#22 Angelika Kindt: Silberne Stimme, goldene Möglichkeiten
Shownotes
Bereit für eine Geschichte, die zeigt, dass es nie zu spät ist, sich neu zu erfinden? In unserer neuesten Podcast-Folge geht es um Angelika Kindt, die sich mit 71 Jahren in der digitalen Welt komplett neu erfunden hat. Mit ihrem Markenzeichen „Working Silver Lady“ und ihrem unverkennbaren weißen Haar macht sie sich in der digitalen Welt einen Namen.
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0:00:00Stell dir vor, du kommst in einen Raum, vor dir sitzt ein Mensch und du hast keine Ahnung, wer das ist. Das passiert mir in jeder Folge bei unserem Podcast von Bohne zu Bohne. Mein Name ist Charlotte und ich weiß vorher nichts über unsere Gäste. Kein Name, keine Information, keine Themen. Also werden meine Fragen auch deine Fragen sein. Ich bin Sanja und ich suche die Gäste. Hier achte ich darauf, dass es Menschen mit spannenden Persönlichkeiten und faszinierenden Erlebnissen sind. Und genau die wollen wir mit euch teilen.
0:00:32Bist du bereit, gemeinsam mit Charlotte neue Geschichten kennenzulernen? Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge. Mein Name ist Charlotte. Mein Name ist Tanja. Ich bin Angelika Kind. Ich habe mich mit 71 digital noch mal komplett neu erfunden.
0:00:52Ach, witzig, mit 71 digital neu erfunden. Ja. Was bedeutet das genau? Ich habe fast 40 Jahre ein eigenes Unternehmen gehabt. Ja. Ich habe 86, ne 84 gegründet, als es Frauen noch so gut wie gar nicht gab.
0:01:08Da gab es auch weder staatliche Unterstützung noch irgendwelche Business Pläne. Ich war mit meinem Studium als Politikwissenschaftlerin fertig, hatte zwei Kinder, die mussten was zu essen kriegen und dann habe ich gegründet. Was hast du genau gegründet? Ich habe ein Unternehmen für Kommunikation gegründet, weil mich Kommunikation schon immer sehr interessiert hat und habe dann tatsächlich Institut für angewandte Kommunikation gegründet, fast 40 Jahre lang hauptsächlich Beratung und eben Führungskräfte-Seminare gemacht.
0:01:41Ach, spannend. Sehr, sehr spannend. Da sind wir uns tatsächlich ähnlicher, als man glaubt. Ja, das kann durchaus sein. Ich habe sehr stark immer meinen Fokus schon damals auf Frauen gelegt. Das hat sich zwar in der Ungleichheit bisher schon einiges verändert, aber noch nicht so radikal, wie ich es mir gewünscht hätte. Ja, und dann dachte ich mir so um die 70, ich werde irgendwie etwas älter und gehe mal so und peile mal so was wie Ruhestand an. Aber ich stellte irgendwie fest, es ist dann doch nicht so meine Hausnummer. Und dann kam Lockdown Nummer eins. Ich hatte vorher Krebs und musste also wirklich
0:02:19total abgeschottet hier vor mich hin leben. Und da gab es ja für mich nur zwei Möglichkeiten, heulen oder machen. Ich bin schon immer die Macherin gewesen und dachte mir, oh, LinkedIn kenne ich nicht, reinhüpfen. Hab mich erst mal komplett gebrandet, neu. Was bedeutet genau gebrandet? Ja, ich habe mir eine Marke verpasst, Hashtag working silver lady, und damit renne ich durch LinkedIn bis heute. Und überhaupt war dieses sogenannte Branding doch genau das richtige, weil ich dachte mir, weiße Haare habe ich, ich arbeite, ah ja, da bin ich ja die Working Silver
0:03:02Lady. Damals war, muss man sich vorstellen, auch vor vier Jahren gab es bei LinkedIn so gut wie keine weißhaarigen Frauen. Ich fiel da schon mächtig auf, war mir egal. Und dann wurde ich schon zwei Wochen später zu einem digitalen Barcamp eingeladen. Ui, das ging schnell. Aber hallo, digitales Barcamp, ja. Ich mir natürlich mindestens eine Nacht den Kopf zerbrochen. Heute weiß ich, dass keiner wusste, was es war. Ich glaube nur denjenigen, der das ausgerufen hat. Aber tapfer wie ich bin, dann hieß es Pitschmal. Naja, das kannte ich so ungefähr. Und dann habe ich eine Frau, die ich schon in dieser kurzen Zeit ganz gut kennenlernte, gefragt, sag mal,
0:03:47können wir das gemeinsam machen? Eine ganz tolle Frau, die Susan. Und ja, dann haben wir unsere Session gemeinsam gemacht und so. Hatte ich schon nach vier Wochen mein mein erstes digitales Barcamp. Magst du mir als Laien erklären, was das ist? Barcamp, das gibt es auch sozusagen analog. Das machen Firmen, das machen, wenn man versucht, an neue Ideen zu kommen, jetzt gerade auch in dieser Transformation, die zurzeit abläuft. Das nennt man eigentlich Unkonferenz. Also jeder soll da eigentlich seine Ideen, seine Vorstellungen mit einbringen. Und nun waren wir ja alle im Lockdown. Also hast du das natürlich
0:04:30mit dem Laptöpchen gemacht. Dann hast du dich da irgendwo eingeloggt und dann kamen auf einmal 1000 Fenster, die da aufgingen und dann war es mittendrin. Und da war das eben so, und das wird auch selbst analog so gemacht, es wird dann ein Thema vorgegeben und jeder kann mit einer sogenannten Session, also mit eigenen Ideen einsteigen. Dann sammeln sich da Leute drum und geben zu dieser einen Ideen Session dann wieder ihren Senf dazu. Es ist eine sehr kreative, sehr inspirierende Art des Arbeitens, die es früher, wie gesagt,
0:05:11und die dann aber ja gerade auch in dieser Corona-Zeit intensiv digital lief, dann war da eine ganz tolle Frau, wir mochten uns gleich, die hat sofort gesagt, weißt du was, wir machen jetzt nur eins für Frauen, wir brauchen die Jungs gar nicht. Dann haben wir gleich im Juni das nächste digitale Barcamp ausschließlich für Frauen ausgerufen. Das war natürlich klasse und so war ich auf einmal mitten in einer für mich nicht fremden, aber relativ neuen Welt. Ich fing an, Webinare zu machen.
