es nicht, ich kann es nicht so beurteilen. Was wünschst du dir für deine Zukunft? was ich weiterhin gesund bleibe, die Kinder, die fit bleiben, die von mir sind. Und möchte das Leben noch ein bisschen genießen, Job noch ein bisschen was machen.

0:47:47Aber gewisse Dinge kann man ja auch nicht planen. Also ich bin da, glaube ich, auch sehr entspannt, sonst kann man, glaube ich, nicht Samenspender sein, wenn man sich da... Man macht sich schon Gedanken, aber das ist nicht 24-7 präsent bei mir. Genau. Also kriegt man eine Mail, ok, super, lese das.

0:48:07Und dann ist das irgendwie, ich antworte dann darauf. Aber da geht es bei mir zur Tagesordnung über. Das klingt vielleicht ein bisschen abgedroschen. Und trotzdem merke ich dann, wenn es gut geht, ist alles super. Da bin ich happy. Ja, da sage ich dann, ja, du hast es gut gemacht.

0:48:24Danke dir. Danke dir, dass du so offen und ehrlich darüber gesprochen hast. Danke. Danke für deine Zeit und wir wünschen dir alles Liebe und alles Gute für deine Gesundheit und deine Kinder. Danke. Du bist selbst bei uns dabei sein, denn melde dich auf unserer Webseite oder unsere Social Media. Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021

Transcribed with Cockatoo

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