0:05:43Webinare heißt, ich war da nicht mehr analog, stand ich nicht vor den Leuten, sondern das läuft dann eben alles halt auch digital. Und dann sprang ich da mitten in diese digitale Welt rein und finde die bis heute megamäßig spannend. Ich bin also sehr KI-affin und arbeite auch zum Teil schon sehr stark damit. Und ja, so ist meine Werdung als digitale Alderlady. Magst du mir noch verraten, was die Marke von dir ist? Also wo ist der Kern deiner Marke? Über welche Themen sprichst du? Ja, das Thema ist für mich einfach mein Thema. Ich werde nämlich älter.
0:06:26Okay und älter im Sinne von, weil wir müssen ja darüber nachdenken, LinkedIn ist ja eine Plattform für den B2B Bereich. Und wie verbindest du das Älterwerden mit dem Thema oder mit der grundsätzlichen Zielgruppe B2B? Ja, da gibt es das ganze riesen Thema Ageismen, da gibt es das riesige Thema Stereotypen. Ja, also da gibt es so viele Anknüpfungspunkte und das ist ja nicht nur ein B2B, sondern auch eine
0:06:58Karriereplattform. Ich bin halt auch mit der Idee eingestiegen, darauf aufmerksam zu machen, dass ältere Menschen eben nicht irgendwann in den blauen Müllsack kommen und abgeschoben werden, sondern dass sie eben sehr, sehr
0:07:33wohl, sehr viel mit einbringen können. Und da werde ich auch von vielen als Role Model gesehen, wird mir immer wieder rückgemeldet. Ich würde mich selber so nicht sehen, aber ich kriege immer wieder die Rückmeldung und das
0:07:32finde ich gut, weil da habe ich auch gemerkt, da habe ich auch was bewegen können. Das heißt im Prinzip geht es dir darum, mehr Aufmerksamkeit für die Thematik zu schaffen, wenn Menschen ein höheres Alter haben und trotzdem arbeiten
0:07:58möchten. Das fängt ja schon mit 50 plus an. Genau, das ist ja im Grunde genommen, ich werde jetzt 75, da ist ja 50 plus für mich schon wieder Babyalter. Weißt du, wie ich das meine? Ja, aber im Zeitalter des Arbeitgebermarktes ist eine 50-jährige Person denn tendenziell ja schon eher älter. Sehr alt. Und dementsprechend sprichst du sozusagen für die Altersgruppe 50 plus? Ja, unbedingt. Und was sich selbst aus meinem LinkedIn-Leben ergeben hat. Ich bin inzwischen von der Firma Zeitzilber. Das ist eine digitale
0:08:12Tätigkeitsplattform 50 plus. Seit anderthalb Jahren Markenbotschafterin oder Corporate Influencerin. Das kann man so oder so nennen. Und da versuche ich natürlich das Thema auch noch mal sehr, sehr stark zu platzieren. Und ja, das gehört so für mich alles irgendwie zusammen. Es ist ja gerade ein Buch rausgekommen, Alter ist mehr als nur eine Zahl. Und das ist ja auch so. Realität ist, dass nach wie vor, von daher war deine Frage schon berechtigt,
0:08:47bei Arbeitgebern das noch nicht so richtig angekommen ist. Es kommt so tröpfchenweise an. Es gibt Gesetz, also rein vom Gesetzgeber, noch viel zu viele Möglichkeiten, dass du Leute entfernen kannst. Ja, also dieser ganze Arbeitskräftemangel, der herrscht, aber ist auch zum Teil sehr hausgemacht.
0:09:07Kannst du beschreiben, wie dein Arbeitsalltag aussieht? Ja, das ist, wie soll ich das sagen? Ich habe ja jetzt im Grunde genommen zwei. Ich vermarkte mich, indem ich Vorträge halte, zum Beispiel ehret eure Oldtimer oder älter werden mit Vergnügen. Auf der anderen Seite ist dann da mein Zweizilber.
0:09:30Die Firma sitzt in München. Wir arbeiten nur remote. Remote heißt also nur digital. Wir sehen uns vielleicht so alle drei, vier Monate zur Teamsitzung. Alles andere machen wir eben digital. Ja, und was so mein Job ist, halt, das mache ich dann morgens schon mal so nebenbei beim Kaffee erstmal so durchzuscrollen, was ist alles spannend, habe ich irgendwelche Reaktionen auf meine Posts oder so bekommen. als auch für Zeitsilber sehr viel über
0:10:04dieses Gesamtthema älter werden. Alter, Weisheit, älter werden mit Vergnügen. Und sehe natürlich zu, dass ich Zeitsilber auch immer wieder positioniere. Also ich habe mit anderen gesprochen, dafür, dass keine riesen Firma in meinem, also hinter mir steht, sondern Zeitsilber ist ein Startup.
0:10:38Ist das eine ganze Menge. Und Zeitsilber hat letztes Jahr in Berlin den deutschen Demografiepreis gewonnen. Sehr schön. Ja und von daher, das ist so, das ist meine Leidenschaft, aber was ich mache, ist auch meine Leidenschaft. Also ich finde das, was ich mache, auf beiden Seiten mega gut. Macht mir sehr viel Freude. Wie oft paustest du denn die Woche? Es kommt drauf an.
0:11:05Wenn mir gerade wieder irgendwas, was weiß ich, eine Pressenotiz oder so auffällt, und die regt mich, riecht mich uff, wie man hier in Hessen sagt, dann zack, hau ich da einen Text raus. Inzwischen, das stehe ich auch zu, arbeite ich auch KI-gestützt. Das heißt, ich frage dann auch mal meinen Chat. Meine Chatty frage ich auch mal, was fällt dir zu dem Thema ein? Hedge frage ich auch manchmal. Das nehme ich so als Grundlage und dann gucke ich, wie ich das auch verbinde mit natürlich auch meinen eigenen
0:11:35Gedanken. Das mache ich für Zeitseeber fest, zweimal die Woche, möglichst immer einen Artikel, der auch gleich die schon vorhandenen Follower wieder bedient. Und für mich, ich weiß gar nicht, was gestern, hatte ich auch irgendwas über Eigensinn. Ich finde Eigensinn so spannend. Und da habe ich so im Schnitt immer um die 1000 Impressions oder noch mehr. Ich habe auch so allerhand Kommentare und das ist schön.
0:12:10Wie groß ist dein Netzwerk derzeit? Ich habe jetzt 4100. Das ist schon eine Menge. Ja, für mich ist es aber nicht entscheidend, die Followermasse. Was habe ich davon, wenn ich irgendwie stolz sein kann, ich habe 20.000 oder ich habe heute von einer gehört, die hat 200 bla bla tausende. Das klingt mega, nur ich möchte gerne, mein Netzwerk lebt. Mein Netzwerk lebt. Wir sind zum Teil, ich habe wundervolle Freundschaften überlinkt in geschlossen.
0:12:38Da gibt es so ein Mädelklüngel in der Schweiz. Da fahre ich jetzt wieder nach Zürich. Aber auch hier sehr interessante Kontakte bis rein auch in die Vorstandsebenen. Das heißt, mir ist es nicht wichtig, immer zu sagen, ich sterbe vor Follower und bla und so. Ich möchte eigentlich mit den Menschen kommunizieren und das gelingt mir recht gut. Das heißt, dir ist Qualität vor Quantität. Unbedingt. Das hat mich mein Leben immer so angetrieben.
0:13:11Wie kann ich mir vorstellen, bist du in Kontakt mit deinen Freundschaften? Siehst du sie nur digital oder trefft ihr euch auf irgendwelchen Seminaren oder wie kann sich ein Laie das vorstellen? Ganz einfach. Man lernt sich digital kennen. Also mir ist es auch wichtig, mit Menschen, die mich interessieren, relativ schnell einen digitalen Call, also über Zoom, Skype, was gibt es ja tausend von Möglichkeiten, dass man auch einen Eindruck bekommt. Ich sage ja, ich kann sehr schnell auch digital mir einen Eindruck verschaffen.
0:13:45Es gibt ja Leute, die sagen, es geht nicht. Natürlich geht das, also nach meinem Selbstverständnis. Und dann wird sich einfach verabredet. Also ich habe jetzt eine spannende Verabredung mit einem Bankvorstand, der hockt in Berlin. Wir haben die gleichen Themen, wir kennen uns schon regelrecht gut. Die letzte Verabredung kam nicht zustande, weil er dann krank war. Und jetzt hat er mir gerade gestern geschrieben, ja, wie sieht es dann und dann aus? Bist du in Frankfurt? Und ich bin in der Zeit hier und in Frankfurt.
0:14:18Und das war endlich unsere, ja, unsere Verabredung, dass wir uns dann auch mal analog sehen, umsetzen können. Das passiert dann relativ schnell und das finde ich klasse. Wie bist du denn überhaupt auf LinkedIn gekommen? Das kannte ich nicht. Also Facebook fand ich schon immer doof. Ich brauche da nicht irgendwelche jammernden Leute oder was mir bei Facebook sehr stark auffällt, ist sehr viel so Hate und so ein Kram. Das mag ich nicht. Xing habe ich relativ schnell festgestellt, ist auch nicht so das, was ich mir so gedacht habe. Und dann war ja eigentlich nur noch erstmal für mich LinkedIn offen. Und da ich mega neugierig bin, wollte ich natürlich gucken,
0:15:02was kann ich damit anfangen. Und LinkedIn nochmal, es hat mir sehr viel Inspiration gegeben. Ich habe wahnsinnig viel gelernt. Ich bin da total gut angekommen. Ich habe meinen Job gefunden. Ich arbeite jetzt auch für LinkedIn. Und zwar bin ich LinkedIn-Trainerin. Ich nehme jetzt einen Audiokurs bei LinkedIn auf oder für LinkedIn. Für welchen
0:15:41Bereich genau? Kommunikation. Ja und habe jetzt sogar, wurde ich angeschrieben von einem großen Institut, die mich wieder angefragt haben, ob ich nicht wieder Lust hätte, Führungsseminare zu machen, weil
0:15:39man erfahrene Leute auch noch gerne hätte. Und das passiert eigentlich so oft und das finde ich sehr, sehr faszinierend. Also ich finde, es ist ein, wenn man es zumindest so lebt wie mein Selbstverständnis, ein sehr faszinierendes Medium. Und ja, ich äußere mich inzwischen auch bewusst politisch, weil ich komplett gegen rechts bin und was inzwischen zunehmend auch immer mehr Lieder dort sind. Und dadurch habe ich aber auch, Hate kenne ich da
0:16:12nicht oder ich habe die richtigen Leute um mich herum. Also ich fühle mich da wohl. Wenn du jetzt mal so darüber nachdenkst und du bekommst recht viele Anfragen, so wie man das heraus hört, gehst du dann auch mal proaktiv auf die Institute zu oder auf die einzelnen Personen, um da Kontakte zu knüpfen oder wartest du tatsächlich bis da was auf dich zukommt? Ich habe noch nie gewartet, sondern es läuft tatsächlich fast immer andersrum, dass ich angesprochen werde, was sicherlich auch mit meinem Profil
0:16:40zusammenhängt, weil das nach wie vor ja nicht so ein übliches Profil ist. Da steht weder drauf, dass ich Leute im Branding berate, noch was weiß ich, wie sie besser ihren LinkedIn-Account aufbauen kann. Da stehen eben meine Sachen dran. Genau, das ist aber auch dein Kern. Also deine Marke ist ja dein Kern. Ja, aber der ist ja noch nicht so ganz üblich, auch bei LinkedIn noch nicht so ganz üblich. Aber LinkedIn besteht ja nicht per se daraus, dass Leute sagen, dass sie eben Branding betreiben
0:17:05oder LinkedIn betreiben, sondern es geht ja eher darum, dass man seine Marke in den Fokus stellt und dann seine Strategie darauf aufbaut und die sozusagen auf dem Profil darstellt. Ich weiß, aber leider passieren, wenn du jetzt kritisch auch mal die LinkedIn betrachtest, es zunimmt immer mehr, dass so, also es gibt immer Halbthemen jedes Jahr. Das aktuelle Halbthema ist Influencer. Letztes Jahr war, glaube ich, das Halbthema Resilienz. Also ich beobachte das schon immer und finde das
0:17:33inzwischen auch lustig. Ich habe gestern auch einen sehr, sehr kritischen Beitrag auf einen Post gegeben, dass mir das mit den Hype-Themen auch auf den Keks geht, weil ich das eigentlich auch so verstehe wie du. Und es gibt eben immer wieder diverse Leute, die verdienen anscheinend ganz gut ihr Geld, indem sie anderen erzählen, wie sie LinkedIn benutzen sollen. Das passiert doch sehr häufig, das kann ich dir bestätigen. Und das finde ich dann immer etwas verwirrend. Wenn jetzt jemand meint, ich habe auch mal ab und zu sehr nette Feedbacks. Ja, dein Profil ist sehr spannend, aber du hast glaube ich gar nicht so alles
0:18:08reingeschrieben. Es könnte noch viel spannender sein. Darf ich dir eine Rückmeldung geben? Das finde ich sehr bereichernd. Genau und dann ist natürlich immer die Frage, worauf ziehen die Personen ab und da kann ich dir Brief und Siegel drauf geben. Die wollen am Ende des Tages dir was verkaufen. Ja, aber das ist bei mir schwierig, mehr zu verkaufen. Aber das ist immer so die Grundstrategie zu sagen, hey guck mal,
0:18:28dann darf ich dir einen Tipp geben. Also der Vorteil ist, dass ich glaube ich bei LinkedIn in einem alten Eigentum bin, wo ich sehr gut von mir sagen kann, ich bin eine alte Häsin. Ich meine, wer sich 40 Jahre im normalen Seminarbetrieb gut hält und davon gut leben kann, sogar seine eigene Rente darauf aufbauen kann. Da war ich ja schon ganz gut. Aber du wirst sagen, dass LinkedIn per se dir mehr Positivität in deinem Leben und mehr Bereicherung bietet als Negativität?
0:18:59Ich für mich ja, weil ich das vielleicht auch in meiner Art und in meinem Stil lebe. Gehst du manchmal auch auf Medien direkt zu oder suchst du eher den Kontakt zu einzelnen Personen? Ich suche selten, also das klingt arrogant, aber das bitte ich nicht als Arroganz zu verstehen. Ich habe halt Glück, dass ich gerne angesprochen werde. Das ist ja auch vollkommen legitim. Das ist auch schön. Das ist ja auch der Zauber von LinkedIn, davon lebt er ja tatsächlich. Es gibt ja auch die Möglichkeit, dass man gewisse Vorstellungen hat und gerade wenn es
0:19:33darum geht, man hat gewisse Ziele, die man mit seiner Strategie, mit seiner Personal Brand verfolgen möchte, dann ist es ja auch durchaus legitim und im Rahmen des Möglichen, dass man sagt, die Medien bedeutet die Person, mit denen muss ich in Kontakt treten und das bedeutet am Ende des Tages, ich vernetze mich und gehe in den Austausch. Das ist klar, wenn ich so peile für mich, das könnte passen, auch in Zusammenhang mit meinem eigenen Branding, dann mache ich das, ja.
0:20:00Würdest du sagen, dass du deine Brand auch auf andere Kanäle überträgst oder bleibst du erst mal gerade bei LinkedIn? Nö, ich habe ja auch meine Homepage inzwischen. Die habe ich umbenannt von Angelika Kind auf Working Slaver Lady. Und dort hast du den Kern. Gehst du noch auf andere Social Media Plattformen über?
0:20:17Nein, ich habe Xing gerade gekündigt. Das ist für mich uninteressant. Wie gesagt, Facebook ist für mich so, ich gucke da ab und zu rein. Warum? Weil ich habe jetzt auch für Zeit selber die Kanäle Instagram und Facebook übernommen. Und dadurch komme ich zwangsläufig öfters mal bei Facebook rein. Aber erstens, es scheint die wöchentlich umzustellen.
0:20:41Also das ist immer irgendwie anders. Habe ich auch keine Lust mich darauf einzulassen. Und dann ist das auch irgendwie... Ich weiß es nicht. Ist nicht so meine Welt. Ich bin auch bei Instagram. Ja, das finde ich spannend. Da habe ich so nicht viele Follower. Ich glaube so 940 oder so. Das ist auch schon was.
0:21:01Aber ohne Tricks. Also ich habe weder Instagram-Tools oder blabla. Ich wüsste auch gar nicht, wo ich die herkriegen sollte. Ich wurschtel mich da so, wie ich bin, durch. Wenn du die Postings veröffentlicht, dann haben die ja meistens, im besten Fall, haben sie natürlich immer ein starkes Thema, was du vertrittst, eine starke Meinung und auch deine Persönlichkeit. Ist das grundsätzlich so, dass du eher in schriftlicher Form dich da erkundest oder machst du das auch in Form von Videos
0:21:26oder Vorträgen, die du da noch mal postest? Ja, ja, also ihr habt gesehen, der Park ist von mir 50 Schritte entfernt und eigentlich jeden tag bei insta mache ich da eine live story und sage hallo hier ist rossi, silberlady, ich wollte euch nur mal grüßen ich habe heute schon was weiß ich den call gehabt und dies und das und jenes wie geht es euch haltet durch wetter ist mies nehmt euch an mir ein beispiel bewegen hält jung sowas und
0:21:56woran unterscheidet sich die marke im kern von deiner auf instagram und auf LinkedIn? Die sind ja ähnlich. Die sind komplett ähnlich. Aber wie, also gerade wenn du sagst, du hast Fachthemen, die du spezifisch bedienst und dort darauf eingehst, ist es ja schwierig, das auf Instagram zu machen und gleichzeitig in vollem Maße auch auf LinkedIn, weil auf LinkedIn hast du zum einen mehr Zeichen, wenn
0:22:21du das denn als Textpost veröffentlicht und zum anderen hast du natürlich den Faktor, dass du das nochmal stützen kannst mit Links, Artikel, was auch immer. Und da ist ja schon nochmal eine Heterogenität da. Also was ich jetzt entdeckt habe für mich gerade lustigerweise vor zwei Wochen, also nicht entdeckt, die Idee habe ich da oben entdeckt. Ich mache zur Zeit, veröffentliche ich jeden Tag einen sogenannten Coaching-Tipp bei Instagram. Und ich stelle fest, es kommt unglaublich gut an. Und dann immer ein Coaching-Tipp im Sinne von? Lächeln jeden Tag,
0:22:53dann kommst du lächeln, dann kommst du gut durch den Tag oder wenn du lächelst, hast du nicht so viele Konflikte. Das wären so die ganz banalen, aber auch dann schon etwas tiefergehende. Und bei LinkedIn, hast du das auch, dass du manchmal Videos veröffentlicht oder bleibst du eher bei Textpost? Nein, beides. So gerade wie mir danach ist. Nur was ich im Moment nicht ganz auf die Reihe kriege digital, ich habe zwar jetzt ein Tool mit Untertiteln, aber ich weiß nicht, wie ich dann mein Video in dieses Tool da reinwurscheln soll. Das muss ich noch mal
0:23:26genauestens studieren. Deswegen, ich habe gesehen, auch als wir vor vier Jahren eine ganze Menge anfingen, da haben wir irgendwelche Videos rausgehauen und inzwischen ist es etwas anspruchsvoller geworden. Was hast du für konkrete Ziele für LinkedIn oder mit LinkedIn? Da habe ich mir ehrlicherweise noch nie deshalb Gedanken darum gemacht, weil ich sehe, es läuft so, dass es mir unglaublich viel Freude macht. Ich werde
0:23:56weitermachen. Noch ist keiner da, der gesagt hat, du, du, du bist zu alt, dem würde ich glaube ich auch gleich mit dem Antidiskriminierungsgesetz drohen. Nein, das brauche ich nicht. Und ich weiß ja gar nicht, ich weiß doch nicht, was mir alles noch das Leben schenken wird. Schau, ich habe eine Freundin, die ist 92, die besuche ich regelmäßig und da sehe ich ja, wie das ist, wenn man außerhalb der Blase linkt, wie man in echt alt wird. Ja und dann denke ich auch, das ist ja auch ein Thema, mit dem ich mich ab und an mal beschäftige.
0:24:34Also ich kann es dir nicht sagen. Ich weiß nur, mein Blick ist immer in die Richtung und nicht in die Richtung. Das ist ein schöner Ansatz. Es gibt ja auch viele, die sagen, sie setzen sich, ich nenne es mal Jahresziele. Also dass sie dann sagen, da ist dieses und dieses Event, da möchte ich als Keynote stattfinden. Ja, das habe ich. Ich sage das mal, das sind dann halt diese Weisheitsmomente, die ich zumindest bekommen habe. Es ist mir heute, ich muss mich nicht mehr ständig irgendwo präsentieren. Ich habe es gemacht, ich war in Talkshows, ich war hier und
0:25:07da und dort. Ich bin jetzt übrigens auch wieder in Berlin, da ist der Corporate Influencer Tag im Mai, da bin ich auch im Panel. Da kenne ich andere, die auch drin sitzen. Da kann ich euch mal vorstellen. Das ist ja lustig. Wir haben gerade die Runde, da hatten wir uns digital getroffen.
0:25:23Ach, witzig. Da hätten wir direkt Liebegrüße sagen. Da hätte ich mich dazu setzen können. Und einmal in die Doku. Natürlich wusste ich nicht, dass es diese Presseakademie gab noch sonst was. Die hatten auch, auch Sie haben mich wieder angesprochen.
0:25:42Und sowas finde ich eben mega spannend. Ich bin da wahrscheinlich die aller, aller, aller älteste Influencerin. Auch die Einzige mit weißen Haaren, aber das ist halt mein Markenzeichen. So ist das. Wenn du mal so drüber nachdenkst, also ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber in meinem Privatleben werde ich oft gefragt, was ich eigentlich genau beruflich mache und dann ist es recht schwierig und komplex Dinge zu erklären. Begegnest du dem auch?
0:26:06Naja, ich habe jetzt hier die wunderbare Ausrede, ich kann sagen, ich bin Markenbotscheiderin. Wobei natürlich, da gibt es Leute, ach, die Arme, müssen sie noch arbeiten. Aber gut, das überhöre ich dann immer charmant. Und wenn du das erklären musst, wie machst du das? So, wie ich es dir auch gesagt habe. Ich repräsentiere Mainz-Tagab nach außen.
0:26:35Ich habe das ja schon mal gemacht, als ich mein Studium, übrigens in Berlin hatte ich ja politische Wissenschaften studiert, als ich das abgeschlossen hatte, da habe ich für einen Bundestagsabgeordneten gearbeitet, hier in Hessen, so bin ich überhaupt nach Hessen gekommen, und zwar hockte ich in seinem Wahlkreisbüro und er war damals, war es ja noch Bonn, die Hauptstadt und er war in Bonn. Und was hatte ich denn im Wahlkreisbüro zu tun? Ich musste im Grunde genommen ständig ihn im Gespräch halten und als mich dann der Geschäftsführer von Zeitsilber, der, ich muss immer reden, 40 Jahre jünger ist
0:27:12als ich, fragte, kannst du dir das vorstellen? Da sag ich, ja, ich mach das dann genau so, wie ich das halt vor 40 Jahren gemacht habe. Und das Lustige ist, es ist ja anscheinend auch genau richtig so, obwohl es jetzt natürlich wieder der neueste Verkaufsgag, 1000 Seminare für Influencer, bla bla, das ist halt so, also werden jetzt wieder verkauft auf Ich denke, so wie ich das gemacht habe, ist es okay. Ich bin mit einem ganz gut befreundet,
0:27:43auf LinkedIn, mit dem Bank Bart. Der ist Corporate Influencer für die Deutsche Bank. Der hat mir einmal ein paar Grundunterschiede erklärt. Ich wusste zu der Zeit nicht, dass es eine Ja, und wenn ich dann von ihm die Rückmeldung bekomme, du hast dich, das hast du gut aufgebaut oder das hast du gut gemacht, dann... Dann weißt du, du hast alles richtig gemacht. Ja, nicht alles, aber dann weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin
0:28:13und wann immer ich will, weiß ich auch, wen ich fragen kann. Und das ist toll. Inwiefern findet Digitalisierung in deinem Alltag statt? Ja, ich habe da zum Beispiel meine Alexa stehen. Für die meisten war ja Alexa, oh da ist ein Spion drin, na klar, der sitzt da auch drin und wartet. Ich kann, wenn ich Alexa, wenn ich so ein bisschen kapiert habe, was künstliche
0:28:38Intelligenz ist, dann kann ich das auch nutzen für mich. Ich kann das mit meinem Handy verbinden und ich werde älter und Alexa kann irgendwann vielleicht auch mal mein Leben retten. Das ist aber den meisten nicht bewusst, weil für die Alexa irgendwie entweder was bedrohliches ist oder damit wir Amazon nur Geld verdienen.
0:29:09Aber ich sehe das in großen Zusammenhängen. Das ist ganz simpler Alltag. Das ist KI. Das ist ja auch genauso wie mit dem Handy. Also jeder gibt seinen Fingerabdruck ab oder sein Gesicht und das ist genauso KI und die steckt genauso dahinter, aber die wenigsten machen sich Gedanken darüber,
0:29:15dass das im Grunde genommen eine KI ist, die da drin steht. Ja, oder du willst von deiner Bank irgendwas, da redest du ja auch heute nicht mehr mit den Telefonisten oder der Telefonistin. Also diese künstliche Intelligenz hat schon sehr viel mehr unseren Alltag beeinflusst, als es den meisten bewusst ist und als sie es gerne wahr hätten, weil die Deutschen haben da ja unglaubliche U und A und HU und es wird größer werden und ich stehe auf dem Standpunkt, solange ich das noch für mich kapiere, will ich dranbleiben.
0:29:51Ich kann mich nur, wenn ich informiert bin, dann kann ich mich wehren, aber wenn ich nur das rede, was ich irgendwo in der dritten Ausgabe gelesen habe. Das heißt du bist eher positiv gegenüber künstlicher Intelligenz? Ja, ich bin natürlich skeptisch, weil sie, ich habe mal so etwas gruseliges gehört, wenn sie uns 2030 übernimmt, das will ich also nicht und künstliche Intelligenz ist ja nicht mehr und nicht weniger als das, was wir Menschen ihr eingefüttert haben und nicht mal das ist den meisten bewusst. Man muss ja auch dazu sagen, dass ja dazu kommt, dass gerade künstliche Intelligenzen gerade zu Beginn rechtgemäß
0:30:29diskriminierend sein können, weil sie darauf ja getrimmt sind, dass sie nur erst mal den Stereotypen gerecht werden und dadurch sind alle, die außerhalb des üblichen sind, dass in Anführungszeichen normal werden, automatisch diskriminiert, sodass man auch auffassen muss, dass diese künstliche Intelligenzen so gefüttert werden, dass sie alle Spektren bedienen. Ja, deswegen ist es gerade für Frauen besonders wichtig, sich damit zu beschäftigen. Oder selbst in meinem Alter ist es noch wichtiger, sich damit zu beschäftigen. Genau, um das auch ein bisschen auszugleichen.
0:31:04Und die große Herausforderung ist ja auch, was häufig jetzt genannt wird, dass Bilder gemurft werden. Dass eben die Gesichter, um jetzt mal bei dem Beispiel von Frauen zu bleiben, dass Bilder von Frauen auf pornografische Bilder gesetzt werden, um daraus am Ende des Tages Geld zu generieren, was ja auch komplett KI-gestützt ist, aber es ist nicht ersichtlich, dass das eigentlich eine KI ist.
0:31:28Und man geht dann davon aus, dass es ein Porno ist, der eben von einer Frau gemacht wurde. Und da gab es schon einige Frauen davon, die am Ende des Tages auch beruflich richtig Schwierigkeiten bekommen hatten, weil man davon ausging, dass sie eben ja sich so präsentieren und das im Beruf nicht ganz gut ankam. Ja, da ist auch lustigerweise, habe ich das gelesen, lustigerweise aber eine englische Journalistin, ich weiß nicht, ob du das auch gelesen hast, letzte Woche ging das durch die Zeitung, hat für eine Doku
0:31:55über Sex und KI und diesen Mörfen hat sie eine Doku machen wollen und sich auf einmal auch entdeckt. Aber da musst du inzwischen, wenn du dich öffentlich präsentierst, was ich auch mache, dann hast du entweder die Möglichkeit, dass du sagst, ich steige sofort aus, jetzt da gibt es schon genug Bildmaterial, oder ich habe für mich entschieden, ich kann es nicht ändern. Wenn Leute glauben, dass ich mit weißen Haaren Hahn da auf irgendeinem Mann da rumhüpfe, das können sie ja in ihrer Fantasie glauben, ja, dann sind die ja alle im Grunde ärmlich. Also von daher, um sowas
0:32:33mache ich mir jetzt keinen Kopf mehr. Und anders geht es nicht. Und das ist, glaube ich, auch ein Stück Resilienz. Da hast du recht. Man muss ja auch dazu sagen, dass gerade das Thema KI natürlich in jeder Generation stärker gefördert werden muss. Aber ich für meinen Teil behaupte, dass die wenigsten sich aktiv damit auseinandersetzen. Und eigentlich müssten wir, meiner Meinung nach, bei den Jüngsten anfangen, und zwar im Schulalter, sodass die am Ende des Tages auf das Berufsleben von morgen vorbereitet sind, was sie aber aktiv nicht sind,
0:33:03weil wir das Lernsystem oder das Bildungssystem in Deutschland stark überarbeiten müssen, was wir aber nicht getan haben, sodass am Ende des Tages wir unsere Jugend von morgen nicht auf die Arbeitswelt von morgen vorbereiten. Und dementsprechend lassen wir uns abhängen von anderen Ländern, die das frühzeitig erkennen. Genau. Tausendmal sofort unterstreich ich sofort tausendmal, was du sagst. Da krankt unser Bildungssystem enorm und da könnte ich mich auch schon wieder
0:33:30reinhängen. Aber ich kann ja nicht alles machen. Ich bleibe dann so ein bisschen mehr bei meinen Dingen. Ja, also ich merke das auch bei meinen Neffen und Nichten. Dann frage ich, was sie so in der Schule lernen, wenn es so um Digitalisierung geht. Und dann hieß es, ja, wir haben heute gelernt, wir mussten ein spezifisches Thema googeln. Da denke ich mir, da sind wir schon längst über das Zeitalter hinaus. Und dann fand ich es spannend, dass ich meinen Neffen gefragt hatte, was wünschst du dir denn als Geschenk, weil ich ihm ein Geschenk machen wollte und er sagte, ich hätte gern 3D-Drucker. Habe ich ihn gefragt, warum? Sagt er, ich bin ehrlich. Dann mache ich Chatshivity an,
0:34:07dann sage ich, schreib meine Hausaufgaben und dann lasse ich über einen 3D-Drucker meine Hausaufgaben schreiben. Das ist so schlau, dass ich fast bereit war, dem Jungen einen 3D-Drucker zu kaufen, nur weil ich mir dachte, hör mal, also der Junge hat verstanden mit seinen zehn Jahren, wie die Digitalisierung von morgen aussieht und wie er sie für sich in seinem Alltag nutzen kann. Ja und die kann auch jeder normal benutzen, wie ich sagte mit Alexa. Ich kann Alexa darauf trainieren, dass ich ihr meine Adressliste zur Verfügung stelle und wenn ich habe auch eine Alexa im Bett stehen und wenn es mir mal wirklich gar nicht gut geht,
0:34:45dann sage ich bitte ruf was weiß ich den Arzt oder sonst wie an und das ist vielen gar nicht bewusst, dass das alles machbar ist. Ja es gibt ja auch, also alleine in der Pflege gibt es auch KI. Da gibt es Roboter, die durch die Pflegeeinrichtungen fahren und dann können sie sehen, wer ist von den Betten gestürzt, wer nicht und so kann man zum Beispiel das Personal, wo wir einfach einen großen Mangel haben, umgehen, um so eben unterstützend mit dabei zu sein. Oder sinnvoll einsetzen, das Personal und was ich auch gesehen habe in einer Doku, das fand ich auch ganz spannend, dass spannenderweise sehr hochaltrige Menschen auf diesem kleinen
0:35:21Computer, der dann da so rumlief und die anlächelte, total abgefahren sind. Also das heißt, das hat ja auch was, im Grunde kann man, ist ja das Digitale, damit kannst du auch, wenn du einsam bist, das überwinden. Wenn ich zum Beispiel sage, ich habe einen Call mit dir oder mit jedem oder sonst jemandem, also wenn ich Bock darauf habe, dann kann ich das eben machen. Egal ob ich heute krank bin oder faul bin oder keine Ahnung was. Und da ist man, glaube ich, in den USA, ohne dass ich da der große Fan dauerhaft bin, da ist man
0:35:56sehr viel weiter. Da kennt man große Weiten und wenn der Großvater in New York sitzt und der Enkel in Kalifornien, dann können die sich ja nun wahrscheinlich höchstens einmal im Jahr, wenn überhaupt, sehen. Aber sie sind eben auch im Gespräch, dank der Möglichkeiten, ob das Teams oder Zoom oder Blabla ist, ist ja mal völlig egal. Und auch selbst da ist KI eigentlich, wenn ich das richtig nutze, und das Digitale eine
0:36:20Unterstützung. Definitiv. Würdest du dir wünschen, dass KI oder nennen wir es mal, geben wir mal einen Begriff höher, würdest du dir wünschen, dass Digitalisierung mehr an ältere Menschen herangetragen wird? Unbedingt. Ich bin auch furchtbar am überlegen, inwieweit wir bei Zeitsilber, Zeitsilber ist spannenderweise eine KI-gestützte
0:36:41Plattform und inwieweit wir da in dem Bereich Fort- und Weiterbildung so etwas anbieten können. Ja, das heißt also im Prinzip Kurse anbieten für Personen ab einem gewissen Altersspann um denen das näher zu bringen? Die Altersspanne liegt ja bei uns schon fest. Wir sind ja 50 plus. Ja genau und dann eben in dem Bereich. Und darf ich dir mal einschnuppern, was bedeutet das überhaupt? Weil viele, also das ist das Schöne was ich in meinem
0:37:13Studium als Politologin gelernt habe. Ich recherchiere bis heute für mein Leben gern, wenn ich was höre. Und viele, die hören eine Meinung, kapieren nicht, dass es eine Meinung ist und geben diese Meinung dann mit ihrer eigenen Meinung gemischt weiter. Und dann, oh, wie gefährlich, KI und U und was es mit uns macht. Ich muss sagen, das kleine Kümmern ist was ich bei meiner persönlichen Entwicklung habe meine Freunde die ich 30 jahre mehr kenne die das für alle ja die mich erkennen und wissen dass ich immer sehr außergewöhnlichere sagen meine eine freunde die die benutzt nicht mein Handy die lehnen
0:37:58sowas komplett ab oder sagen das können die Enkelchen machen. Nein, verdammt nochmal, wir müssen das machen. Ich bin jetzt über meinen Geschäftsführer von Zeitsilber auf das Thema Blockchain gestoßen. Das wird ein ganz wichtiges Thema. Da sage ich dann zu dem einen, was ist Blockchain? Ja, das ist wie so eine Kette, da werden Informationen in Ketten eingebaut. Damit wird wahrscheinlich mal der öffentliche Dienst arbeiten können müssen, wenn er sich endlich mal digitalisiert, wenn es zum
0:38:28Beispiel darum geht, was ein Bürger, ob der was weiß ich, ein Grundstück hat, ein Häuser hat und da wird dann immer wieder ein neues Teil der Kette eingebaut. Also im Grunde Blockchain ist der Aufbau einer Informationskette. Das heißt, du kannst dir das vorstellen wie so eine Art Sparbuch, wo alles reinnotiert wird, was eben deine Person betrifft. Du hast die und die Unterlagen, du hast dieses und dieses Geld dort. Oder so ein Regal, wo du das dann da so
0:38:56reinschiebst und nach Bedarf rausholst. Ein für mich extrem wichtiges Thema, ja sag das mal jemand über 65. Wir müssen gar nicht so weit gehen, also wir sehen es ja jetzt am Beispiel von dir. So doof wie es klingt, aber ich kenne super viele, die sich mit Blockchain noch nie auseinandergesetzt haben, die Begrifflichkeit gar nicht kennen und das ist schon in der Mitte der Gesellschaft angekommen, ohne dass es den Menschen bewusst ist. Wir reden hier von einem neuen Zeitalter vom Internet, ohne dass die Menschen es wissen. Es ist an ihnen vorbeigegangen.
0:39:31Und warum? Weil der Mensch sich aktiv nicht damit auseinandersetzt. Und das Problem, was dahinter steckt, dass die Menschen danach, also unsere Generation danach, vor der Herausforderung gesetzt oder gestellt wird, dass die Welt um uns herum sich darauf vorbereitet hat, wir aber nicht. Und dann werden wir überholt in der Art und Weise, wie wir denken und wie wir arbeiten. Und dann sind wir nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt tatsächlich arbeitsfähig.
0:39:56Wenn du mich jetzt, was du ja nicht machst, aber ich sage es, würdest du mich nach meinen Stärken fragen, dann ist eine meiner Stärken eine unstillbare Neugierde, aber das merkst du schon. Und auch eine hohe Form von Flexibilität. Nicht weil ich, ich kann damit niemanden beeindrucken, will ich auch gar nicht, sondern weil es mich interessiert. Es ist mein Leben und ich will wissen, was in meinem Leben auch von außen passiert. Ja, ich würde das genauso unterschreiben. Also ich würde sagen, wir leben in einer agilen Welt, in der es verpflichtend ist, sich mit all
0:40:34diesen Dingen auseinanderzusetzen. Und wenn wir das nicht tun, dann machen wir im Prinzip unsere Fenster zu und bleiben in unserem kleinen Häuschen, in diesem schönen Haus, wie es jetzt ist. Aber dieses Haus funktioniert jetzt und gerade noch jetzt. Aber wie es aussieht in fünf Jahren, mag ich stark zu bezweifeln. Und das ist für mich so mein Leitthema für mein Leben, Selbstverantwortung. Würde ich mitgehen, es ist immer in der Verantwortung eines selbst, aber wir sind auch an einem Punkt, wo ich sage, wir als Gesellschaft müssen
0:41:02gemeinsam das nach außen tragen. Das bedeutet in der Form, wie du es machst zum Beispiel, das bedeutet in Form von Vorträgen, das bedeutet, dass man den Kindern das frühzeitig beibringt, denn nur so können wir auch handlungsfähig bleiben und das bedeutet, dass auch meiner Meinung nach die jungen Generationen, das was ihnen beigebracht wird, das eben im agilen System den älteren Personen auch beigebracht wird.
0:41:26Es muss sowieso ein Austausch stattfinden. Definitiv, ein Beispiel wäre da, gerade ältere Personen neigen ja häufig dazu, einsam zu sein oder eben nicht so viel Kontakt zu haben. Das habe ich ja vorhin schon mal beantwortet. Das heißt also, man kann darauf aufbauen, dass junge Personen, die das eben wissen, die das gelernt haben, älteren Personen nahe bringen, beibringen und das eben im Endeffekt für sich nutzen. Kann man in Form von
0:41:47Bildungsinstituten machen. Die Bildungsinstitute könnten was sein? Kaufhäuser, die heutzutage nicht mehr benutzt werden, die jetzt einfach alle vor die Hunde gehen, wie zum Beispiel Kaufhof oder Zauberstadt. Es gibt im Grunde so viele Möglichkeiten. Du kannst auch in einen Altenheim, Kindergarten integrieren. Und auf einmal werden auch Demenzkranke Menschen wach. Ja, davon hatte ich schon gehört.
0:42:10Also es gibt vieles, aber ich glaube, du hattest auch noch ein paar Ideen. Wir wollen ja nicht immer so schnell zu seinem Lieblingsthema aussteigen. Aber ich finde es toll, dass du mich das gefragt hast, weil das ist vielleicht auch rübergekommen. Ich werde in ein paar Wochen 75, ist es nach wie vor mein Thema. Das ist für mich wichtig. Was würdest du den Menschen empfehlen, die wirklich wenig Ahnung von Digitalisierung haben, wenig Ahnung von KI haben?
0:42:36Wie würdest du denen empfehlen, weiter vorzugehen, wenn die jetzt den Entschluss gefasst haben, sich damit zu beschäftigen? Also erstens gibt es schon auch das ein und andere an der Volkshochschule, ganz simpel, jeder muss ja, auch wenn ich ein Haus baue, muss er erst mal ein Fundament bauen. Es geht ja nicht darum, dass wir jetzt auf einmal hier alle als KI-Spezialisten, ich bin auch keine, Ausrufezeichen, durch die Gegend rennen sollen, sondern dass wir unser Wissen erweitern sollen.
0:43:09Dann kann ich erst mal so was machen. Es gibt sogar eine Dame, die sitzt in Hamburg, die hat speziell bietet die auch Senioren zum Beispiel Computerkurse an. Das heißt einfach gucken, wo kann ich mein, das was ich wissen möchte, wo kann ich das auffüllen. Nicht jetzt irgendwie jeden fragen, sondern da auch schon mal gucken, Institution, wer macht das, wer bietet das an. Das ist ganz, ganz wichtig. Okay und was würdest du dir für deine Zukunft wünschen?
0:43:43Ach so viel, dass ich gesund bleibe erst mal als aller aller aller erstes und ja, dass ich noch auch mehr, mehr auch mit meinem Wissen anfangen kann, dass ich das auch noch mehr präsentieren kann. Also das würde ich mir schon wünschen, weil das Wissenteilen macht mir eine unglaublich große Freude und das mache ich auch total gerne. Habe ich ja nun auch eine lange Zeit gemacht. Und ich habe das Glück, dass dieses Rechthaberisch besser wisserisch ist. Und ich habe mir vorgenommen, egal, so werde ich nie. Und dadurch bin
0:44:40ich auch so begeistert, wenn ich Neues erfahre und gebe auch immer gerne Neues weiter, ja, dass dieser Kreislauf doch noch eine Weile anhält. Darüber würde ich mich sehr freuen. Wir wünschen es dir sehr. Danke dir, danke dir, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast. Und ich hoffe, dass dein Wissenshunger nie gestillt wird. Ja, das wäre schön. Ich danke euch beiden.
0:45:00Ja, und danke, dass du mich da sehr ernst genommen hast. Sehr, sehr gerne. Danke für deine Zeit und wir wünschen dir alles Liebe und alles Gute für deine Zukunft und Gesundheit. Lieben Dank, das wünsche ich euch auch. Passt gut auf euch auf. Du bist selbst bei uns dabei sein? Dann melde dich auf unserer Website oder unsere Social Media.
0:45:17bei uns dabei sein, dann melde Dich auf unserer Website oder unseren Social Media.
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